Kapitel 18

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Romans Sicht:
Völlig durch den Wind fuhr ich mit dem Wagen zu Marco. Ich brauchte dringend jemanden zum Reden. Die letzten Minuten spielten sich immer wieder vor meinem inneren Auge ab. Wie nah wir uns auf einmal waren. Wie ihre Nähe mich komplett in den Wahnsinn getrieben hat und wie ich in diesem Moment einfach nur noch ihre Lippen spüren wollte. Gott wie konnte es sein das diese Frau schon so eine Kontrolle über mich hatte? Nach grade mal so kurzer Zeit? Das war mir ein Rätsel und ich frage mich ob wir uns wirklich geküsst hätten, wenn nicht ihr Bruder geklingelt hätte. Wie konnte eine Person auch nur so schön sein? Selbst ungeschminkt sah sie perfekt aus und welche Frau tat das schon? Ich kenne keine die ungeschminkt so unglaublich gut aussah. Ich hielt mit meinem Wagen vor Marcos Wohnung und stieg schnell aus. Ich hatte ihm nach der Situation nur geschrieben dass ich jemanden zum Reden brauchte und er hatte nur gesagt ich soll vorbei kommen. Ich trappte langsam zu der Wohnung und klingelte. Scarlett öffnete mir die Tür und sah mich fragend an.
„Hat Marco nicht Bescheid gegeben das ich komme?" fragte ich unsicher.
„Doch...alles gut bei dir? Du siehst leicht durch den Wind aus!"
„Das bin ich auch..." murmelte ich und sie ließ mich rein. Wir gingen zusammen ins Wohnzimmer wo Marco auf dem Sofa saß und in seinem Handy stöberte. Als er uns kommen hörte ging sein Blick hoch und er stand auf.
„Was los Alter?" fragte er und schlug bei mir ein. Ich setzte mich mit ihm hin und sah zu Scarlett die noch immer mit im Raum stand. Ich hatte jetzt nicht die Lust meine Gefühle vor ihr auszubreiten.

„Ich verschwinde dann mal im Schlafzimmer und mache die Wäsche!" sagte sie und drehte sich um und ging.

„Also was ist los?" fragte mich Marco nachdem ich meinen Blick von Scarlett abgewandt habe.

„Ich..." ich stockte. Wie sollte ich ihm das auch sagen? Das eine mir fast fremde Frau dabei war, mir den Kopf zu verdrehen?

„Alter jetzt Spuck schon aus!" hörte ich Marco sagen.

„Ich...Sie und ich wir..."

„Jaa?" fragte er weiter nach.

„Haben uns fast geküsst!" murmelte ich schnell.
„Wer?"
„Lina!"

„Lina und du habt euch fast geküsst und wo ist jetzt das Problem? Und wieso nur fast?"

„Ihr Bruder kam uns dazwischen!"

„Aber du hättest sie gerne geküsst?" fragte er und zog grinsend ne Augenbraue hoch.
„Schon irgendwie!"

„Dann verstehe ich grade das Problem nicht alter!" verwirrt sah mich Marco an.
„Man Marco...ich kenne sie doch kaum!" es schien als würde bei Marco ein Licht aufgehen.

„Jetzt verstehe ich. Du bist dabei dich in sie zu verknallen richtig? Du bist doch grade dabei sie kennenzulernen, was spricht also gegen ein Kuss?! Wenn es sich für euch richtig anfühlt ist doch alles okay. Verstehe grade nicht so ganz was das Problem ist oder ist sie nicht dein Typ oder was ist los?"

„Doch sie ist voll mein Typ und ja verdammt ich hätte sie eben so gerne geküsst. Aber ich denke mir auch das es zu schnell geht. Ich meine wie lange kenne ich sie? Knapp zwei Monate? Wie kann man sich so schnell so sehr zu einer Frau hingezogen fühlen?"

„Roman, jetzt entspann dich doch mal! Anscheint trifft bei dir der Spruch Liebe auf den ersten Blick zu. Du warst doch von Anfang an schon von ihr am Schwärmen, da zwar erst nur von ihrem Aussehen her aber jetzt lernst du sie grade kennen. Wie es mir scheint, scheint ihr Charakter dir auch zu schmeicheln und was spricht dagegen? Liebe kennt keine Zeit! Wenn sie meint zuschlagen zu müssen, dann tut sie es und da bist du so oder so machtlos gegen!"

„Alter...wenn ich mit ihr spreche habe ich das Gefühl sie schon ewig zu kennen. Wir sind uns in so vielen Dingen ähnlich und denken gleich. Das ist gruselig!"

„Aber gib es zu, es ist auch schön!"

„Gruselig schön!" murmelte ich und ich hörte ihn nur lachen.
„Weißt du Roman...sie tut dir gut. Du wirkst seit dem du sie kennst entspannter. Auf mich macht sie auch einen sehr Sympathischen Eindruck. Ich meine Hallo, sie hat sich gestern den Frauen gestellt und Jenny hatte schon sehr spezielle Fragen, das musst du zugeben. Aber die zwei haben Nummern getauscht und du weißt wie Skeptisch Jenny ist, wenn es darum geht ihre Nummer rauszurücken."

„Ja du hast ja Recht!"

„Hör auf dir einen Kopf zu machen. Lass es auf dich zukommen und so lange es sich richtig und gut anfühlt, kann es nicht falsch sein!" meinte Marco und klopfte mir auf meine Schulter.

„Du hast wahrscheinlich Recht. Ich sollte meinen Kopf einfach mal Ausschalten."

„Wer weiß, vielleicht bist du bei der Meisterschaftsfeier nicht mehr Single. Ich würde es mir für dich wünschen nachdem das mit Nastassja so unschön zu Ende ging!"

„Ich habe einfach Angst..." murmelte ich leise.
„Ich weiß. Aber willst du deswegen für immer Single bleiben? Lieben bedeutet manchmal auch Riskieren und ich glaube...Lina wäre ne Frau um es zu riskieren!" sagte Marco leise und er sah mir tief in die Augen. Er meinte das ernst. Er hatte ein gutes Gefühl bei Lina und das sorgte bei mir für ein Kribbeln. Einer meiner besten Freunde hier in Dortmund gab mir seinen Segen mit Lina. Wobei ich nicht mal wusste, wie sie darüber dachte. Aber Marco hatte Recht. Ich musste es einfach auf mich zukommen lassen. Fest stand dass ich beim nächsten Mal wenn wir uns so nahm kommen sollten, ihre Lippen spüren wollte. Was die Zukunft für uns bereit hielt würde uns die Zeit zeigen.

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Huhu,
Hoffe ihr hattet nen schönen Tag?! Wieder mal ein neues Kapitel und ich hoffe das es euch gefällt! Wünsche euch ein schönes Wochenende 😊

Schicksal?! (Roman Bürki FF) Donde viven las historias. Descúbrelo ahora