Teil 4

739 20 1
                                    

Ich werde wach als mir Samuel ins Schienbein tritt. Ich zische schmerzvoll auf. Aber meinen Freund kümmert's nicht. Er dreht sich einfach auf die andere Seite und schläft weiter. Alter bei ihm könnte sogar ne Bomben einschlagen und er täte einfach weiterschlafen. Eben eine richtige Schlafmütze. Aber er wird wach sobald wir anderen streiten. Ja is klar.
Ich sehe auf die Uhr. Sie zeigt das es 1 Uhr Nachts ist. Da ich eh nicht mehr einschlafen kann stehe ich auf, ziehe einen Pulli und eine Jogginghose an und gehe ins Wohnzimmer, wo Nathan und Jonas auf dem Sofa sitzen und Fernsehen. Sie bemerken mich. "Was suchst du denn hier?", fragt Jonas. "Das selbe wollte ich euch gerade auch fragen.", antworte ich. "Filmabend.", sagt Nathan. "Und du?" "Samuel hat mir ins Schienbein getreten und mich so aus meinen wundervollen Schlaf gerissen. Und da ich eh nicht mehr einschlafen kann, bin ich aufgestanden. Und ja jetzt bin ich hier." Die beiden nicken und ich setze mich wie immer in den Sessel.

Nathan und Jonas gehen irgendwann in ihr Zimmer und lassen mich allein. Ich lege mich aufs Sofa und sehe, in die Decke eingekuschelt, in den Fernseher. Meine Augen werden schwer und ich schlafe doch schließlich ein.

Am nächsten Morgen wache ich durch Stimmen auf. Ich öffne die Augen und sehe Nathan, Jonas und Samuel, welche sich gerade unterhalten. Ich richte mich auf und mir tut mein Rücken weh. Warum musste ich auch auf dem ungemüdlichen Sofa schlafen? Egal. Mit Rückenschmerzen stehe ich auf und schleppe mich in die Küche. Ich setze mich zu den dreien an den Tisch und nehme mir ein Brötchen, welches ich aufschneide und was draufschmiere. Samuel sieht mich an. "Warum hast du auf dem Sofa geschlafen?", fragt er mich. "Du hast mir mitten in der Nacht ins Schienbein getreten und mich damit geweckt.", sage ich und beiße ins Brötchen. "Oh tut mir leid.", sagt mein Freund unschuldig und drückt mir einen Kuss auf die Wange. "Kein Problem. Aber mach das bitte nicht wieder." "Mach ich." Werde ich ja sehen.

"Wann hast du deine Vorlesungen?", fragt mich Jonas. "Meine Vorlesungen gehen 11:00Uhr los.", sage ich und esse weiter.

Kurz vor elf mache ich mit Nathan los zur Uni. Jonas ist schon auf Arbeit und Samuel hat heute keine Vorlesungen. Bei der Uni angekommen verabschieden wir uns und gehen zu unseren Räumen. (Nathan studiert Mathematik und Chemie auf Lehramt und ich mache BWL) In meinen Raum setze ich mich auf meinen Platz. Noah lässt mich in Ruhe und als die Vorlesungen vorbei sind packe ich meine Sachen und gehe aus dem Raum. Ich gehe zum Raum von Nathan und warte auf ihn. Er kommt raus. Wir umarmen uns. "Machen wir los?" Nathan nickt und wir gehen nach Hause.

Zu Hause angekommen kommt Samuel auf mich zu und umarmt mich stürmisch. "Hey vorsichtig Tiger.", sage ich. Samuel geht einen Schritt zurück. "Ich habe dich vermisst.", sagt er unschuldig. "Ich war doch nur ein paar Stunden weg.", sage ich. "Trotzdem." Ich muss schmunzeln und küsse ihn kurz. Sofort wird Samuel knallrot. "Du wirst mich aber heute wieder vermissen.", sage ich. "Wieso denn?", fragt er mich. "Ich treffe mich mit Noah um vier im Park.", sage ich. "Okay.", sagt er. Ich nehme seine Hände und lehne meine Stirn gegen seine. "Bist du etwa eifersüchtig?", frage ich ihn. "Nein natürlich nicht.", sagt er panisch. Ich lächel ihn an und küsse ihn.

Kurz vor 4 mache ich mich auf den Weg zum Park. Dort angekommen entdecke ich Noah, welcher auf einer Bank sitzt und nervös mit seinen Händen spielt. Ich gehe zu ihm und setze mich neben ihn auf die Bank. "Hey.", sage ich. Noah fährt zusammen und als er mich sieht wird sein Blick weicher. "Hey." "Du wolltest mit mir etwas besprechen?", schieße ich los. Noah nickt. "Ja. Ich wollte mich entschuldigen für alles was ich dir angetan habe.", sagt er und ich schüttel den Kopf. "Du musst dich nicht entschuldigen. Es ist Vergangenheit.", sage ich. "Ich wollte bloß sagen das ich das damals getan habe weil ich in dich verliebt war und immernoch bin.", gesteht Noah. "Du bist in mich verliebt?", frage ich. "Ja und ich werde alles tun um dich zurück zu kriegen." Ich sehe ihn ungläubig an. Er kommt mir näher und küsst mich. Ich reiße die Augen auf und stoße ihn von mir. "Sag mal spinnst du?! Ich habe einen Freund." Ich stehe auf. "Du kannst es nicht leugnen das es dir nicht gefallen hat.", sagt er finster. Ich schüttel den Kopf. "Mir hat das nicht gefallen. Du spinnst. Ich gehe.", sage ich. "Du wirst schon sehen. Du wirst schon zurück zu mir kommen.", ruft er mir hinterher. Ich ignoriere das und gehe schnellen Schrittes nach Hause.

Dort angekommen schlage ich wütend die Tür zu. Samuel kommt fragend zu mir. "Hey was ist denn los?", fragt er ruhig. "Noah.", antworte ich. "Was hat er getan?" Ich antworte nicht und gehe aufs Zimmer. Ich setze mich aufs Bett und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Samuel kommt ins Zimmer und setzt sich neben mich. Er streicht mir beruhigend über den Rücken. "Hey was ist denn passiert?", fragt er mich nochmal ruhig. "Wir haben uns im Park getroffen und er hat mir gesagt das er immer noch in mich verliebt ist." Samuel nickt. "Und er hat mich geküsst und gesagt das er alles tun wird um mich zurück zu gewinnen.", sage ich. Samuel bleibt trotz allem ruhig. "Wie kannst du nur so ruhig bleiben?", frage ich. "Du empfindest ja nichts für ihn oder?" Ich schüttel den Kopf. "Na also." Er nimmt mich in den Arm. "Du bist einfach zu gut für diese Welt.", flüstere ich. Wir lösen uns. Samuel streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelt mich an. "Ich liebe dich. Vergiss das niemals.", sagt er. Ich küsse ihn sanft. "Danke." Wir umarmen uns wieder.

Noahs Sicht

Und schon ist er weg. Na toll ich habe es versaut. Warum muss ich auch so ein großes Maul haben. Nun habe ich ja keine Chance mehr bei ihm. Ich muss mir etwas überlegen.

Ich stehe von der Bank auf und gehe nach Hause. Da ich meinen Schlüssel vergessen habe, muss ich klingeln. Mein Mitbewohner und bester Freund Robin öffnet die Tür. "Du bist schon wieder da?" Ich nicke. Er geht von der Tür weg und ich gehe rein. "Und wie lief es mit deinem Schwarm?", fragt er. "Scheiße." Sofort gehe ich auf mein Zimmer und schmeiße mich aufs Bett. Robin lehnt sich an meinen Schrank und sieht mich an. "Das wird schon." Ich schüttel den Kopf. "Nein wird es nicht. Er hat einen Freund.", sage ich und die Matratze senkt sich. "Na und?" "Was na und?", frage ich ahnungslos. "Du hast doch gesagt das er einen Freund hat?" Ich nicke. "Da musst du dich noch mehr anstrengen. Und du wirst sehen. Bald hast du ihn zurück." "Und was soll ich denn machen?" Ich vergrabe mein Gesicht im Kissen. "Ich habe eine Idee. Am Samstag ist doch eine Party bei Karl." "Deinen Cousin?" Robin nickt. "Ja. Du lädst ihn ein und wenn er kommt machst du dich an ihn ran.", sagt er. "Aber er hat doch Samuel mit." Robin zuckt mit den Schultern. "Denkst du ernsthaft das dieser Zwerg sich auf die Party traut?" Ich zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung." "Egal. Aber versuch es mal." "Meinst du dass das klappt?" Robin nickt. "Ja meine ich. Sonst würde ich es doch nicht sagen." "Manchmal frage ich mich woher du deine achso tollen Ideen bekommst." Er antwortet nicht, sondern grinst mich nur an. Keine Antwort ist auch eine Antwort.

Robin steht auf und geht aus meinem Zimmer. Ob es klappen wird? Ob ich Finn zurück bekomme? Egal. Abwarten. Kommt Zeit kommt Erfahrung.

Ich mache mir keine weiteren Gedanken mehr darüber. Ich setze mir meine Kopfhörer auf und mache laut Musik an. Ich werde müde und schlafe ein.

Mein Freund, mein ehemaliger Mitbewohner und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt