Serenade || Raf Camora

Prolog

Meine Lieben, ich weiß das Kapitel ist sehr kurz, aber das ist mehr eine Leseprobe als ein richtiges Kapitel. Im Laufe der Woche veröffentliche ich noch ein richtiges Kapitel. Das dient erstmal als Vorgeschmack, ich hoffe es gefällt euch!

„Der Rest ist für sie"

Der große braunhaarige Mann, drückte ihr einen 50-Euro-Schein in die Hand. Er schenkte ihr ein flüchtiges Lächeln und nahm die Tüte vom Tresen. Gerade als sie sich bei ihm bedanken wollte, war er schon aus der Tür.
Verwirrt schaute sie ihm hinterher. Sie hatte ihn noch nie zu vor hier gesehen. Doch bevor sie sich weiter den Kopf über ihn zerbrechen konnte, riss der nächste Kunde sie schon wieder aus ihren Gedanken.

Der restliche Tag verging eher schleppend. Erleichtert seufzte sie auf, als der Wecker ihres Smartphones zum Feierabend klingelte. Sie nahm ihre Schürze ab, faltete sie sorgfältig zusammen und legte sie zu den anderen. Sie verabschiedete sich noch kurz bei ihren anderen Arbeitskollegen,dann drückte sie sich durch die schwere Ladentür hinaus ins Freie. Eine kühle Abendbrise strich ihr durch die Haare. Für einen kurzen Moment schloss sie ihre Augen, atmete tief ein und ließ die Stille auf sich wirken. Obwohl es für einen Spätsommerabend noch sehr warm war, waren die Straßen Hamburgs wie leer gefegt. Sie kramte ihre Kopfhörer aus der Tasche,drückte auf ihrer Playlist auf Shuffle und schlenderte die Straße hinunter zu dem 10 Minuten entfernten Wohngebiet, indem sie wohnte

Erschöpft viel sie an diesem Abend auf ihr Bett. Sie spürte wie jedes einzelne Glied ihres Körpers schmerzte. Der Tee, den sie kurz bevor sie sich hingelegt hatte aufgesetzt hatte, duftete nach Früchten. Neben ihr lag ihre Katze, die bereits schon schlief und ein zufriedenes Schnurren von sich gab.

Ihre Lippen formten sich zu einem freudigen Lächeln, als der Name ihrer Besten Freundin auf dem Handydisplay erleuchtete. Schnell überflog sie die Nachricht, die sie ihr geschrieben hatte:

Hey Süße 😘
Alles gut bei dir?
Ich habe zwei Karten für ein HipHop Konzert am Wochende, hättest du Lust?

Ein HipHop Konzert? Sie bildete sich ein, dass vorkurzem gegenüber von dem kleinen Café in dem sie arbeitete, Plakate für ein Konzert an der Mauer angebracht worden sind. Sie versuchte Sich an den Namen des Acts zu erinnern, aber ihr fiel es einfach nicht mehr ein.

Es war bereits Donnerstag und sie hatte bis jetzt noch nichts für das Wochenende geplant, also sagte sie zu. Für neue Musikerfahrungen war sie immer offen und das letzte mal, dass sie ihre beste Freundin gesehen hatte, war schon wieder viel zu lange her.

Müde legte sie schließlich ihr Handy auf die Seite und kuschelte sich fest in ihre Decke ein. Das Szenario, das sich vormittags abspielte, wiederholte sich immer und immer wieder in ihrem Kopf. Sie versuchte sich darauf einen Reim zu machen, welcher Mensch für 4,90€ einen Café und zwei Croissants kauft, um dann der Bedienung 45,10€ Trinkgeld zu geben. Dieser Mann musste echt zu viel Kohle haben. Sie hatte schon Probleme damit, ihre Miete zu bezahlen und er ? Sie kniff ihre Augen zusammen und versuchte sich besser an ihn zu erinnern. Er hatte seine Cap tief ins Gesicht gezogen, so dass man ihn kaum erkannte, trotzdem blitzten seine dunkelbraunen Augen unter ihr hervor. Der schwarz-graue Trainingsanzug spannte sich über seiner breiten Brust und ließ seinen durchtrainierten Körper gut zur Geltung kommen. Er war noch nicht alt, etwa Anfang/Mitte 30 und er hatte Tattoos, viele Tattoos. Doch wer war dieser Mysteriöse Mann? Insgeheim hoffte sie, ihn bald wieder zu sehen...

Gedankenverloren schlief sie endgültig ein. Der Regen prasselte gegen das Dachfenster, der Altbauwohnung und nach und nach erloschen auch die letzen Lichter in den restlichen Fenstern des Hochhauses. Draußen hörte man das Heulen von ein paar Hunden und das grelle Mondlicht, das durch einen Spalt in ihr Zimmer hineinfiel, erhellte den ganzen Raum.

Schaut auch gerne bei meiner anderen Geschichte vorbei :) über positive Resonanz/konstruktive Kritik freue ich mich - wie immer...