Die Nachricht

760 22 0
                                    

Auf einer kleinen Lichtung blieb er stehen. Man kann durch die Bäume auf eine alte Brücke schauen unter der ein Fluss floss. Hinter der Brücke war ein Wasserfall. Das türkisene Wasser fiel in die Tiefe.
L: Lass uns auf die Brücke gehen.
I: Es ist wunderschön hier
L: So wie du.
I: Was?
L: So wie du. Du bist noch viel schöner als das alles zusammen.
I: Das....das ist nicht wahr.
L: Doch, das ist es.
Louis und ich gingen auf die Brücke. In der Mitte setzten wir uns hin und ließen die Beine baumeln.
I: Warum hast du den Ort nie jemandem gezeigt?
L: Ich weiß es nicht. Ich bin gerne hier und wollte es für jemand besonderes aufheben.
I: Das erinnert mich an einen Urlaub
L: Mich auch, ich war in Norwegen. Da war die Welt noch in Ordnung.
I: Ich war auch in Norwegen. Ich hab einen Jungen kennengelernt, der hieß auch Louis.
L: Kann es sein das das vor drei Jahen war?
I: Ja. Sag jetzt nicht das du Louis bist.
Er zog sein Handy aus der Hosentasche und nahm ein kleines Bild aus der Hülle. Das war genau das Bild was in meiner DP ist. Louis und ich stehen zusammen vor einem großen Wasserfall und umarmen uns.
I: Genau dieses Bild habe ich in meiner Box. Ich habe dich vermisst.
L: Ich dich auch, jetzt bin ich bei dir und ich gehe auch nicht mehr.
I: Zu der Zeit, dachte ich noch mein Leben ist toll, doch danach hatte sich alles geändert.
L: Bei mir auch und jetzt wo du wieder bei mir bist ist es auch wieder toll.
I: Louis?
L: Ja?
I: Du meintest du bist egal. Das bist du nicht. Du bist für mich diese eine Person die mich glücklich macht.
Du meintest du kannst nichts. Das stimmt nicht. Du kannst einem Menschen so viel Kraft geben und ihn halten, das er es aus Jahrelangen Depressionen rausschafft.
Du meinst du wärst vll schon ganz weg, dann gehe ich auch.
L: Lia?
I: Ja.
L: Als du angekommen bist war ich verwirrt, weil du mich sofort an den Urlaub und an die gute Zeit erinnert hast.
Als du bei den Büchern gesagt hast du willst dich von einer Brücke schmeißen, habe ich gewusst das ich das nicht zulassen würde und wenn es seien muss ich auch für dich springen würde.
Als du dich geritzt hast, wäre ich fast gestorben, weil es unerträglich ist dich so verletzt zu sehen und ich einfach möchte das du glücklich bist.
Als du gesagt hast das du dich mit Jungen geprügelt hast, habe ich gedacht sie müssen sich ja ehr um dich geprügelt haben. Lia, du bist etwas ganz besonderes. Du bist das schönste Mädchen auf dieser Welt. Ich weiß nich womit oder wie ich soetwas verdient habe. Du bist der Grund warum ich noch lebe aber, Lia... Ich liebe dich.
Hatte er gerade gesagt das er mich liebt? Er liebt mich? Womit Hale ich soetwas verdient. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Ich liebe ihn, und wie. Ich nahm seine Hand und verschränke unsere Finger ineinander.
I: Louis, ich dich auch.
Louis fing an zu lächeln. Und was für ein Lächeln er hatte. Es war das erste mal das ich ihn lachen sehen. Er steckte mich an. Dieses Gefühl zu lächeln, war mir völlig fremd geworden.
L: Du hast so ein schönes Lächeln. Tu das öfter es steht dir.
I: Das hat noch niemand zu mir gesagt, vielleicht weil es noch niemand gesehen hat.
L: Weißt du was ich für ein Glück habe?
I: Nein.
L: Das größte der Welt.
Louis Handy klingelt.
L: Arian
I: Er macht sich Sorgen.
L: Arian? Ja alles ok. Ja wir kommen.
I: Was hat er gesagt.
L: Er hat gefragt ob alles ok ist. Er ist wieder im Haus wir sollen auch kommen.
I: Ok lass uns gehen.
Louis ließ meine Hand nicht mehr los. Als wir wieder im Internat waren machte Arian die Tür auf und sah uns erst verwundert und dann glücklich an.
A: Ich wusste doch das es klappt.
L: Was klappt.
A: Es ist doch offensichtlich das ihr euch liebt. Alles was ihr gebraucht habt ist ein bischen Zeit zu zweit.
