Wahrheit

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"Moment mal Natalie...Bist du etwa...Mia??"

Geschockt sah ich Natalie an.

War es wirklich war? War sie wirklich Mia?  War sie diejenige mit der ich schon Wochenlang schrieb? Warum hatte sie das getan?

Natalies Augen wurden rießig und ich konnte erkennen, wie sich Tränen in ihnen bildeten. Sie rollte sich von mir runter, setzte sich an die Bettkante und stützte den Kopf in die Hände.

Sie sah extrem bedrückt aus.

"Barbara i-ich-ch....habe keine Ahnung wie ich dir das jetzt erklären soll...", flüsterte Natalie so leise, dass ich es kaum hören konnte.

Verwirrt saß ich einfach nur da.

Was sollte ich tun?

Sie umarmen?

Sie einfach nur weiterhin anstarren?

Ich entschied mich für Option eins und schlang von hinten meine Arme um ihren Bauch, meine Füsse um ihre Taillie und legte meinen Kopf an ihren noch leicht feuchte Rücken.

"Erzähle es mir einfach! Früher oder später kommt eh immer alles raus, deswegen wäre es besser, es jetzt zu sagen".

"Ja, leider kommt die Warheit immer ans Licht. Ok aber du musst mich ausreden lassen.

Also es fing vor ein paar Jahren an, als sich herausstellte das du lesbisch warst. Die ganze Klasse hat angefangen zu lachen und Witze darüber zu machen.

Ich war damals schon lange in dich verliebt aber hatte mich nie getraut dich anzusprechen.

Deine niedliche Art, die viel zu großen Klamotten, diese roten Wangen, alles hat mich zum schmelzen bei dir gebracht.

Ich hatte Angst wenn ich auf deiner Seite stehe werde ich selbst zum Mobbingopfer. Ich weiss, dass war dumm und ich hätte zu dir stehen sollen. Aber ich hatte Angst.

Also habe ich meine Gefühle unterdrückt und auch angefangen dich zu mobben. Ich habe mich jedes mal so schlecht danach gefühlt und mich daheim ausgeheult.

Dazu kam dann noch die Geschichte mit meinen Papa und mit meiner Mama und irgendwan war dann alles zu viel für mich.

Der Gedanke, dass ich nicht durch die Schule kommen werde, das mein Papa mich immer schlägt, das ich keine Geborgenheit kenne, das ich dich nicht haben kann...es war einfach zu viel.

Dann habe ich den Entschluss gefasst dir als Mia zu schreiben. Ich wollte umbedingt mit dir reden und als ich dann noch herausgefunden habe das du Gefühle für mich hast, sind bei mir komplett die Sicherungen durchgebrannt.

Und jetzt sitze ich hier mit dir. Ich werde dich garantiert nie wieder loslassen!"

Ich starte sie noch eine kurze Weile an, als sie auf einmal anfing zu weinen. ,,Hey, alles okay. Schon gut." Ich löste mich von ihr und setzte mich ihr gegenüber so hin, dass ich ihr in ihre wunderschönen braunen Augen schauen konnte. Ich wischte ihr eine Träne mit meinem Daumen weg und sie schmiegte ihr Wange in meine Hand.

"Ich glaube es dir und verzeihe dir alles. Denn... ich liebe dich.

Auch wenn wir einen schlimmen Start hatten hoffe ich das sich dies jetzt ändert.

Und das wir das Mobben gemeinsam überstehen. Bitte ich halte das nicht mehr aus, vielleicht hören sie auf wenn sie wissen das wir zusammen sind. Immerhin mögen dich alle und daran wird sich nix ändern".

Vorsichtig legte sie die Hände an meine Wangen und sah mich liebevoll an.

"Barbara ich wusste ja nicht das es so schlimm um dich steht.

Ich kann es nur immer wieder sagen wie leid es mir tut und dir zeigen, wie viel du mir bedeutest.".

Tränen rannten meine Wangen herunter und ich schmiss mich einfach in Natalies Arme, welche sie auch sofort um meinen Rücken schlang.

Es war endlich vorbei. Das ganze Mobbing und leiden hatte endlich ein Ende.

Dachte ich zumindestens.

A Message From A Stranger (Grirlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt