⚡︎ zweiundfünfzig ⚡︎

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tut mir leid für das lange warten, aber meine weisheitszahnoperation ist nicht ganz so gut verlaufen, weil einer der 4 oschis eine nicht verheilende wunde hinterlassen hat ^^'

Taehyung

Ich kann nicht mehr liegen bleiben, denn es fühlt sich fast so an, als hätte mein kleiner Teppich den Traum in sich aufgenommen, sich vollgesogen wie ein dicker Schwamm und sobald ich mein Gewicht auf ihn lege, würde ich ungewollt den Traum wieder ausquetschen.

Deshalb löse ich Yoongi kurzerhand bei der Nachtwache ab. Misstrauisch mustert er mich, aber schließlich überlässt er mir schulterzuckend den Posten und geht schlafen. Ich aber setze mich auf die dreckige Mauer, schlinge meine Arme um meinen Oberkörper und sehe mit wachen Augen in die Dunkelheit.

Müde gähne ich, aber ich fürchte mich davor wieder einzuschlafen. Der Traum war einfach falsch und irgendetwas löst er in mir aus. Am liebsten hätte ich das Baby davon abgehalten, einen Teil seiner Seele zu lösen, aber in dem Moment war ich nicht in der Lage dazu.

Wer war dieses kleine Geschöpf? War ich es? Oder war es ein zukünftiger Wolf dieses Rudels? Vielleicht... das Wesen? Ich bin einfach nur schrecklich verwirrt.

Ein plötzlicher Geruch lenkt mich von meinen Gedanken ab und alarmiert blicke ich auch. Ich erkenne niemanden, aber ich rieche ganz genau das zwei Werwölfe auf dem Weg hierher sind. Sie gehören nicht in unser Revier und so verlässt ein dunkles, animalisches Knurren meine Kehle. Ich weiß, dass sie diese Warnung gehört haben.

Mir der Bedrohung nur allzu bewusst springe ich von der Mauer und laufe rüber zu Jin und Namjoon. Leise versuche ich meinen Alpha zu wecken und als er verschlafen die Augen öffnet, murmele ich kurz: „Da kommt jemand."

Sofort scheint er hellwach zu sein, aber noch weckt er Jin nicht sondern geht mit mir rüber zur Mauer. Der Geruch ist nur noch leicht zu erahnen, scheinbar haben sich die Werwölfe bereits verzogen.
„Lia", knurrt Namjoon, als er einmal die Luft überprüft. „Verdammtes Drecksweib, sonst hatten wir doch auch nie Probleme miteinander."

Wütend sieht er in die Nacht hinaus und ich komme nicht umhin, mir Vorwürfe zu machen. Erst seitdem ich da bin, geht es dem Rudel immer schlechter. Ich räuspere mich einmal, als die Schuldgefühle wie Schleim meine Kehle hochkriechen.

„Wir haben eine Wohnung gefunden und konnten sie auf Jins Namen anmelden", erzählt mir Namjoon plötzlich aus dem Nichts.
Überrascht blicke ich auf und er lächelt milde.
„Wir haben ein eigenes Bad, eine Küche und ein Schlafzimmer. Ein richtiges Zuhause... wir kommen von der Straße und sind wesentlich sicherer."

Erleichterung durchspült meinen Körper und ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Wenn wir endlich eine feste Wohnung haben, sind wir nicht mehr so sehr den Kämpfen der kalten Straßen ausgesetzt.

„Für richtige Mahlzeiten reicht das Geld noch nicht, aber vielleicht können wir ab und an Klamotten waschen oder einen kleinen Einkauf tätigen", schwärmt Namjoon und ich sehe grinsend zu meinem Alpha auf. Er scheint richtig in der Idee von einem eigenen Heim aufzugehen.

Aber auch mir bereitet der Gedanke daran ein warmes Gefühl in meinem Bauch, aber gleichzeitig macht er mir Angst. Mein Leben lang habe ich auf der Straße gelebt, ich kenne mich nicht mit den Regeln eines zivilisierten Lebens aus. Außerdem befürchte ich, mich in einer so kleinen Wohnung eingesperrt zu fühlen.

