Mein Kopf brummte.Meine Beine und Arme schmerzten.Mein Bauch könnte vor Hunger sich selbst bald aufessen.
Ich hob meinen Kopf und öffnete meine Augen.Langsam untersuchte ich den Raum.Es gab allerdings nicht viel zu sehen.
In einer Ecke des kalten,grauen Raumes stand ein provisorisches Kamerastativ,aber keine Kamera war vorhanden.Ich schaute nun nach links um die andere Ecke zu durch suchen.Hätte ich es bloß nicht getan.

Es war eine Art Operationstisch mit gefühlt tausenden Foltergeräten.Ich wollte von meinem Stuhl,auf dem ich saß,aufstehen aber meine Knöchel und Handgelenke waren gefesselt.Das kalte,scharfkantige Metall schnitt in meine Haut und ich keuchte auf vor Schmerz.

"Na sieh mal einer an wer wach ist?",fragte eine raue Stimme direkt hinter mir.
Ich zuckte zusammen,und der Mann begann zu lachen.Ich hörte Schritte,und als ich aufblickte stand er vor mir.Ich erschrak kurz,erinnerte mich aber an eine Lektion die mir Dad früher immer nach dem aufstehen erteilt hatte:

Niemals ängstlich sein.Vor Niemanden.Egal wie viel Angst du hast,Versteck sie.Angst macht dich schwach.

Also starrte ich im direkt in die Augen und fragte mit kalter Stimme:"Was willst du von mir?Wo bin ich?""Du wirst schon früh genug erfahren was wir von dir wollen",er löste meine Hand- und Fußschellen und schmiss sie in die hinterste Ecke,"Du bist bei der Mafia,Süße!"Er lachte und verließ den Raum.Nun konnte ich auch den hinteren Teil des Raumes begutachten;
Rechts stand eine Toilette,ein Waschbecken und Darüber hing ein Spiegel.Ein kleines Stück unter der Decke befand sich ein Fenster,dass zu hoch war um etwas,außer die Helligkeit,erkennen zu können.Links stand ein Bett,es war keine Matratze vorhanden.Ich ging auf das Bett zu und musste feststellen,dass es nur aus einem Bettgestell,einem Holzbrett als Matratze,einem Bettlaken als Kissen gefaltet und einer dünnen Decke bestand.Laut seufzte ich auf und murmelte:"Das werden ja gemütliche Nächte."
Da durch das Fenster kein Licht schien,beschloss ich mal wenigstens zu versuchen zu schlafen.Sonst würde ich in weniger als drei Tagen an diesem schrecklichen Ort verrecken.Ich legte mich auf des Brett,aber statt die Decke um mich zu legen stand ich nochmals auf und legte sie unter mich.Viel Besser wurde es nicht,aber wenigstens etwas.Noch lange starrte ich an die Decke,bevor ich in das Traumland schwindete.

"Aufstehen und Mitkommen,SOFORT!",hallte es in den Raum.Ich raffte mich auf und starrte dem Mann ins Gesicht."Alter,ich hab bis vor zehn Sekunden gepennt!Ich will wenigstens mein Gesicht waschen und aufs Scheißhaus gehen!",schrie ich zurück.Er starrte mich kurz verwirrt an,gab mir aber schließlich zehn Minuten.
Nachdem ich mein Geschäft erledigt hatte,putzte ich Zähne und wusch mein Gesicht.In den Spiegel schaute ich erst gar nicht,ich wusste das ich schrecklich aussah.Meine Haare bekamen nur kurz die Bürste zu Gesicht,viel Zeit hatte ich nicht mehr übrig.Ich schritt aus dem mit einer Trennwand abgeteiltem Badezimmer und er packte mich am Arm.Vor Schreck schrie ich kurz auf aber lief dann doch schmollend hinter ihm her.

Nach ungefähr fünfzehn Minuten laufen schmiss er mich in einen abgedunkelten Flur.Ich blieb einfach liegen,wie lang wusste ich nicht.Mein Zeitgefühl war im Dunkeln am Arsch.
Irgendwann wurde ich von hinten aufgerafft und mit kratzigen Seilen an etwas metallisches gebunden."Hey!",schrie ich in die Dunkelheit,"Wisst ihr eigentlich wie verdammt ungemütlich es ist auf diesem Holzbrett zu schlafen?!Mein Rücken ist total fertig!"
Keine Antwort.
Ich seufzte auf und ließ meinen Kopf hängen.Auf einmal wurde es heller im Flur.
Tick,Tick,Tick.
Nacheinander,jedes einzelne Licht.Ich hob meinen Kopf wieder,nur um ihn direkt wieder hängen zu lassen.
Dort stand der Mann,der mich entführte.
Trotzig ließ ich meinen Kopf hängen.Plötzlich griff er nach meinem Kinn,drückte es hoch und zwingte mich so ihn anzusehen.Sein Gesicht war vollkommen entstellt,über all waren Narben und offene Brandwunden zu sehen.Es wiederte mich an.Also spuckte ich in seine hässliche Fratze.Daraufhin gab er mir eine Backpfeife.Sie tat zwar höllisch weh,aber es interessierte mich nicht.
Ich war nur auf die Gegenstände hinter ihm fokussiert.

Das Kamerastativ und die Foltergeräte aus meinem "Zimmer".

Joker's DaughterWhere stories live. Discover now