L: Danke man.
A: Kein Ding wo wart ihr eig.
L: In Wald
I: Und du?
A: Beim Sport
L: Ah ja.
A: Ich war bei der Post. Vor ein paar Tagen ist ein Brief vom Jugendamt angekommen.
I: Warum bist du eig im Internat?
A: Meine Eltern haben mich abgegeben als ich noch ein Baby war. Ich bin im Heim aufgewachsen und später dann von Pflegefamilie zu Pflegefamilie. Eine hat mich dann schließlich ins Internat gebracht.
L: Was stand in dem Brief?
A: Sie haben angeblich meine... meine Eltern gefunden.
I: Was?
L: Jetzt, nach fast 16 Jahren?
A: Ja, ich war selber total überfordert und habe euch deshalb noch nichts erzählt. Das schlimmste kommt allerdings noch.
I: Was ist los?
A: Also zuerst mal. Ich kann meine Eltern nicht kennenlernen, sie sind vor ein paar Wochen gestorben.
Automatisch würde ich traurig. Louis und Arian guckten mich an.
A: Das noch schlimmere ist, ...
L: Sag jetzt nicht das was ich denke.
A: Doch. Ich habe angeblich eine Tante und einen Onkel in Berlin. Sie wollen mich kennenlernen und ich soll zu Ihnen.
L: Nein. Das lasse ich nicht zu.
I: Arian du kannst hier nicht weg. Kann man das irgendwie verhindern.
A: Ich habe angeblich noch eine Schwester.
Wieder fielen die Blicke auf mich.
A: Diese Tante und der Onkel hatte nich Kontakt zu ihr aber sie wollen versuchen sie auch zu erreichen.
L: Weißt du was ich neulich zu Lia gesagt habe?
A: Nein was?
L: Ob sie mal gemerkt hat wie ähnlich sie dir sieht. Ich meine von Aussehen ja sowieso aber auch euer Charakter.
I: Wie heißen die beiden?
A: In dem Brief steht Familie Steiner.
Steiner. Das war zu viel. Ich sackte nach unten. Meine Beine hielten mich nicht mehr. Louis der hinter mir stand fing mich auf.
L: Lia. Was ist los?
I: Steiner? So hieß meine Mutter vor der Hochzeit. Ich habe eine Tante und einen Onkel in Berlin zu denen ich nie Kontakt hatte.
L: Kann es sein,..
A: Dass du meine Schwester bist?
I: Ich weiß es nicht. Aber es ist gut möglich.
L: Das heißt das ihr beide hier weg müsst.
I: Nein, das können sie vergessen. Ich habe das erste mal in meinem Leben das Gefühl zu Hause zu sein. Ich habe hier richtige Freunde und Louis.
L: Wenn ihr geht dann bin ich auch weg.
A: Louis Nicht. Ich gehe nicht ohne euch beide. Nirgendwohin.
Mein Handy klingelte.
I: Das sind sie. Ich habe keine Kraft da jetzt ranzugehen.
Louis hielt meine Hand noch fester.
I: Hallo? Ja das bin ich. Ok. Ich bin... ja. Ja. Wie heißt er. Arian? Ja. Nein. Ich würde nicht kommen. Ja das bin ich. Nein ich kann nicht weg hier.
A: Gib mir mal. Hallo? Hier ist Arian. Ja ich kenne sie. Ja sind wir. Nein wir werden nicht kommen. Weil wir hier zu Hause sind. Alle unsere Freunde sind hier.
Ich hatte schon lange niemanden mehr aus meiner Familie gesprochen und jetzt wollen sie mich einfach hier wegholen. Mir kommen die Tränen und Louis nahm mich in den Arm. Arian legt auch einen Arm um mich.
A: Ich weiß nicht wie sie das sehen aber Lia und ich hatten in unserem Leben nie jemanden. Wir haben uns gefunden und nicht nur uns sondern auch eine neue Familie und sie werden uns hier nicht wegbekommen. Nein. Ich werde es ihr sagen. Tschüss.
L: Was wollten sie.
I: Sie haben mich gefragt ob ich in einem Internat bin und mir gesagt, das mein Bruder Arian heißt. Sie wollen das ich nach Berlin komme. Ich habe Ihnen gleich gesagt, sie können das vergessen.
A: Ich habe Ihnen das gleiche gesagt. Sie meinen sie können sich besser um uns kümmern.
I: Einen Dreck tuen sie. Mein ganzes Leben habe ich nichts von denen gehört.
L: Ich lasse nicht zu das ihr geht.
A: Ich werde auch sicher nicht gehen.
I: Ich auch nicht.

Ich habe mich noch nie irgendwo so zu Hause gefühlt wie hier. Ich gehen ganz sicher nicht von Louis weg.

Wie er mich aus den Depressionen retteteDonde viven las historias. Descúbrelo ahora