» 𝒔𝒊𝒙𝒕𝒆𝒆𝒏𝒕𝒉 𝒄𝒉𝒂𝒑𝒕𝒆𝒓 «

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Louis Pov

Völlig verständnislos starrte ich ihn an.
"W-wie bitte?"

Doch Harry lächelte nur geheimnisvoll und nahm meine kleine Hand in seine Große.

"Ich verspreche dir, dass du es nicht bereuen wirst", flüsterte er nur leise während er mich von der Hollywood Schaukel zog und ich mich von ihm zu seinem Auto ziehen ließ.

"Wohin gehen wir?"
Doch statt einer Antwort bekam ich wieder nur ein geheimnisvolles Lächeln.

"Lass dich doch einfach überraschen."

~*~

Ich starrte aus dem Fenster und beobachtete die vielen funkelnden Lichter von Santa Monica, die an uns vorbeizogen.

Irgendwie musste ich unwillkürlich an meinen ersten Tag hier in Kalifornien denken.
Als Harry mich vom Flughafen abgeholt hatte und sich wie der letzte Kotzbrocken verhalten hatte.
Seit dem ist ziemlich viel zwischen uns passiert, nur dass ich es irgendwie nicht deuten konnte, was es überhaupt war.

Bevor ich weiter denken konnte, hatte Harry auch schon den Wagen direkt am Pier geparkt.
Langsam begann ich zu begreifen was er vorhatte.

"Du willst an den Strand? Jetzt, mitten in der Nacht?"

Er zuckte nur grinsend mit den Schultern. "Warum denn nicht? Meine Eltern haben mir gesagt, du kämst aus einem kleinen britischen Kaff, also würde ich an deiner Stelle die Chance nutzen."

Wo er Recht hatte, hatte er Recht.

Ich war noch nicht mal richtig aus dem Range Rover draußen, da hatte mich Harry schon wieder sanft an der Hand gepackt und zog mich in Richtung Strand.

Es war wunderschön.
Die Luft war klar und roch salzig, der Wind frisch und angenehm kühl. Im Hintergrund leuchteten die Lichter der Stadt in allen erdenklichen Farben und das berühmte Riesenrad von Santa Monica ragte in der Ferne empor.

Wir standen einfach nur nebeneinander da, ich hatte mich bei ihm untergehakt und unbewusst rückten wir wegen dem kühlen Wind immer weiter zusammen.
Wir redeten nicht, sondern hörten einfach nur zu wie die Wellen gegen der Küste aufschlugen.

Eine frische Brise kam auf und ließ mich wieder zittern.
Harry sah mich mit einem schiefen Grinsen von der Seite an.
"Ist dir kalt?"

Ich biss mir auf sie Unterlippe und nickte.
"Vielleicht hätte ich doch 'ne Jacke mitnehmen sollen."

"Naja, dir wird gleich warm, das versprech ich dir."
Und da war es wieder.
Dieses verschwörerische Grinsen auf seinen vollen pinken Lippen.

Etwas zögerlich folgte ich Harry, der geradewegs auf die dunklen, schäumenden Wellen zusteuerte, die immer wieder rhythmisch auf den Strand trafen.

Ehe ichs mich versah, hatte er schon sein Hemd aufgeknöpft und die Schuhe ausgezogen.
Mit einem breiten Grinsen drehte er sich schließlich zu mir um.
"Komm schon, das Wasser ist wärmer als die Luft, du Weichei", rief er mir zu, nachdem ich nicht die geringsten Anstalten machte mich auch von meiner Kleidung zu befreien.

Als er schließlich, nur noch mit einer Boxershorts bekleidet war, watete er langsam ins Wasser.
Ich konnte mir es nicht verkneifen auf seinen perfekt trainierten Rücken zu starren.
Als ich mich selbst dabei ertappte, wendete ich den Blick sofort ab und biss mir auf die Unterlippe, jedoch wanderte mein Blick automatisch wieder zurück zu ihm.
Er sah einfach unverschämt gut aus.

Harry stand nun bis zu den Hüften im Wasser und machte mir mit hektischen Gesten klar, dass ich ihm folgen sollte.

Seufzend zog ich mir schließlich das Shirt über den Kopf und ich bemerkte genau, dass Harrys Augen auf mich gerichtet waren, was mir irgendwie etwas unangenehm war.

Ich spürte das kühle Wasser an meinen Beinen und merkte wie ich leicht bei jedem Schritt im Sand etwas einsank.

"Jetzt mach hinne, sonst stehst du morgen noch da!" hörte ich seine Stimme im lauten Tosen des Meeres.
Mit diesen Worten drehte er sich schließlich um und verschwand mit einem Hechtsprung in den dunklen Wellen.

Aufeinmal kamen starke Windböen auf und das Wasser bäumte sich auf, von Harry fehlte jedoch jegliche Spur.
"Harry! Wo bist du?! Ich glaube da kommt ein Unwetter, lass uns wieder zurück ans Ufer!"
Doch er antwortete nicht.
Er war wie vom Erdboden verschluckt.

Verdammt, was wenn ihm etwas passiert ist?

Ich blickte in den gerade noch sternenklaren Himmel empor, der sich jedoch nun mit dicken dunklen Wolken zu zog.
Ich zuckte zusammen als ein Blitz aufleuchtete und auch kurz darauf der Donner folgte.

Die hohen Wellen drängten mich immer mehr in Richtung Land, doch ich versuchte immer noch Ausschau nach einem jungen Mann mit dunklen Locken zu halten, doch von Harry fehlte jede Spur.

Ich rief immer verzweifelter und lauter seinen Namen in der Hoffnung er würde mir antworten oder plötzlich neben mir auftauchen, meine Hand nehmen und wir uns gemeinsam in Sicherheit bringen würden.
Doch all dies passierte nicht und paddelte immer noch hilflos wie ein kleines Kind, das gerade schwimmen lernt zwischen den riesigen Wellen des Pazifiks herum.
Der Wind peitschte mir ins Gesicht, langsam ging mir die Kraft aus und mir fiel es immer schwerer mich noch über Wasser zu halten.

Ich wollte gerade wieder ansetzten um Harrys Namen erneut zu rufen, als mich eine Welle direkt in den Rücken traf und unter sich begrub.
Prustend und paddelnd schaffte ich es wieder an die Oberfläche, ich war komplett am Ende meiner Kräfte und konnte wegen dem starken Regen, der nun sinnflutartig einsetzte kaum noch das Ufer erkennen.

Ich rang nach Luft, paddelte tapfer weiter, bis aufeinmal die nächste Welle über mir zusammen brach und alles um mich herum schwarz wurde.

Jewel of California ~ {Larry Stylinson AU} [✓]Where stories live. Discover now