𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏𝟏

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„Hey... pssst... wach auf", flüsterte Taehyung mir ins Ohr.
„Wir müssen aussteigen, wir sind angekommen", sprach er leise weiter.
„Ich will noch nicht aufstehen", redete ich im Halbschlaf.
„Du musst aber, wir sind da. Komm steh auf", weckte Tae mich sanft.
Verschlafen rieb ich mir die Augen und setzte mich wieder normal hin.
Verwirrt blickte ich aus dem Fenster. Für eine kurze Zeit hatte ich komplett vergessen wo ich mich befand doch innerhalb ein paar Sekunden kamen die Erinnerungen zurück.

Begeistert rief ich:„Sind wir echt in Norwegen? Wir sind echt in Norwegen!"
„Ja das sind wir, wir kriegen aber bald unsere ersten Probleme mit Norwegen wenn wir jetzt nicht aus dem Zug aussteigen", lachte er.

Der Junge neben mir stand von seinem Sitzplatz auf und griff nach dem Rucksack. Ich stand danach ebenfalls von meinem Platz auf.
Zusammen verließen wir den Zug als wäre es das normalste der Welt, unsere Umstände sind aber alles andere als normal.
„Warte mal", dachte ich laut nach.
Taehyung hielt inne und blickte mich mit einem konfusen Blick an.
„Wo kommen wir überhaupt unter?"
„Wir müssen spontan irgendwo in einem Hotel nachfragen ob jemand noch ein Zimmer frei hat für solche Vollidioten wie uns", gab er von sich.

Er griff erneut nach meiner Hand. So liefen wir quer über den ganzen Bahnhof.
„Da vorne sind Bushaltestellen, lass uns dort doch mal nachschauen", wies ich ihn auf die kleinen gelben Schilder hin.

„Hast du hier überhaupt eine Ahnung?" fragte ich ihn.
„Nein, absolut nicht. Du etwa?"
„Nö, ich sowieso nicht!" beantwortete ich seine Gegenfrage.
„Dann haben wir vielleicht, aber nur vielleicht, ein klitzekleines Problem."
„In welchen Bus steigen wir ein?" verwundert schaute ich ihn an.
„Einfach der nächste Bus der kommt, wir laufen hier sowieso total ohne Plan herum", teilte er mir seine Idee mit.

Und so kam es dann auch. Wir warteten auf den nächsten Bus welcher auch keine fünf Minuten später eintraf. Wir stiegen beide ein und setzten uns nebeneinander. Wir wussten beide dass wir gespannt darauf waren, wo das ganze enden würde.

Wir saßen still da und schauten einfach nur aus dem Fenster, bemerkten wie wir uns immer weiter aus der Stadt entfernten und mehr in die Natur hineinrutschten. Die Landschaft war saftig grün, viele kleine Seen und Bächlein zierten die unbebauten Flächen.
Es war noch schöner als ich es mir auch nur ansatzweise vorstellen hätte können, schöner als in jedem Traum. Und er neben mir. Er durchlebte diesen Traum mit mir.

Er wich mir nie von der Seite.

Ich war so vertieft in diese Szene die sich hinter der Glasscheibe des Busses abspielte, dass mir gar nicht auffiel, wie weit wir uns eigentlich vom Stadtzentrum entfernten.
„Wir sollten vielleicht mal aussteigen. Je weiter wir uns von der Stadtmitte entfernen desto schwerer wird es einen Unterschlupf zu finden", wies mich Taehyung auf den aktuellen Stand der Dinge hin.
„Ja da hast du Recht. Drück schon mal Stopp damit er bei der nächsten Haltemöglichkeit auch wirklich hält."

Rund sieben Minuten später hielt das Transportmittel auch endlich nur mit einem Problem. Es hielt mitten im Nirgendwo.
„Sollen wir hier sicher raus?" fragte ich Tae nochmal zur Sicherheit.
„Ja auf, wir werden schon etwas finden", lächelte er mir aufmunternd zu.

Wir verließen ohne jegliche Vorahnung den Bus und schauten um uns herum.
Egal wohin man schaute, es war weit und breit nur die bloße Landschaft. Vereinzelnd standen ein paar Hütten mitten drin.

Meine Begeisterung konnte man kaum übersehen und jeder der es tat, war wahrscheinlich nur blind auf beiden Augen

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Meine Begeisterung konnte man kaum übersehen und jeder der es tat, war wahrscheinlich nur blind auf beiden Augen.

„Komm wir gehen mal hier entlang und schauen ob nicht eine dieser Hütten sowas wie eine Unterkunft anbietet oder so", versuchte er einen Plan auszumalen.

Egal wo und ob wir überhaupt eine Bleibe über die Nacht finden würden, würde ich diesen Trip kein wenig bereuen- nicht mal ein klitzekleines bisschen. Die Tatsache wo ich stand und was ich hier machte, war Grund genug das hier nicht aufzugeben.

Ich blickte den jungen Mann neben mir an und er mich. Langsam griff ich nach seiner großen, warmen Hand und verschränkte die seine mit meiner.
Ich zog ihn hinter mir her, den kleinen Weg entlang, tanzte und summte vor mich hin als gäbe es kein morgen.

„Es ist so wunderschön TaeTae! Ich kann noch gar nicht fassen dass ich echt außerhalb Deutschland bin, weg von zu Hause. Ohne das auch nur irgendwer eine Ahnung hat."
„Ist das nicht befreiend?" kam es seinerseits. Ich wusste dass die Frage rhetorisch gemeint war da wir beide die Antwort ganz genau kannten, drüber mussten wir kein zweites Mal nachdenken. Keine Sekunde ließ die Antwort auf sich warten. Es war befreiend.

„Wieviel Uhr haben wir überhaupt?"
Es müsste irgendwas zwischen Nachmittag und Abend sein denn die Sonne brannte nicht so stark wie zur Mittagszeit.
„Siebzehn Uhr sechsundzwanzig. In ungefähr zwei Stunden wird es dunkel werden also sollten wir mal nach einer Bleibe schauen", sagte der Junge vollkommen durchorganisiert. Hingegen zu ihm war ich das reinste Chaos.

„Schau mal das sieht so schön hier aus. Stell dich mal hier hin, ich will ein Bild von dir machen", sagte ich.
Er lief ein Stückchen weiter nach vorne sodass ich ein Bild machen konnte und wie erwartet war es perfekt.

Er war perfekt.

Schon seit einer geschlagenen Stunde liefen wir wirr umher ohne ein jegliches Ziel in Sicht

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Schon seit einer geschlagenen Stunde liefen wir wirr umher ohne ein jegliches Ziel in Sicht. So langsam bekamen wir auch schon Hunger und müde wurden wir von der Reise auch.
Brötchen hatten wir leider auch keine mehr und einen Schlafplatz erst recht nicht.

„Hey schau mal da! Da steht eine kleine Hütte!" rief ich voller Enthusiasmus.
Mit schnellen Schritten liefen wir auf die kleine Hütte zu. Meine Beine waren schon müde und erschöpft von dem ganzen zurückgelegten Weg.

An dem Hüttchen angekommen klopfte Taehyung an der alten Holztür und wartete bis sich Reaktion innerhalb des Hauses zeigte.
Wir hörten dumpfe Schritte von Innen und wie sie auf die Tür zuliefen. Sekunden später stand auch schon die Tür offen und eine Frau im Alter von ungefähr fünfzig stand im Türrahmen.

„Kann ich euch irgendwie behilflich sein?" fragte die Dame höflich.
„Wir suchen nach einer Bleibe über die Nacht da wir ein wenig vom Weg abgekommen sind", übernahm ich das Reden.
„Entschuldigt ihr Lieben aber das hier ist eine kleine Privathütte von meinem Mann und mir. Wenn ihr aber gerade aus weiterläuft, wahrscheinlich so um die zwanzig Minuten von hier, dann ist dort eine kleine Unterkunft von einem älteren Paar. Dort könnt ihr mal euer Glück versuchen." und damit schloss sie auch schon die Tür.

Zu früh gefreut. Enttäuscht blickte ich Taehyung.
„Mach Dir keine Gedanken, wir finden schon noch was. Die Frau hat uns doch sogar schon ein Tipp gegeben", sagte er aufmunternd.
Mit diesen Worten führten wir unseren Weg weiterhin fort.

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Hi cuties!
Hab gerade eine Arbeit geschrieben und deswegen verlängerte Pause da ich schon fertig bin.
Ich Sitz grad alleine in einer Ecke in der Schule und höre By My Side - Monsta X.
(Passt übrigens auch gut zur Story :P)
Ich nutze meine freie Zeit immer total gerne um hier weiter zu schreiben und freu mich immer übertrieben wenn ich eine Hohlstunde habe 😂
I purple you.💜
- A.🌒

𝐘𝐨𝐮𝐧𝐠 𝐅𝐨𝐫𝐞𝐯𝐞𝐫 | 𝐊𝐢𝐦 𝐓𝐚𝐞𝐡𝐲𝐮𝐧𝐠, 𝐁𝐓𝐒Where stories live. Discover now