XXXIX

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Pov. Jihoo

Ich hasse es. Seitdem ganzen Scheiß muss ich drei Stunden täglich trainieren, weil ich für Jong antreten muss. Der Wichser der ihn hat, kann schon mal um sein Leben laufen.

"Ey Ji"

"Was?!"

Gereizt drehte ich mich zu meinem Spielpartner um, der mir sofort meinen Rucksack entgegen warf. Woher meine Gereiztheit kam? Mein Bruder war weg, gegen seinen Willen und ich konnte ihn nicht beschützen. Ich konnte ihn immer beschützen. Ich musste ihn beschützen und konnte es nicht.

Ausserdem hatte Eomma seitdem Depressionen und meine Lehrer hatten verboten das ich meine Tabletten nehmen darf, damit ich mehr Leistung auf dem Feld bringe, als im Klassenraum.

Meine Noten gingen Berg ab. Jong sagte mir keine Lösung mehr vor und Eomma half nicht bei meinen Hausaufgaben, also verstand ich nichts..

Appa war gefühlt dauernd weg oder mit Haushalt beschäftigt. Tennis konnte ich nicht mal annähernd so gut wie Jong, weshalb ich mir dauernd dumme Kommentare anhören konnte.

Beim Laufen hatte ich mittlerweile aber die Bestzeit. Den Schulrekord hatte ich seit Wochen geknackt. Ich bekam sogar einen Preis dafür. Aus meiner Familie war niemand da. Ich glaube nicht mal das es jemand mitbekommen hat...

Ich nehme es ihnen nicht böse aber ich existiere nur noch.. Klar will ich das Jong zurück kommt und am liebsten würde ich diesen Bastard der es gewagt hat meinen Bruder anzufassen eigenhändig in der Luft zerfetzen.

Einen Jungen aus der Oberstufe hatte ich verprügelt weil er Witze über Jong gemacht hat.. Schlüsselbeinbruch und ein paar Rippenprellungen.. Es wurde nicht an die große Glocke gehängt.. Durch das alles galt ich mittlerweile eh als schwieriger Fall.

Baek versuchte mir zu helfen aber immer wenn ich ihn sah, musste ich unweigerlich an Jongchen denken..

Ich dachte sowieso permanent an ihn..

Schweigend schulterte ich meinen Rucksack und verabschiedete mich von ihm. Bevor ich in den Wagen von Appa stieg, der Chauffeur brachte mich nach Hause und fuhr erst wieder als ich rein gegangen war

So lief das jeden Tag ab. Von zuhause zur Schule. Von der Schule zum Training und vom Training nach Hause.

Ich legte meinen Rucksack auf die Kommode und hing meine Jacke an. Irgendetwas war anders als sonst..

Man konnte den tv nicht hören.. Und es roch nach Essen.. Wie.. Damals..

Schnell lief ich in die Küche. Als erstes sah ich Eomma am Herd überglücklich!! Danach Appa der lächelnd den Tisch deckte.. Lächelnd!!

"Eomma? Appa?"

Ich träumte nicht oder? Beide sahen zu mir und deuteten zum Wohnzimmer.. Langsam drehte ich mich um und lief in dieses.

Und dort stand Jong!! Niemand anderes als mein Jong!!! Er hatte mir den Rücken zugedreht aber es war eindeutig er!!

"Jong!!!"

Sofort grinste ich ebenfalls und zog meinen kleinen großen Bruder in eine ziemlich feste Umarmung.
Er aber zuckte erst zusammen, starrte mich dann an und umarmte mich zögernd.. Dabei war er doch der Knuddelteddy von uns..

"Hallo Ji"

Flüsterte er rau und Strich mir vorsichtig durch die Haare.. Ich hasste das aber er durfte das. Er durfte alles solange er hier blieb.

"Von wo kommst du?"

Zögernd sah ich zu meinem Bruder hoch und der zuckte die Schultern. Wer immer daran Schuld ist wird es noch büßen. Das schwöre ich bei...

"Russland.. Moskau.. Ein Schiff und ein Auto.. Yeou hat mich.. Nach Hause gebracht.. Er hat mich gerettet.. Nicht der captain.. "

Ich nickte leicht. Wer war Yeou? Ich kannte einen Sprayer der so hieß weil ich in einer Strafarbeit eines seiner Kunstwerke reinigen musste, aber der war es sicher nicht..

"Ich muss.. Mit dir und.. Baek reden.. Wegen Yeou.. Es ist sehr wichtig und.. Bedeutet mir viel"

"Ok.. Ich.. Schreib ihm"

Jong lächelte kurz und zusammen gingen wir dann in die Küche zum Essen. Ob Chim jetzt auch wieder zu uns kam? Ich vermisste ihn.. Irgendwie..

Pov. Jong

Ich konnte es nicht fassen endlich Zuhause zu sein.. Aber es ist wahr.. Yeou hatte mich gerettet und nach Hause gebracht. Doch gerade als ich ihm helfen wollte war er weggelaufen. Baek hatte Kontakte er würde ihn sicher ausfindig machen.

Meine Eltern wollte ich da nicht mit reinziehen. Sie würden die Polizei verständigen und ich dürfte das Haus niewieder verlassen.

Aber ich musste ihm helfen, das bin ich ihm schuldig.
Nach dem Essen ging ich mit Ji in mein Zimmer.. Alles war geputzt und aufgeräumt.. Als hätten sie gewusst das ich wieder komme..

Jihoo setzte sich auf mein Bett und sah auf seine Hände so als müsste er mir etwas erzählen will es aber nicht..

"Was.. Ist Ji?"

"Ich.. Weiß nicht ob.. Ich es dir.. Erzählen soll.. Oder lieber.. Eomma.."

"Was?"

"Onkel Hobi.. Hatte einen.. Autounfall"

Mein Blick fiel auf mein Bett und sofort musste ich an Onkel Hobi denken. Sie hatten ihn einfach erschossen... Ich sah erneut zu meinem Bruder, sollte ich ihm die Wahrheit sagen?

Doch in dem Moment als ich ansetzen wollte zu sprechen kam Baek ins zimmer und umarmte mich augenblicklich.. Also später..

Er wollte mich küssen, aber ich drehte meinen Kopf weg. Zum Glück verstand er, schloss die Tür und wir setzten uns alle auf mein Bett. Ehe ich anfing zu erzählen.

Von dem Keller in dem ich mit Yeou eingesperrt war, von seiner Rettung und unserer Flucht. Bis hin zu meinem Versprechen. Das ich so oder so einhalten werde.

"Jong.. Ich kenn Yeou aber.. Ich will nicht das dir nochmal soetwas passiert. Wir sollten die Polizei informieren und ihnen alles erzählen"

"Nein. Wenn du Yeou kennst, mach ihn ausfindig und sag das ich ihm helfe"

"Ich komm mit!"

Verwirrt sah ich zu Ji der total ernst und entschlossen zu mir sah. So hatte ich ihn noch nie gesehen..

"Nein.. Das ist.."

"Sag nicht zu gefährlich. Der einzige der sich von uns wehren kann bin jawohl ich! Baek is ein Lauch genau wie du also was wollt ihr machen wenn euch jemand zu nahe kommt? Hilfe schreien bringt dann wohl nichts mehr."

Seufzend nickte ich. Er hatte ja recht.. Er war es der mich beschützt nicht anders rum..
Wir redeten noch etwas darüber und konnten schlussendlich auch Baek überzeugen.

Wir würden Yeous Schwester retten. Und dabei helfen das ihre Familie wieder zusammen findet. Baek kannte seinen großen Bruder das hatte ich im Gefühl. Und wenn wir die beiden hatten fehlte nur noch der kleine und ein Haus wo sie in Ruhe leben könnten.. Darum kümmerten wir uns am Ende

Es war echt toll wieder zuhause zu sein. Nur Chim war nicht da.. Ji hatte erzählt das er bei Yoongi wohnt.. Hoffentlich kommt er wieder hierher ich liebte doch meinen kleinen Onkel.. Und hatte ihn genauso doll, wenn nicht mehr vermisst als die Anderen

Nach meinem Bad, bei dem Ji versucht hatte mir vorzulesen. Was aber ein heilloses gestotter war. Erzählte er mir was so passiert war. Dabei kam das Thema Schule natürlich auch..

Ich wollte da nicht hin... Vorallem nicht nach der Niederlage im Tennis.. Ich war der Favorit und dann einfach puff weg.. Vielleicht könnte ich wieder online alles machen.. Gut genug war ich doch..

Ji zeigte mir seinen Pokal und sofort musste ich lächeln. Wir waren so Grund verschieden und trotzdem gehörten wir zusammen. Ich würde nie auch nur die doppelte Zeit für diese Strecke schaffen und dafür braucht er ein Jahr für ein Buch.

Aber so ist das eben. Und ich hoffe so bleibt es auch. Das ist meine Familie und ich liebe sie.

Our uncle the toddler [beendet] Where stories live. Discover now