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Die Stadt brannte.

Die engen Straßen verströmten Rauch und Hitze, die Flammen verzehrten die dicht gedrängten Strohdächer, krochen an den äußeren Mauern des Schlosses hervor. Von Osten her, am Flusstor drang Geschrei heran, der Lärm von erbitterten Kämpfen und die dumpfen Stöße eines Rammbocks, welche die Mauern zum erbebten brachten. Überraschen schnell wurden sie von Angreifern umzingelt, nachdem diese die von wenigen Wachen, von Bürgern und Armbrustschützen verteidigte Barrikade durchbrochen hatten. Die mit schwarzem Tuch bedeckten Pferde flogen wie Falken im Sturzflug über Befestigung hinweg. Helle, blankgezogene Breitschwerter entschieden den Tod unter den fliehenden Verteidigern.

Alles war ein reines Chaos. Das Klirren von Stahl, die Schläge gegen Schilde, das raue zischen von Pfeilen, das Wiehern der Pferde. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Angreifer ins Innere des Schlosses vorgedrungen sind.

Das Tosen der Flammen, die Schreie der Menschen, welche ermordet werden, das Dröhnen der Trommeln. Alles kam immer näher und Taehyung wusste, dass sie bald eintreffen würden. Es handelt sich nur noch um Sekunden, bis sie das Tor zum Thronsaal aufbrechen würden.

Seine Gedanken tobten. Menschen wurden abgeschlachtet. Seine Leute lösen dort draußen ihr Leben für ihn. Und Jeongguk, der war noch nicht wieder aufgetaucht. Der König bereute es tiefsten, dass der den Jüngeren hat gehen lassen. Wer weiß was dort draußen alles vor sich ginge und ob Jeongguk es schaffte, wieder heil zurückzukommen. Doch das war ausnahmsweise mal nicht seine größte Sorge. Denn er saß zutiefst in der Falle. Es gab keinen Ausweg mehr, dem Angriff zu entkommen oder ihn irgendwie zu stoppen. Der Gegner war zu Stark und es war Taehyungs Fehler nicht auf Jeongguk oder seine Mitmenschen zu hören, welche ihm mehrmals rieten sich auf einen Angriff vorzubereiten. Doch nun war es bereits zu spät.

Von draußen hörte man bereits das Klirren von aufeinandertreffen des Stahles und es hielt nicht lange an, da wurde etwas gegen die schwere Holztür gedonnert. Mit einem lauten Knall aus zerbrochenem Holz war die Tür geöffnet worden. Ritter in schwarzen Rüstungen stürmten in den Raum und drängten Taehyung und seine Leute weiter zurück.

„Na sieh mal einer an, Kim Taehyung höchst persönlich. Hätte nicht gedacht, dass es wirklich so einfach ist dein Königreich einzunehmen. Da haben sich die anderen, aber besser geschlagen. Was eine Verschwendung." Spottet der Anführer der nördlichen Nation und betritt den Raum. Gefolgt von seinem Großmeister und einer weiteren Gestallt.

Taehyung blieb stumm und blickte nur mit eiserner Mine seinem Feind in die Augen. Er hatte nichts zu sagen, stattdessen ließ er seinen gegenüber lieber reden.

„Und weißt du wem wir das alles zu verdanken haben?" Fragt er mit einem provokanten grinsen im Gesicht. Die grauen Haare liegen ihm verschwitzt in der Stirn und sein Alter konnte man schon fast anhand der vielen Falten in seinem Gesicht ablesen. „Was willst du alter Mann?" Raunt Taehyung dunkel und blickt trotz seiner jetzigen Situation herablassend auf den Mann mittlere Größe hinab.

„Den leichten Eintritt haben wir alles deinem kleinen Freund Jeonghwan zu verdanken." Verwirrt zog Taehyung die Augenbrauen zusammen, denn dieser Name sagt ihm überhaupt nichts. Doch als er sah, wer hinter dem Mann hervortrat und den Bogen auf ihn gespannt hielt, weitet er ungläubig die Augen.

Warum?

„Hat es dir die Sprache verschlagen? Damit hast du wohl nicht gerechnet, du Narr. Du dachtest wirklich das er dir so einfach verzeihen würde, dass du seinen Vater ermordest, hast." Grinst der Anführer hämisch.

Taehyung blieb stumm und sah den jungen Mann nur an. In ihm tobte ein Wirbelsturm aus Fragen und Verwirrung. Irgendwie passte plötzlich nichts mehr zusammen. Das Puzzle wurde in diesem Moment in seinem Kopf zerschlagen. Was passierte hier gerade nur? Hinten und Vorne, alles passte nicht mehr zusammen, seine Gedanken waren zu ein einziges Chaos mutiert. Warum war Jeongguk bei ihnen?

„Und jetzt wäre ich dir sehr dankbar, wenn du mir die Krone übergibst. Wir wollen hier nicht unnötig ein weiteres Blutbad starten, oder? Du bist in der Unzahl. Also überlass mir dein Königreich freiwillig und es wird keinen weiteren Tod mehr geben." Wollte er die Verhandlung starten, obwohl jeder Blinde gewusst hätte, das es keinen Ausweg mehr gäbe und er so oder so gewonnen hat.

Wie auch immer Taehyung sich entschied, die Krone und sein Königreich würde er verlieren. Denn er hatte verloren. Doch wieso hatte er trotzdem das Gefühl, das hier irgendwas nicht stimmte?

„Ich denke wir müssen hier etwas richtigstellen, Herr Yoon." Geht plötzlich der Großmeister dazwischen und empört wollte der Anführer den Mund aufmachen, um seinen Hauptmann anzuschreien. Doch er stockte als der Junge Mann mit dem Bogen vortrat und ihn mit leerem kaltem Blick in die Augen sieht, den Bogen dabei trotzdem noch auf Kim Taehyung gerichtet.

„Darf ich ihnen Vorstellen, Jeon Jeongguk, der wahre Thronfolger und rechtmäßige König des Nordens." Stellt er den Schwarzhaarigen vor.

Und mit einem Mal zeigte der gespannte Pfeil nicht mehr auf den König, sondern auf den richtigen Feind.


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Аяяош ° ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now