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Disclaimer:

Ich möchte hier einmal kurz betonen, dass ich kein Arzt bin und auch keinerlei Erfahrung mit diesem Thema habe. Alle hier genannten Infos entspringen meinem angelesenen Wissen und meiner Fantasie.


Müde fuhr ich mir über die brennenden Augen. Wo um alles in der Welt war Ney? Ich wusste, dass er noch länger bei seiner Familie bleiben wollte. Heute hatten wir nichts zu tun gehabt und er hatten den Tag dazu genutzt Zeit mit seinem Sohn zu verbringen. Ney war ein absoluter Familienmensch und bei ihm ging absolut gar nichts über genau diese. Nichts hatte Vorrang, wenn es sich um seine Familie handelte. Ich war mir mehr als sicher, dass er selbst das Finale der Weltmeisterschaft abbrechen würde und vom Spielfeld rennen würde, wenn seine Familie ihn brauchte. So war er einfach und ich war mir sicher, dass er der letzte wäre, der seine Familie für irgendwas versetzen würde. Er hatte schon das eine oder andere Mal ein paar Probleme mit dem Vorstand bekommen, weil er nicht zu Spielen erschienen war oder im Training fehlte. Er war immer sehr ehrlich mit dem Grund für seiner Abwesenheit. So war es auch kein Geheimnis, dass es sich bei neunzig Prozent der Fälle um etwas innerhalb seiner Familie gehandelt hatte. Einmal hatte er sich zum Beispiel sehr kurzfristig abgemeldet, weil die Geburtstagsfeier seines Sohns spontan verschoben wurde und er ihm versprochen hatte da zu sein. Ein anderes Mal war er nicht im Training, weil seine Mutter krank war und er sich um sie gekümmert hatte. Natürlich waren die Vorsitzenden alles andere als begeistert davon, doch so war Neymar nun einmal. Durch sein fußballerisches Können, hatte er eine gewisse Stellung, ein gewisses Ansehen, das war auch der Grund, weshalb er damit in der Regel durchkam. Meistens bekam er ein paar Strafrunden oder wurde bei dem nächsten Spiel nicht in den Kader berufen. Doch alles in einem hatte es keine schlimmeren Folgen für ihn. Er und der Vorstand wussten beide, dass er weiter bei PSG spielen würde. Der Verein brauchte ihn und konnte es sich definitiv nicht leisten einen Spieler wie Neymar nicht mehr spielen zu lassen. Dazu kam, dass er ja nicht jedes Training fehlte und bei den meisten Spielen kam er in der Regel auch. Er war nicht direkt unzuverlässig, denn er sagte immer allen Bescheid, bevor das Training begann oder der Kader veröffentlich wurde. Er war einfach ein Mensch, dem seine Familie sehr viel bedeutete und für die er alles machen würde. Es konnte ihm am Ende des Tages auch niemand verübeln, denn alles was er tat, war für seine Familie da zu sein. Ich ging ganz stark davon aus, dass das auch der Ausschlag gebende Grund war, weshalb sie in machen ließen, was er tat, denn so lange es um die eigene Familie ging, gab es bloß sehr wenige Leute, die es ernsthaft übers Herz brachten etwas dagegen zu sagen. Außerdem, wer würde bitte jemandem verbieten sich um seine kranke Mutter zu kümmern oder den Geburtstag seines Sohns zu feiern?

Doch heute hatte er weder ein Training noch ein Spiel sausen lassen, denn wir hatten wie schon gesagt frei. Heute Morgen hatte er mir mitgeteilt, dass er zu seinem Sohn fahren würde und ich hatte ihm nur lächelnd zu genickt. Ich liebte es zu sehen, wie herzlich er mit seinem Sohn um ging. Er und sein Sohn hatten von Anfang an eine besondere Bindung, die nur ganz wenige zu ihren Kindern oder Eltern hatten. Er und sein Sohn waren so viel mehr als bloß Vater und Sohn, sie waren wie beste Freunde, sie waren wie Geschwister, sie waren wie Freunde. Die hatten einfach eine unfassbare Beziehung zu einander, da konnte man nichts gegen sagen. Dazu kam noch, dass Lucca einfach einen Charakter aus Gold hatte. Anfangs war der kleine mir gegenüber sehr schüchtern gewesen und war permanent an der Seite seines Vaters geblieben, sodass er im Notfall immer auf seinen Arm flüchten konnte. Nach ein paar Treffen, war er aber aufgetaut und benahm sich mittlerweile mir gegenüber genauso offen und lebensfreudig, wie bei Ney auch. Er machte Späße mit mir, verarschte mich, kuschelte mit mir und war einfach einer der liebenswertesten Menschen, die ich kannte.

Nachdem wir zusammen gefrühstückt hatten, hatte ich mich mit einem kurzen liebevollen Kuss von Ney verabschiedet und ihm gesagt, dass er Lucca von mir grüßen sollte. Jetzt war es bereits drei Uhr morgens und mein Freund war immer noch nicht wieder da. Es war zwar nicht ungewöhnlich, dass er länger bei seiner Familie blieb, als er geplant hatte, aber in der Regel war er trotzdem vor Mitternacht wieder Zuhause. Wenn er sich spontan dazu entschied über Nacht dort zu bleiben, dann bekam ich eigentlich immer einen Anruf oder zumindest eine kurze Nachricht. Doch heute war er weder nach Hause gekommen, noch hatte ich einen Anruf oder eine Nachricht bekommen. Das war auch der Grund, weshalb ich noch wach war. Ich wollte nicht schlafen gehen, bevor ich wusste, was mit Ney war. Es war mehr als untypisch für ihn mir nicht Bescheid zu sagen, oder einfach Kommentarlos zu fehlen. Trotzdem zwang ich mich zur Ruhe, denn Ney war Erwachsen und konnte auf sich selbst aufpassen. Trotz allem wollte ich noch nicht schlafen gehen, erst brauchte ich die Versicherung, dass es ihm gut ging.

Wenn 48 Stunden alles entscheiden ~ Neymar x Mbappe (BoyxBoy)Where stories live. Discover now