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Etwa ein Jahr später

Rena und Rezo saßen gemeinsam im Flugzeug, das sie nach Kopenhagen bringen würde. Es war der Hochzeitstag ihrer Mutter und Rena war extrem nervös, da sie erstens in einem Flugzeug saß und zweitens sie den Zukünftigen ihrer Mutter, er hieß Aage, immer noch nicht kannte.

„Maus, du musst dich echt beruhigen. Wenn du dich reinsteigerst, dann wird das nur noch schlimmer. Das Flugzeug ist sicher. Du kannst dich an mich kuscheln und ich beschütze dich vor Wolkenmonstern und... und... schnarchenden... äh... Babys"

Rena lachte laut auf und hielt sich die Hand vor Schreck vor den Mund. „Hör auf."

„Komm schon, das war so süß.", neckte Rezo sie und gab ihr einen Kuss.

„Nein, das war peinlich.", sagte sie zerknirscht und machte einen Schmollmund.

„Ich fand es extrem süß, wie du letzte Nacht das Kissen als Wolkenmonster beschimpft hast."

„Man ey, was soll ich denn machen? Ich träume halt davon, wenn ich in ein Flugzeug steigen muss.", sagte sie immer noch schmollend.

Rezo küsste sie liebevoll auf den Mund und nahm sie in den Arm. Das Flugzeug setzte sich in Bewegung. „Denk an deine Atemübung.", sagte er leise und beobachtete seine blasse Freundin, die ganz konzentriert ein- und ausatmete.

Eine viertel Stunde später hatten sie die Flughöhe erreicht und Rena atmete erleichtert auf.

Rezo streichelte ihre Wange. „Siehst du, alles ok. Das hast du richtig gut gemacht."

Sie lächelte ihn dankbar an und schmiegte sich wieder in seine Arme. Mit ihm war sogar das Fliegen ein bisschen weniger schlimm.

Der Flug war nicht sehr lang und so landeten sie mittags in Kopenhagen. Sie nahmen sich ein Taxi und fuhren zur Hochzeitslocation, wo auch ihre Pension war, in der sie übernachten würden. Ihre Mutter lief aufgeregt umher und scheuchte alle Angestellten um die Wette.

Als Rena und Rezo nach dem Mittagessen ins Zimmer ihrer Mutter gingen, war diese bereits in ihrem Hochzeitskleid. Es war kein klassisches weißes Kleid, sondern einfach ein elegantes weißes Abendkleid, das ihr bis zu den Knien ging. Ihre mittellangen Haare waren gewellt und sie hatte ein natürliches, aber elegantes Make-up aufgetragen.

„Mein Schatz!", rief sie fröhlich und drückte ihre Tochter an sich. „Ich bin so froh, dich zu sehen."

„Hallo, Mama, du sieht wirklich toll aus.", komplimentierte Rena das Aussehen ihrer Mama.

„Wen hast du denn mitgebracht? Ich dachte, du wolltest Chrissy mitbringen?", fragte ihre Mama verwirrt, als sie Rezo erblickte.

„Ja, also ähm. Ich habe Aage eine E-Mail geschickt... vor ein paar Monaten. Ich wollte dich überraschen.", begann Rena und ging schließlich zu Rezo. „Mama, darf ich dir Steven vorstellen? Wir sind seit etwa einem Jahr zusammen und wohnen auch schon zusammen."

Renas Mama klappte die Kinnlade herunter und sie ging zu Rezo, der sie freundlich anschaute. „Steven! Hallo! Ich bin Tanja.", sagte sie glücklich und schaute dann wieder zu ihrer Tochter. „Und dir fällt erst jetzt ein, mir sowas Wichtiges zu erzählen, weil? So ein hübscher Mann, den kannst du doch nicht vor mir verstecken."

„Ja Mama, so viel Kontakt hatten wir ja nun auch nicht. Außerdem hast du nie nach meinem Leben gefragt, es ging immer nur um deine Hochzeit.", sagte Rena ruhig, aber man konnte den Tadel eindeutig hören.

Tanja schaute etwas betreten. „Trotzdem."

„Nein Mama, nicht trotzdem. Erkundige dich nach meinem Leben und dann erfährst du auch sowas. Ich hoffe, das war dir eine Lehre." Rena ging zu Rezo und er legte seinen Arm um ihre Taille. Er gab ihr einen Kuss auf den Kopf. Sie hatte ihn bereits vorher eingeweiht, dass sie ihrer Mutter nichts erzählt hatte, weil diese nur mit sich selbst beschäftigt war.

Unter dem selben Mond (Rezo & Julien Bam & OC) | AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt