31. Heilung

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Wir haben jetzt noch ein Kapitel außer dem hier und dann einen Epilog, prinzipiell hätte ich auch genug für eine Fortsetzung da, sollte die jemanden interessieren?

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Serket war, wie sie uns erklärte, damals auf meinem Land gewesen, da sie eigenartige Schwingungen von dort gespürt hatte, während sie auf der Durchreise war. Unglücklicherweise hatte sie allerdings mich statt Akuma erwischt, als sie angriff und war dann vorerst durch ihn auch nicht mehr an mich heran gekommen. Sobald sie fertig war ihre Wunden zu behandeln, wollte sie mich ursprünglich suchen gehen, aber zu dem Zeitpunkt war ich schon in Kontakt mit Apep, ihrem Erzfeind, getreten und vorerst unantastbar.

Ebenso wie Yongguk und die anderen mich dann verloren hatten, konnte auch sie mich nicht auf See erreichen und verlor mich aus den Augen. Scheinbar war sie gerade dabei gewesen in England nach mir zu suchen, als Mimir sie mit den anderen hierher geschickt hatte.

Es erklärte den Ankh, den San am Grunde des Sees gefunden hatte und der auch wieder in ihren rechtmäßigen Besitz zurück kehrte.

Wir begannen gleich dort, auf dieser kalten Plattform damit mich zu behandeln, verschwendeten keine weitere Sekunde.

Der Heilungsprozess erwies sich als äußerst schmerzhaft, ihr Gegengift auf ein weiteres Mal wie Feuer in meinen Gliedern, aber sie konnte auch den anderen Jungs helfen und das war es, was zählte.

Ich hingegen entwickelte schnell ein Fieber, als mein Körper darauf angewiesen war alle Giftstoffe zu bekämpfen und zu verbrennen, bekam von unserer Rückreise quasi nichts mehr mit.

Zwischen wachen und schlafen hörte ich ab und zu Stimmen, regelmäßig verabreichte die Frau mir auch mehr Gegengifte, trieb den Heilungsprozess quälend voran, während die Götterfänger ein aufmerksames Auge auf ihr behielten.

Es waren bestimmt zwei Wochen, in denen ich mich durch die Fieberträume wand, zwei Wochen der Hitze und des Schmerzes, aber nach diesen zwei Wochen wachte ich mit einem vollkommen klaren Kopf auf.

Ich befand mich in England, in meinem eigenen Bett und Emily lächelte mir als erste glücklich zu, als sie mich erblickte. Wir sanken einander vor Freude weinend in die Arme und ich verbrachte einen ganzen Tag damit ihr aufgeregt alles zu erzählen, von meinen vielen Abenteuern zu berichten, während ich mit Tee unter einer Decke in meinem Bett saß.

Emily beharrte darauf, dass ich mich mehr ausruhte, aber ich war so energetisch wie schon lange nicht mehr, fühlte alle Müdigkeit und Sorge von mir abgefallen.

Tristan gesellte sich irgendwann zu uns und lauschte meinen Erzählungen, hier und da waren beide überrascht oder empört, Tristan wollte außerdem ein neues Projekt gegen die Sklaverei in Afrika beginnen.

Hongjoong war überraschenderweise das Thema, mit dem ich am meisten kämpfte, verlegen war aber scheinbar auch am meisten sprach. Emilys wissende Augen, wenn ich mit dem Kapitän anfing, sprachen Bände und Sans Geschichte schien ebenfalls beide zu besorgen.

Ich verbrachte zwei Tage mit ihnen und Lysander, heilte und fand mich wieder ein. Uns war es allen bewusst, dass ich mich verändert hatte, aber es war eine gute Änderung, sie hatte mich dem Leben und meiner selbst näher gebracht, mich reifer werden lassen.

Am dritten Tag kam ein Brief vom Königshaus, das mich auf einen Besuch einlud.

Emily fielen schier die Augen aus dem Kopf, bis sie sich an Yongguk erinnerte und prompt verfiel sie in eine fliegende Eile mein bestes Kleid heraus zu suchen, wirbelte wie ein Frühlingswind durch das Haus und füllte es mit dem Lachen von Dienern und Farbe.

Selten war es mir so trist vorgekommen, so unpersönlich. Ich würde es mit Büchern füllen, mit Zeichnungen, mit den schönsten Blaus und Grüns.

KawaakariWo Geschichten leben. Entdecke jetzt