~Kapitel 18~

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Hermine und Ron waren, nachdem Harry in den Verbotenen Wald verschwunden war, so schnell sie laufen konnten zurück zum Schloss geeilt. Jedoch hatten sie sich aufgeteilt, weil Kingsley Shacklebolt um Rons Hilfe gebeten und Hermine zu Remus Lupin geschickt hatte. Und so rannte Hermine durch die zerstörten Korridore und bekämpfte auf dem Weg den ein oder anderen Todesser, der sich ihr in den Weg stellen wollte. Denn mittlerweile hatte sich unter den Anhängern des dunklen Lords herumgesprochen, dass Hermine als Spionin gearbeitet hatte und war nun, neben Harry Potter, die meistgesuchte Hexe.

Als Hermine sich sicher war, dass die Luft rein war, bog sie um die Ecke und wollte weiter laufen, als man sie aufhielt. "Hermine warte!", rief eine ihr nur allzu bekannte Stimme hinter hier. Sie bliebt wie angewurzelt stehen und drehte sich zu ihr um. Sie erblickte das Antlitz von Draco und sofort viel ihr ein riesiger Stein vom Herzen. Er war in Sicherheit. Zumindest vorerst.

Sie umarmte den Blonden und sah sich sogleich hektisch um, doch niemand achtete auf sie. Alle liefen aufgeregt umher, um ihre Freunde oder auch Verwandte zu finden, den Lehrern zu helfen oder um die nicht enden wollenden Massen an Todesser zu erledigen.

"Komm Draco, wir sollten mithelfen das Schloss zu sichern.", schrie Hermine gegen den Lärm an. Sie wandte sich zum Gehen, doch der Slytherin hielt sie zurück. Verwirrt drehte sie sich erneut um und sah in Draco graue Augen. Er zog sie in eine mehr oder weniger ruhige Ecke, was Hermine nur verwundert dreinschauen ließ. 

"Bevor wir gehen muss ich dir etwas sagen.", flüsterte er mit zittriger Stimme in ihr Ohr. Hermine, nicht ahnend, was der Blonde ihr jetzt offenbaren könnte, sah ihn unschuldig an. Draco wirkte nervös und Hermine konnte zum ersten Mal sehen, was in ihm vorging. Ihr Herzschlag verschnellerte sich, da sie nicht wusste wegen welcher Sache er so nervös werden konnte.

"Also ich verstehe natürlich, wenn du das seltsam finden solltest und nichts mehr mit mir zu tun haben willst. Aber wenn wir potentiell sterben will ich, dass du es weißt.", stammelte der sonst so selbstsicherer Zauberer.

"Draco nun sag schon!", drängte Hermine den Jungen mit den sturmgrauen Augen, der sich unsicher an seinem Hinterkopf kratzte. Es schien dem Mädchen, als würde er nach den passenden worten suchen. Doch je länger er schwieg, desto hibbeliger wurde die Gryffindor. Einerseits weil sie endlich den anderen helfen wollte das Schloss zu sichern und sich gegen den Angriff der Todesser zu wappnen. Andererseits wollte sie nun endlich wissen, was der blonde Zauberer ihr so dringend mitteilen wollte.

"Ich weiß nicht, wie lange es mir schon so geht, aber ich denke schon seit ich dich zum ersten Mal sah. Du bist wunderschön und dein Charakter ist der beste, den ich je kennenlernen durfte. Wann immer deine Freunde oder die die du liebst Hilfe brauchen, lässt du alles stehen und liegen, nur um ihnen zu helfen.", murmelte Draco und sah in die haselnussbraunen Augen Hermines.

Ihr Herz schlug nun so schnell, dass es definitiv nicht mehr gesund war und sie konnte sich nicht von den sturmgrauen Augen ihres Gegenübers lösen. Nervös biss sie sich auf die Unterlippe, was von Draco natürlich nicht unentdeckt blieb. Draco tat einen unsicheren Schritt, damit er sich dem Mädchen nähern konnte, doch blieb dann unschlüssig stehen. "Draco, was willst du mir sagen?", wollte Hermine ungeduldig wissen und trat nun so nah an den blonden Zauberer heran, dass sie seinen Atem spüren konnte. Der Slytherin sah sie einen Moment lang an, ehe er seine Stimme erhob.

"Ich liebe dich Hermine Granger!", flüsterte er leise in ihr Ohr und seine Worte hinterließen eine Gänsehaut auf der Haut des Mädchens. Sie war wie erstarrt und eine angenehme Wärme breitete sich in ihrem Körper aus. Sie wusste nicht, was sie in dieser Situation sagen sollte, also  starrte sie den Grauäugigen nur an. 

Dieser schien das jedoch als negatives Zeichen aufzufassen, denn er ließ traurig den Kopf hängen. "Wenn du nicht das Gleiche fühlst, dann ist das vollkommen in Ordnung für mich, aber sag bitte irgendetwas.", flehte der platinblonde Junge und sah Hermine mit seinen grauen Augen bittend an. "Nein, das ist es nicht. Ich... ich liebe dich auch Draco wirklich, aber ich weiß nicht, ob das funktioniert.", murmelte Hermine und schluckte hart. Sie freute sich riesig, doch ein bitterer Beigeschmack blieb dennoch. 

"Was meinst du denn damit?", fragte Draco irritiert und nahm ihre Hände in die seine. "Denk doch mal nach. Du bist ein Todesser. Du dienst Voldemort. Wir sind komplett verschieden, deshalb denke ich nicht, dass es funktionieren würde.", flüsterte Hermine und sah mir traurigen Augen zu Draco. "Wie kannst du so etwas sagen, wenn du es nicht ausprobiert hast?", fragte Draco das Mädchen.

Hermine wusste es wirklich zu schätzen, dass der Blonde sich so dafür einsetzte, dass sie ihm eine Chance gab, doch Hermine wusste nicht, was sie tun sollte. Sie würde nur zu gerne mit dem Slytherin zusammen sein, doch sie wusste nicht, ob sie es schaffen würde.

Bevor Hermine noch irgendetwas tun konnte, tauchte die unschuldige Gestalt Lunas neben ihnen auf. "Tut mir leid euch stören zu müssen, aber draußen erwartet uns großes Unheil.", murmelte sie mit heller Stimme.

Das Mädchen, das einfach neben ihnen aufgetaucht war, drängte die beiden nun ihr zu folgen. Eilig hasteten die beiden Magier der Ravenclaw hinterher, bis sie schließlich unter freiem Himmel standen. In der Ferne konnten sie die ganzen Todesser erkennen, die ihrem Anführer folgten. Neben ihm lief ein ihnen nur zu bekannter Halbriese, der etwas zu tragen schien.

Hermine krallte sich ängstlich in den Arm des Blonden und starrte voller Angst auf Hagrid, der, wie sie nun erkennen konnte, einen leblosen Körper in den Armen hielt. Auch Ron, der mittlerweile neben ihr stand, hielt die Luft an. Voldemort und seine Anhänger kamen nun immer näher, bis sie schließlich mehrere Meter vor den Gegnern der dunklen Seite stehen blieben. Voldemort streckte seine Arme in die Luft, ehe er voller Freude einen Satz sagte, der Hermine das Blut in den Adern gefrieren ließ. 

"Harry Potter ist tot!"

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On The Dark Side~Dramione Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt