Freundschaft schließen

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Nun ist es endlich soweit.

Nach vier Monaten Stress und Hektik können wir endlich unser neues Haus einrichten, so wie wir es schon immer wollten. Das Wetter ist schön, alle Möbel stehen draußen im Lastwagen und meine kleinen Geschwister rennen durch das leere Haus und freuen sich genauso wie ich.

Wir sind nach Beacon Hills gezogen, da meine Eltern der Meinung waren, wir würden hier viel besser leben können. Mir war das recht egal, ich wollte so schnell wie möglich aus meiner alten Heimat weg.

Meine Familie und ich wurden von jeder Seite komisch angeschaut. Es war bekannt, dass meine Eltern professionelle Jäger waren und sich dafür auch nicht schämten. Ich schäme mich auch nicht, Eltern mit einem nicht so normalem Beruf zu haben, aber trotzdem hatte ich es nicht so leicht in der Schule.

Es hat nicht gerade geholfen, dass ich schon von klein auf alles über Werwölfe gelernt habe, sowie auch über andere übernatürliche Wesen wie zum Beispiel Banshees, Kitsunes oder Höllenhunde gelernt habe.

Am faszinierensten fand ich aber Werwölfe. Ich weiß selbst nicht genau den Grund für meine Faszination gegenüber Werwölfen, aber ich denke, es hat etwas damit zu tun, dass sie immer zusammen in einem Rudel bleiben. Man beschützt sich gegenseitig und kümmert sich um jeden.

Wenn ich jedoch nur ein einziges, gutes Wort über Werwölfe vor meinen Eltern sage, sind diese sofort wütend. Ich solle solche bösen Kreaturen doch nicht bewundernswert und interessant finden, sie gehören weg von dieser Welt und sollen niemals in die Nähe eines Menschen kommen.

Das ignoriere ich meist, weil niemand meine Meinung ändern kann.

Dieser Hass auf alles übernatürliche winderte mich schon früh und ich began sie danach zu fragen. Wie kann man Menschen so sehr hassen, ohne sie jemals gesehen zu haben?

Die Konsequenzen dieser Frage waren drastisch. Ich hatte Hausarrest und durfte nur aus dem Haus um zu trainieren. Seitdem ich 7 bin lerne ich es, mit Dolchen und Pfeil und Bogen umzugehen.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass das nicht meine Bestimmung ist. Ich möchte nicht in die Fußstapfen meiner Eltern treten, auch wenn es von mir erwartet wird. Sie sind kalt und lassen nichts an sie heran. Ich bin das komplette gegenteil.

Ich bin sehr empathisch und hasse es, Menschen traurig oder verletzt zu sehen. Noch schlimmer ist es, wenn es um Tierer geht.

Und ich bin mir sicher, dass meine Eltern der Meinung sind, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin.

''Sie kann noch nicht mal einen Hasen abschießen!'', hörte ich meinen Vater zu meiner Mutter sagen, wütend und frustriert, nachdem ich mich geweigert habe, genau dies in einer seiner Trainingsstunden zu tun.

Ich hoffe nur, dass sie meine kleinen Geschwister in Ruhe lassen. Sie sind das wichtigste in meinem Leben und ich versuche jeden Tag ein gutes Vorbild für sie zu sein. Doch das ist schwer, wenn meine Eltern sie schon so früh beeinflussen...

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Außer Atem stelle ich die riesige Box, gefüllt mit meinen Klamotten, auf den Boden. Hätte ich doch nur öfter Workouts gemacht.

Mit einer Hand streiche ich mir eine Strähne aus dem Gesicht und schaue mich in meinem neuen Zimmer um.

Es ist sehr geräumig und hat zwei große Fenster an der Wand mit dem Blick zum Wald. Ich habe eine En-Suite, worüber ich sehr dankbar bin, denn sich ein Badezimmer mit zwei 6 jährigen Mädchen und einem 11 jährigen Bruder zu teilen ist schrecklich. Mein Bett sowie mein Kleiderschrank und meine Kommode stehen bereits im Zimmer, da ich sie zusammen mit meinem Bruder aufgebaut habe.

Meinen Eltern bin ich aus dem Weg gegangen da ich keine Lust darauf habe, mir ihre genervten Blicke anzuschauen.

Also setze ich mich vor meinen Kleiderschrank und packe all meine Klamotten aus, welche hauptsächlich aus monotonen Farben bestehen, manchmal ist auch etwas buntes dabei.

Abgelenkt und beschäftigt schrecke ich plötzlich auf, als es an der Tür klingelt. Verwirrt schaue ich zu meiner Tür, welche sehr nah an der Haustür steht.

Wer kommt uns denn jetzt schon besuchen? Wir kennen doch niemanden.

Anscheinend habe ich falsch gedacht, denn kurz nachdem meine Mutter die Tür geöffnet hat, höre ich laute, freudige Stimmen.

Neugierig gehe ich zu meiner Tür und öffne sie einen Spalt um runter in den Flur schauen zu können.

Ich sehe 3 Personen, welche mir unbekannt sind. Ein Mann mit kurzem, dunkelblonden Haaren und sehr blauen Augen, eine schöne Frau mit kurzen, roten Haaren und elegant gekleidet und ein Mädchen in meinem Alter mit langen, schwarzen Haaren und Grübchen. Sie steht schüchtern neben ihren Eltern welche aufgeregt meine Eltern umarmen.

Langsam gehe ich die Treppe runter da icj nicht unhöflich sein möchte.

,,Oh, Estelle, da bist du ja. Das sind Chris Argent, seine Frau Victoria und ihre Tochter Allison. Di gehst auf dieselbe Schule wie sie. '', sagt meine Mutter und zieht mich am Handgelenk zu den Argents.

Ich strecke meine Hand Frau Argent entgegen und lächele. ,,Freut mich sie kennenzulernem, Frau Argent. ''

Sie legte sich ihre Hand auf die Brust. ,, Kein Grund um mich zu siezen, Estelle. Schließlich werden wir in Zukunft sehr viel Zeit miteinander verbringen. '', dabei zwinkerte sie mir zu und ich lachte verwirrt.

Mein Vater schaute mit einem verstecktem, strengen Blick zu mir. ,,Warum gehen du und Allison nicht hoch und sie hilft dir beim Auspacken, hm?''

Allison grinst meinem Vater an, stellt sich neben mich und schaut mich fordernd an. ,,Ich bin mir sicher, dass wir uns super verstehen werden. Ich kann dir morgen die Schule zeigen.''

,,Das wäre super, ich wette ich hätte mich sonst total verlaufen''.

Wir beide lachen und gehen die Trelpe hoch in mein Zimmer. Vielleicht habe ich ja gerade meine erste Freundin hier in Beacon Hills gefunden.

Und noch nie lag ich so falsch...

Scott McCall Fanfic - Is this even possible? Where stories live. Discover now