Namjoon und ich halten gemeinsam Nachtwache, bis die Morgensonne die anderen aus ihrem Schlaf kitzelt. Jungkook ist noch nicht aufgestanden und ich mache mich auf den Weg nach meinen Gefährten zu sehen.

„Aufstehen", murmele ich, als ich an unseren Schlafplatz trete. „Du sollst mit mir Nahrung suchen."
Ich pikse Jungkook mit meinem Zeh in die Wange, aber seine Augen bleiben weiterhin geschlossen und er ignoriert mich tapfer. Dabei weiß ich ganz genau, dass er schon wach ist.

„Hey!" Ich beuge mich zu im runter und puste sanft gegen sein empfindliches Ohr, aber er gibt nur ein unverständliches Grummeln von sich. „Jungkook!", murre ich jetzt etwas lauter und fange an, ihn an seinen Schultern zu schütteln.

Fast unbemerkt stiehlt sich dabei ein Lächeln auf seine Lippen und ehe ich reagieren kann, hat er mich plötzlich bei der Hüfte gepackt und auf sich gezogen.
„Uff", mache ich und sehe empört zu ihm runter, aber er schlägt nur schelmisch grinsend die Augen auf und hält mich fest umschlungen.

„Guten Morgen Taeby", murmelt er mit verschlafener Morgenstimme und ich verziehe das Gesicht. „Du hast Mundgeruch", beschwere ich mich und bringe ihn damit zum Kichern.
„Also gibt es keinen Kuss?", schmollt er und spitzt seine Lippen.

„Nein, du müffelst", entscheide ich und lege eine Hand auf seinen Mund. Ich mache mich erst gar nicht von ihm los - er ist wesentlich stärker als ich und außerdem ist es auf ihm ganz gemütlich - aber als eine Hand von ihm langsam zu meinem Hintern wandert, greife ich doch danach.

„Wag es nicht", knurre ich und er grinst mich nur selbstgefällig an.
„Sonst was?", fragt er provokant und die Bewegung seiner Lippen kitzelt dabei an meiner Handinnenfläche.
„Sonst kuschele ich nie wieder mit dir", drohe ich und Jungkook reißt erschrocken die Augen auf.

Triumphierend nehme ich meine Hand von seinem Mund und lasse auch sein Handgelenk los. Brav platziert er seine abtrünnige Hand wieder auf meine Hüfte und ich sehe ihn zufrieden an.
Jungkook muss man gewissermaßen erziehen, wie einen frechen Welpen.

„Du, wenn wir heute Nahrung suchen gehen, können wir dann auch einmal bei Jiyong vorbeischauen?"
Es ist mir unangenehm ausgerechnet Jungkook zu fragen, aber ich will nicht schon wieder einen Alleingang ohne meinen Gefährten machen. Gott, ich werde ja fast schon abhängig von dem Typen.

„Wenn sie uns zu ihm lassen, von mir aus", murrt Jungkook und ist definitiv nicht begeistert, aber ich gebe ihm zur Belohnung ein Küsschen auf die Wange.
„Danke dir. Und jetzt komm, mach dich fertig!"

Ich mache mich los und stehe auf, mein dümmlich grinsender Gefährte liegt noch auf dem Boden und befühlt mit einer Hand die Stelle, an der meine Lippen seine Wange getroffen haben. Augenrollend und etwas verlegen nehme ich Abstand zu ihm und beschließe, erstmal noch eine Kleinigkeit zu Frühstücken.

Fast schon freue ich mich auf die Zeit, die ich alleine mit meinem Gefährten verbringen kann.













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no drama and a chap full of fluff - iwie braucht die story das mal, finde ich... aber glaubt mir, es geht natürlich nicht entspannt weiter.

eure theorien zu dem traum sind übrigens klasse und einige von euch liegen ziemlich nah an der wahrheit!(;

danke übrigens für über 102k reads, ich hoffe ihr mögt die geschichte immer noch!

Underground DogsWhere stories live. Discover now