9 • 𝑨𝒏𝒈𝒔𝒕

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Jin schlich schon den ganzen Tag in seiner Wohnung herum, überlegte was er machen sollte um Namjoon von seinen doch irgendwie offensichtlichen Gedanken abzubringen.

Er kam letztendlich nur auf eine Lösung, warte aber gerade auf den Briefträger, da mal wieder Freitag war, an diesem Tag kamen Namjoons Briefe immer an, und dieser ihm den hoffentlich zwölften Brief geben würde.

Die ganzen letzten Tage quälte er sich schon mit dem Gedanken rum, dass es eventuell schon längst zu spät war. Er hatte kaum geschlafen und war jetzt vollkommen übermüdet, zwang sich aber dazu wach zu bleiben.

Als seine Türklingel endlich ertönte, sprang er schon förmlich von seinem Sofa aus, rannte aus seiner Wohnung, vergaß dabei die Tür zu schließen, stürzte schon praktisch die Treppe des Wohnhauses herunter und riss dem schockiertem Briefträger die Sachen für ihn aus der Hand, stürmte auch sofort wieder nach oben.

Dort knallte er seine Tür wieder zu und rannte ins Wohnzimmer, lies die Post auf seinen Wohnzimmertisch fallen und blickte panisch durch die Briefe, fand dabei aber keinen von Namjoon.

„Das kann doch nicht sein. Bitte nicht..." Jin schossen Tränen in die Augen und er stand auf, trat frustriert gegen seinen Tisch, raufte sich seine Haare. „Fuck. Komm schon."

„Atmen Jin... atmen. Du hast den Brief bestimmt nur übersehen.", murmelte er zu sich selber und atmete einmal tief durch, während er sich hinkniete und die Briefe ein weiteres Mal durch sah.

Ihm war selber nicht klar, warum ihm der Gedanke Namjoon eventuell zu verlieren so nah ging. Schließlich kannten sie nicht, waren sich absolut fremd.

Außerdem machte er sich vielleicht auch einfach unnötige Sorgen, interpretierte viel zu viel in den letzten Brief hinein, wenn dieser vielleicht gar nicht so gemeint war oder Namjoon hatte den zwölften Brief einfach zu spät losgeschickt und er kam erst morgen an, obwohl Jin sich ziemlich sicher war, dass Namjoon das nicht passieren würde. So sehr konnte er den anderen inzwischen durch die vergangenen Briefe einschätzen.

Ihm waren diese Sachen schon bewusst und trotzdem konnte er seine Sorgen einfach nicht verhindern.

Jin fand auch dieses Mal keinen Brief von ihm.

„Namjoon..." Er lies seinen Rücken gegen das Sofa sinken und zog seine Knie an sich, umklammerte diese verzweifelt.

Gerade als dann die erste Träne über seine Wange kullern wollte, viel sein Blick auf einen auf dem Boden liegenden Brief. Er musste runtergefallen sein, als Jin die Post auf den Tisch geschmissen hatte.

Ein wenig Hoffnung keimte in ihm auf und er strich sich einmal über sein Gesicht bevor er sich nach vorne beugte und ausstreckte um an den Brief zu kommen und sich dann wieder zurück lehnte.

Jin entfuhr ein erleichterter Schluchzer als er dann endlich Namjoons Namen auf diesem las.

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450 Wörter | 26.02.2019

Letters ᴺᴬᴹᴶᴵᴺWhere stories live. Discover now