Was ist das Leben ohne Sterne?

Kapitel 2 - Neue Schule 1/2

Entspannt fahre ich mit meinem Auto die Straße runter und auf den Weg zu meiner Schule. Ich kann es noch immer nicht glauben, dass ich in Forks wohne. Als mein Vater mir erzählt hat, dass wir nach Washington umziehen, dachte ich nun wirklich nicht an Forks sondern eher an Seattle oder Vancouver. Natürlich ist es cool in einem Ort zu leben in der die Liebesgeschichte von Bella und Edward gespielt worden ist, doch eines bleibt in Forks gleich. 

Es ist regnerisch und kalt. Und das vor ca. einer halben Stunde noch die Sonne gescheint hat!

Bevor ich weiter nachdenken kann, entdecke ich bereits die High School. Viele Schüler sind bereits unterwegs und noch wenige Parkplätze sind frei. Uh, da vorne, fast am Eingang, ist noch einer. Ich fahre so schnell ich kann dahin, ohne Schüler umzufahren, doch dann stehlt mir irgendein rotes Cabrio den Platz. Echt jetzt? Von der Fahrerseite aus steigt eine schöne Blondine aus, die echt Rosalie Cullen sein könnte, und von der Beifahrerseite ein großer braunhaariger Junge, der eine Sonnenbrille trägt. Sind wir in Twilight?!

Genervt wende ich mich ab und suche nach einem anderen Parkplatz. Letztendlich sehe ich einen, doch dieser ist weit hinten, weit entfernt vom Eingang. Als ich schließlich beim besagten ankomme und parke, steige ich aus und stöpsel mir meine Kopfhörer in die Ohren mit meinem Notizbuch in der Hand. Während ich zum Eingang laufe, höre ich entspannt ,,Bad Guy'' von Billie Eilish. Ich liebe ihre Lieder und lassen mich alles um mich herum vergessen, genau wie jetzt. Fast bin ich am Eingang als ein großer bulliger Typ gegen meine Schulter fällt und mich zu Boden reißt. Wir beide fallen auf den Boden und meine Ohrstöpsel fallen mir aus den Ohren und mein Notizbuch fliegt mindestens 2 Meter von mir weg. Ich halte mir stöhnend mein linkes Handgelenk und setze mich auf.

,,Oh gott, dass tut mir echt leid.'' ,,Haha, bist du unvorsichtig, Alter.'' ,,Du hättest echt besser aufpassen sollen, Mann.'' ,,Geht es dir gut?''

All diese Sätze werden um mich herum geredet und ich drehe meinen Kopf nach links zu der Stimme die mich gerade gefragt hat. Ein gut aussehender Junge mit einer Brille, einer dunklen Jeans, einer grauen Bluse mit grauem Rollkragen und einer brauen Tasche seht mich besorgt an. Er reicht mir seine linke Hand, die ich erst zögerlich ergreife und dann doch fester zupacke, damit er mir vom Boden aufhelfen kann. ,,Ja, ja mir geht es gut'' sage ich dann endlich und lächle ihn leicht an. Er lächelt zurück und schaut dann hinter mich. 

,,Du hättest echt besser aufpassen sollen, Alec. Sie hätte sich echt schwer verletzen können'' sagt er zu einem Jungen, der sich gerade vom Boden aufrappelt. Das war wohl der typ der auf mich gefallen ist. Seine braun-blonden Haare stehen von jeder Seite ab und seine braunen Augen schauen mich an. ,,Ey, tut mir echt leid,'' sagt er nun mit einem entschuldigendem lächeln und schubst einen seiner Freunde ,, Jack und ich haben uns ein bisschen zu sehr geschubst.''

,,Alles in Ordnung, es geht mir gut'' sage ich und mein Blick gleitet verunsichert zu Boden. Diese Aktion hat hier ein paar Schaulustige hinzugezogen und das gefällt mir nun wirklich nicht. Dieser Alec nickt nun selbst verunsichert und verzieht sich dann schnellstens mit seinen Freunden, abgesehen von dem Jungen, der immer noch meine Hand hält. Ich schaue zu ihm und sehe, dass er mir gerade mein Notizbuch hinhält.

,,Oh gott!'' Schockiert sehe ich mir mein Notizbuch an und muss geschockt zusehen, wie der Schmutz mit Wasser gemischt sich auf meinem Notizbuch ausbreitet. Der Junge, der meine Panik bemerkt und eins und eins mit meinem Notizbuch zusammenzählt, hält mir schnell ein paar Taschentücher hin. Schnell reise ich ein paar aus der Verpackung raus und putze so gut ich kann mein schönes Buch. Bevor sich meine Gedanken zu der Herkunft dieses Notizbuches zuwenden, sagt der Junge, der noch immer neben mir steht: ,, Ich hoffe es geht dir wirklich gut? Und wenn nicht, dann kann ich dich ins Krankenzimmer bringen. Oh und bevor ich es vergesse. Mein Name ist Logan und deiner?''

Es ist süß, wie sehr er sich um mich sorgt. Und Logan passt zu ihm. ,,Mir geht es wirklich gut, nur meinem Notizbuch nicht so. Und ich heiße Estelle.'' ,,Estelle wie der Stern auf Französisch? Ein sehr schöner Name'' sagt er grinsend. ,,Und du kannst dir bestimmt ein neues Notizbuch kaufen. Hier in der Stadt gibt es einen Lad...'' Bevor er den Satz zu ende bringen kann, unterbreche ich ihn herrisch: ,,Ich will kein neues! Dieses hier ist mir sehr wichtig und hat mich sehr viele Jahre begleitet!'' Zu spät bemerke ich, wie unhöflich ich zu Logan bin und will mich sofort entschuldigen, doch da redet Logan schon mit sanfter Stimme: ,,Tut mir leid, ich wollte deine Gefühle nicht verletzen. Das musst du mir glauben! Wenn ich davon gewusst hätte, dann hätte ich nicht davon angefangen.''

Oh gott, bin ich dumm. Er hat mir vorhin geholfen, fragte mich ob es mir gut geht, hat mir mein Notizbuch geholt und steht noch immer bei mir und ich schnauze ihn total an. Was bin ich doch bescheuert! 

Da Logan offenbar erkannte, dass ich mich schuldig fühle, fragt er mich: ,,Du bist offenbar neu an der Schule, also müsstest du jetzt ins Sekretariat und das noch bevor der Gong ertönt. Oder du bist wie jeder andere neue Schüler, der paar Minuten nach Beginn des Unterrichts in den Unterricht kommt.'' Ich schaue lächelnd zu ihm hinauf, da er einen halben Kopf größer ist als ich, und sage: ,,Ja, ich bin neu und ja ich muss ins Sekretariat. Und nein, ich bin keiner der zu spät in den Unterricht kommt. Das tue ich nie.''

,,Oh, habe ich es da etwa mit einem Nerd zutun. Und da ich ein Gentlemen bin, werde ich dich ins Sekretariat begleiten, okay?'' fragt er mich lächelnd und ich stimme ihm mit einem Nicken zu. Er ist richtig nett und ich glaube wir werden gute Freunde. Gerade als wir durch die Tür den Flur hinunterlaufen, fällt mir plötzlich ein, was er vorhin gesagt hat.

,,Und du hast recht. Mein Name heißt auf Französisch der Stern.''