29.|| Bester Freund

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"Sie haben gerufen?", fragte eine männliche Stimme. Die Angesprochene Gestalt blickte zu ihm hinunter. Der Mann kniete, den Kopf gesenkt. "Hab ich. Hast du die Information, um die ich dich gebeten habe?", fragte die Gestalt und überkreuzte die Arme vor der Brust. "Aber natürlich General, alle Informationen zu Hauptgefreiter Hans Weber wurden von meinen Leuten in ihre Räumlichkeiten gelegt", erwiderte der Mann. Die Gestalt grinste. "Gut, du bist entlassen.", die Gestalt wank mit seiner Hand Richtung Tür. "Sehr Wohl General." Der Mann trat aus dem Raum. "Du bist unverbesserlich Hilden", sprach eine weitere Gestalt. Hilden lachte auf. "Ich weiß Mary, erzähl mir was neues"

"Toni!", rief eine aufgewühlte Hanna. "Der Kommandant schickt nach dir", grinste sie. "Was hast du ausgebrochen?", fragte sie mit einem schelmischen grinsen. "Eigentlich nichts", sprach sie und trat aus dem Zimmer. Sie verabschiedete sich von Hanna und schloss die Tür hinter sich. Im Gang war es still, schließlich war bald Nachtruhe. Antonia trat auf den Gang und steuerte zu den Räumlichkeiten von Erwin Smith. Sie stolzierte am Büro des Hauptgefreiten Levi vorbei, sowie an Hanjis Räumlichkeiten. Keine 5 Minuten später war sie bereits da. Sie klopfte einmal leicht. "Name und Anliegen", rief der Kommandant. "Antonia Weber, sie schickten nach mit Sir", antwortete sie. "Komm rein." Antonia öffnete die Tür und erblickte den Kommandanten am Schreibtisch sitzen. Vor ihm lagen mehrere Dokumente, die er jedoch beiseite legte, als sie den Raum betrat. "Setz dich, Weber", sprach er ruhig. Antonia schloss die Tür und nahm auf dem Stuhl Platz, der vor dem Schreibtisch stand. "Keine Sorge, du hast nichts verbrochen", beruhigte sie Erwin. Innerlich atmete Antonia erleichtert aus. "Was möchten Sie den sonst von mir, Sir?", fragte sie höflich. Erwin schmunzelte bei ihrem höflichen Ton. "Du siehst deiner Mutter wirklich sehr ähnlich.", meinte er dann plötzlich. Antonias Augen weiteten sich, kurz darauf wurde ihr Blick wieder traurig. "Das höre ich ziemlich häufig.", sprach sie verbittert. Bilder ihrer Mutter spukten durch ihren Kopf. "Wie dem auch sei", sprach Erwin weiter, „Auruo Bossard sagte mir, du möchtest mehr über deinen Vater erfahren", ließ er freundlich wissen. Antonia lächelte leicht und dankte Auruo in Gedanken. „Ja, Auruo erzählte mir, mein Vater sei Hauptgefreiter des Aufklärungstrupps gewesen. Jedoch hat er mir nie etwas darüber erzählt, zumindest erinnere ich mich nicht daran. Auch sagte er, dass sie gut mit meinem Vater befreundet waren", erklärte die Braunhaarige. „Das stimmt, Hans und ich sind seit der Ausbildung Freunde gewesen. An dieser Stelle, möchte ich mein Beileid an dich aussprechen." Traurig blickte er Antonia an. Antonias Augen wurden glasig und sie versuchte krampfhaft ihre Tränen zurückzuhalten. „Danke Sir", flüsterte sie. „Erwin genügt, vor der Tochter meines besten Freundes sehe ich über meinen Rang gerne hinweg." Antonia Mundwinkel hoben sich leicht. „Gut, dann Danke Erwin." Auch Erwin lächelte wieder. „Du hast sicher Fragen, ich werde versuchen Sie dir ausführlich zu beantworten." Antonia nickte. „Warum hat meine Familie im äußersten Bezirk der Mauer Maria gelebt? Mein Vater hatte einen hohen Rang, warum haben wir nicht in der Mauer Rose gelebt?", fragte sie. „Nun, dafür muss ich dir erstmal etwas über deinen Vater erzählen. Bevor Levi zum Aufklärungstrupp ging und den Titel ,Stärkster Soldat der Menschheit' verliehen bekam, trug diesen dein Vater." Überrascht weiteten sich Antonias Augen. Ihr Vater war einst der Stärkste Soldat der Menschheit gewesen? Noch mehr fragen kamen auf.  „Seit ich deinen Vater kannte, konnte ihm niemand in irgendeiner weise das Wasser reichen. Ich bin sogar davon überzeugt, er sei stärker als Levi jetzt gewesen. Jedoch hat er durch diesen Titel, nicht nur Ruhm geerntet. Viele Menschen waren wütend auf ihn, sie sagten es sei eine Verschwendung, wenn er zum Aufklärungstrupp geht. Bei der Militärpolizei sei er angeblich besser aufgehoben. In meinen Augen war es Eifersucht, was sie dazu trieb. Dein Vater fürchtete um deine Sicherheit. Als Tochter des ,Stärksten Soldaten der Menschheit', erwartete man ebenfalls so viel Talent von dir. Viele hatten versucht an dich heranzukommen, dich zu entführen und als Druckmittel für deinen Vater zu verwenden. Denn trotz seiner Stärke, hatte er eine Schwäche. Und zwar dich Antonia." Sie war baff. Niemals hätte sie etwas auch nur in die Richtung ahnen können. Er hatte sie beschützen wollen. Aber Moment mal..."Wenn mein Vater so stark war, wie du erzähltest. Wie konnte er dann damals sterben?" Erwins Augen wurden trüb. Er biss sich auf die Lippe und sah traurig zu der Braunhaarigen. „Es war meine Schuld", sagte er. Seine Schuld? Wie konnte es seine Schuld sein? Hat er etwa...? „Mein Vater hat dich gerettet, oder?", fragte sie leise, den Kopf gesenkt. Erwin stockte. „Ja", flüsterte er. Ein unangenehmes Schweigen legte sich auf die beiden. Keiner gab nur einen Ton von sich. Nur das Ticken der Wanduhr, durchbrach die Stille. Ein kleines schmunzeln bildete sich auf Antonias Gesicht. „Irgendwie...wundert mich das nicht", sagte sie leise. Erwins zuvor angespannte Mimik entspannte sich allmählich. "Ich bin stolz auf meinen Vater, ich bin stolz seine Tochter sein zu dürfen." Eine einzelne Träne floss ihre Wange hinab. "Dein Vater kann ebenfalls stolz auf dich sein, wie ich höre bist du ebenso talentiert wie er", stellte er erfreut fest. Antonia wurde etwas rot. "Naja talentiert würde ich jetzt nicht sagen....", murmelte sie. "Dein Vater war auch so bescheiden", schmunzelte er.

"Wusstest du Hilden, dass er eine Tochter hat?", sie reichte ihm die Dokumente. "Antonia Katharina Weber, hübsch die kleine", lachte Hilden. Empört schnaubte Mary. "Natürlich nicht so schön wie du Mary",verbesserte er sich. Mary zog ihre Kapuze vom Kopf. "Wann schreiten wir zur Tat?", fragte sie. "Es dauert nicht mehr lange, meine direkte Untergebene ist bereits eingedrungen", erklärte er. "Die, von der du immer so schwärmst?", Mary legte ihren Kopf schief. Ihre schwarzen Locken vielen nach links und offenbarten eine Narbe am Hals. "Sie leistet hervorragende Arbeit und das obwohl....naja du weißt schon" "Ja, ich würde sie gerne mal kennenlernen", nachdenklich tippte sie sich an ihr Kinn. "Das wirst du, jedoch erst nach dem großen Tag", grinste er. Auch auf Marys Gesicht erschien ein grinsen. "Nicht mehr lange und Lerios wird erwachen", kicherte sie verrückt. Hilden fuhr sich über den Bart. "Dazu fehlt uns nur der Schlüssel, Antonia Katharina Weber...du bist mein.", lachte er.

Tatakai- gebrochene Feder Where stories live. Discover now