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„Gut dann stellt euch bitte mit euren Zimmerkameraden zusammen. Ich verteile euch dann gleich eure Schlüssel. Wir werden heute kein wirkliches Programm mehr haben, weshalb ihr euch hier in Ruhe umsehen könnt. Seid aber zum Abendbrot pünktlich wieder da", damit ließ mein Lehrer von uns ab und bewegte sich zum Empfang der Jugendherberge. Ich musste schon sagen, es sah gar nicht so schlecht aus. Es gab einen großen Aufenthaltsraum und eine Riesen Terrasse.

Aiden kann ich somit auch gut aus dem Weg gehen. Apropos Aiden, er kam geradewegs auf mich zu und ich hielt die Luft an. Warum halte ich die Luft an? Kurz bevor er da war, ließ ich die Luft schnell wieder raus. „Ich hoffe das Zimmer sieht genau so gut aus wie der Rest hier", sagte Aiden, nach einer gefühlten Ewigkeit die wir hier schon standen. Ich nickte nur, auch wenn ich wusste das er versuchte ein Gespräch anzufangen. Das konnte er aber gleich vergessen.

„Hey Elias!", ein fröhlicher Ian kam auf mich zu gehüpft und packte mich an den Schultern. Vor Schreck ging ich einen Schritt zurück und mein Blick fiel automatisch auf Aiden. Dieser musste sich gerade einen Lachen verkneifen und hatte damit offensichtlich auch ein Problem. „Wir müssen nachher zum dem See gehen, der soll super sein!", sagte er einfach und ich sah ihm direkt in seine grünen Augen. „Wir sind seid ein paar Minuten hier, woher weißt du das er so toll ist?", da ich ihn so kritisch ansah, ließ er unsicher meine Schultern los und zog seine hoch. „André hat wohl recherchiert, aber wenn du keine Lust hast...", er sah mich vorsichtig an. André war dann wohl einer von den Strebern. „Weißt du, ich schreibe dir dann nochmal, mal gucken wie weit ich mit auspacken komme", sagte ich und lächelte ihn an. Auch auf seinen Lippen bildete sich ein Lächeln und er nickte.

„So Aiden und Elias, ihr habt das Zimmer 183, ihr müsst einfach die Treppe hoch gehen und dann rechts rein", sagte mein Lehrer und als er den Schlüssel aus der Hand gegeben hatte, drehte er sich auch gleich um und ging zu den nächsten. Ich sah ihm hinterher, denn ich hatte Herrn Röter noch nie so gestresst gesehen.

„Kommst du endlich oder willst du Wurzeln schlagen?", fragte Aiden und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Lass die Scherze", sagte ich warnend und ging an ihm vorbei.

„Wir müssen Rechts lang Elias", sagte Aiden mit verschränkten Armen. „Nein Herr Röter hat Links gesagt!", gab ich beleidigt zurück. Wir standen hier schon mindestens 5 Minuten im Flur und ich hatte langsam eingesehen das ich falsch lag. Aber das konnte ich doch nicht einfach zu geben, ich hatte immer noch meinen Stolz! „Mach doch was du willst, ich gehe jetzt in unser Zimmer, nach Rechts!", sagte Aiden und damit ging er weg. Ich lief ihm hinter her: „Du kannst nicht einfach weg gehen, wir waren noch nicht fertig!" „Ich schon", sagt Aiden nur blieb plötzlich stehen. Triumphierend hielt er den Schlüssel hoch und steckte ihn ins Schloss. Ich verdrehte die Augen: „Idiot." „Sturkopf", gab er nur zurück und ich presste meine Lippen aufeinander, das sollte er eigentlich gar nicht hören.

Das Zimmer war echt schön eingerichtet, es gab zwei Einzelbetten, welche schön groß waren. Für mich war es perfekt, da ich seid ein paar Wochen einfach schlecht Schlafe und mich ständig umher wälze. Wir hatten außerdem eine riesige Fensterwand, wo man auf die schöne Landschaft blicken konnte. Wir hatten sogar ein eigenes Bad, wie geil ist es hier bitte? „Geht doch", sagte Aiden, doch ich konnte sehen, wie sehr er es auch mochte. Ich schnaubte kurz auf und kassierte einen genervten Blick von ihm.

„Ich will mich nicht die ganze Woche mit dir streiten, also kommentier bitte nicht alles verstanden?", sagte Aiden dann leiser als er anfing seine Tasche auszupacken. „Ach nein? Schade, ich hatte mich so darauf gefreut hier mit dir zu sein und Dir die ganze Zeit auf die Nerven zu gehen. Gibt es was schöneres als die ganze Zeit hier mit dir auf dem Zimmer zu sein? Ach ja warte... Alles andere!", er zog die Augenbrauen hoch und bei seinem Gesicht musste ich kurz Lächeln. Warte was? Nein ich will nicht Lächeln, ich will ihn sauer anstarren... angucken, ich meine angucken! „Lass das!", sagte ich also nur und nun sah er wieder zu seinen Sachen. Allerdings nur kurz denn kurz darauf spürte ich wieder seinen Blick auf mir. „Aiden ich meine es ernst, du hast dafür gesorgt das das alles hier so ist, zwischen uns, also sieh auch endlich ein, dass du kein Recht hast mich so anzusehen", sagte ich und musste seinen Blick aber erwidern.

Mit einem Mal sah er wirklich weg. Allerdings fehlten mir jetzt seine Augen und das Gefühl das sie mir immer gaben, auch wenn er mich grade nicht wollte. „Hab ich dir schonmal gesagt das es mir leid tut?" Ich presste meine Lippen aufeinander und versuchte meine Sachen schneller auszupacken. „Elias ich mein es ernst, ich will dich nicht so sehen", er klang ganz ruhig und ich hasste es wenn er so war. Dann hatte ich immer das Bedürfnis mit ihm sprechen zu müssen. „Auf einmal stört es dich also mich zu sehen?", fragte ich und meine Stimme brach am Ende ab.

„Was hast du denn erwartet? Das ich danach so tue als wäre alle okay? Tut mir leid ich bin eben kein Roboter", meine Stimme wurde immer leiser. „Ich weiß wie sehr es dich verletzt hat... aber ich hoffe wirklich das du mir verzeihen kannst", versuchte er es und sah mich mit so einem sorgenvollen Gesicht an.

Es war lächerlich, natürlich würde ich ihm verzeihen. Allerdings hat er mich verletzt und so genau, wollte ich ihm auch nicht sagen, das ich ihn immer noch liebe. Deswegen nahm ich mir meine Stimme zurück und versuchte fest zu klingen: „Vielleicht."

Meine Stimme brach trotzdem ab und ich musste schlucken. „Elias...", setzte Aiden an, doch ich wurde wütend. „Nein ich bin jetzt dran!", sagte ich und funkelte ihn Böse an. „Vielleicht, vielleicht werde ich es dir verzeihen, aber das heißt noch lange nicht, dass ich dich in meiner Nähe haben will!" In meine Augen stiegen Tränen und ich musste nochmal schlucken. Ich sah ihm tief in seine blauen Augen und sagte dann kaum hörbar: „Du weißt nicht wie schmerzhaft es ist!"

Verliebe ich mich in dich? (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now