Prolog

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Mit einem Stift trommelte ich genervt und gelangweilt auf meinem Block herum. Ein Blick zur Uhr verriet mir, dass ich noch mehr als eine halbe Stunde Mathe aushalten musste.

Ich seufzte leise auf.
»Riley? Wie berechne ich Alpha?«
Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch. Mist! Es war so klar gewesen, dass ich dran kommen würde. Vor allem, wenn ich es nicht konnte.

Ich hielt inne und sah auf das Dreieck an der Tafel. Alpha, Beta, Gamma...
Das war für mich alles das gleiche!
Alles nur bescheuerte Winkel!

Als ich gerade den Mund öffnen wollte, klopfte es an der Tür. Ich atmete erleichtert aus. Meine Lehrerin sah mich noch warnend an, bevor sie öffnete und dann heraustrat.

So lange hatte ich Zeit um nachzufragen, was die Lösung war. Ein Mitschüler tippte auf seinem Taschenrechner herum und hielt mir dann das Ergebnis hin. Jetzt hatte ich zwar keinen Rechenweg, aber immerhin das Ergebnis.

Einige Zeit später öffnete sich die Tür wieder und meine Lehrerin kam herein. »Riley, es ist jemand für dich draußen. Du bist vom Unterricht entschuldigt.« meinte sie und nickte mir zu.

Ich runzelte die Stirn. Wer sollte denn draußen sein? Ich wohnte seit meiner Kindheit im Kinderheim. Meine Mum und mein Dad hatte ich nur schwach in Erinnerung, weswegen ich es gewohnt war, alleine zu sein. Geschwister hatte ich nicht und meine Großeltern wohnten sonst wo...

»Ähh...aber... wofür?« fragte ich. »Dich holt jemand ab.« lächelte meine Lehrerin. Jetzt war ich noch verwirrter. »Ähm...«
»Geh schon.« meinte sie aufmunternd.

Ich verdrehte die Augen, packte meine Sachen zusammen und trat dann vor die Tür.
Dort stand ein blonder Mann, der sich zu mir umdrehte.

Er hatte blondes, leicht gelocktes kurzes Haar, und blaugrüne Augen, welchen einen Ausdruck in sich hatten, den ich nicht richtig deuten konnte...

Ich begann, bevor er irgendetwas sagen konnte. »Also...Ich lasse mich nicht adoptieren, nur Mal so zur Info. Vor allem nicht von jemandem wie Ihnen, der aussieht wie 25. Zudem schreib ich in ner Woche eine Mathearbeit und würde den Stoff ungerne verpassen.«

Der Mann begann langsam zu grinsen. »Du bist Riley Smith, 17 Jahre alt und wohnst schon seit über 12 Jahren im Kinderheim, bin ich da richtig?« fragte er mich. Ich sah ihn verwirrt an. »Ähh...ja?«

»Gut. Du wirst nämlich mit mir kommen.« lächelte der Mann. »Äh ganz sicher nicht! Ich komme doch nicht mit irgendeinem wildfremden Mann mit, wenn ich keine Sachen dabei habe und nicht weiß wohin es geht!« meinte ich sofort.

»Und wenn ich dir sagen würde, dass etwas mit deiner Familie, deiner Großmutter, wäre?« fragte er mich.

»Seh ich aus wie Rotkäppchen?! Wenn ja, hätte ich wohl nicht so Hunger, ganz zu schweigen davon, dass ich keinen Korb mit Essen dabei habe.«

Er musste kurz lachen. »Gut. Denn ich brauche dich aus einem anderen Grund. Deine Sachen sind schon in meinem Auto, du bist von der Schule entschuldigt. Deswegen kommst du jetzt mit.«

»Steht das etwa auf meiner Stirn geschrieben?! Ich glaube eher nicht! Außerdem« Ich verschränkte die Arme, wie ein kleines Mädchen. »darf ich nicht zu Fremden ins Auto einsteigen!«

»Ich schätze du hast keine Wahl.« lächelte er. »Natürlich habe ich die. Hören Sie, ich kenne nicht einmal Ihren Namen, während Sie scheinbar alles über mich wissen! Das ist etwas krank. Und deswegen...« Ich zeigte auf die Tür meines Klassensaals und drehte mich um.

Doch ich wurde blitzschnell zurückgezogen, und schrie laut auf, als ich spürte, wie sich spitze Zähne in meinen Hals bohrten. Ich riss die Augen auf und rang nach Luft, während ich immer mehr spürte, wie meine Beine nachgaben.

Bis ich schließlich nicht mehr klar denken konnte, und ich mit geschlossenen Augen in die Arme des Mannes fiel.

»Ach ja, dass ich mich nicht vorgestellt habe, war sehr unhöflich von mir...Ich bin Klaus Mikaelson.«

(Don't) Love Me ~ Klaus Mikaelson FFWhere stories live. Discover now