19. Curly Breaks Louis Without Even Knowing

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19. Curly Breaks Louis Without Even Knowing


Louis strafte Harry den restlichen Tag über mit Nichtachtung. Er war unglaublich wütend, da Harry ihm vorhin das Mädchen verjagt hatte. Louis wusste, dass er ein wenig zu hart mit dem Jüngeren war, doch das interessierte ihn nicht wirklich. Es ging ihm um seine Vorzüge und Harry hatte ihm da eindeutig einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zusammen mit Zayn saß er nun in seinem Zimmer. Die beiden hatten sich dazu entschieden heute X Factor anzusehen. Zwischen sich hatten die beiden eine Schüssel Popcorn gestellt. Zayn und Louis brauchten nicht viel zu reden, um sich zu verstehen. Wenn die beiden zusammen waren, rieb etwas von Zayns Ruhe auf Louis ab. Die Stille wurde jedoch je unterbrochen als es plötzlich an Louis‘ Tür klopfte. Louis streckte sich, bevor er aufstand und die Tür öffnete. Sobald die Tür geöffnet war, sah Louis in Harrys verwirrtes Gesicht. „Kann ich mit dir reden, Lou?“, wollte Harry nervös wissen.

Der Jüngere betrachtete den Boden und wackelte von einem auf den anderen Fuß hin und her. Seufzend wandte Louis sich an Zayn. „Ich muss mal kurz was mit Curly klären, ok Zaynie?“ Der Spitzname war der Auslöser dafür, dass Zayn seinem besten Freund die Zunge rausstreckte. „Bis gleich, Lewis“, konterte er mit einem zufriedenen Lächeln. Kopfschüttelnd verließ Louis das Zimmer und stellte sich zu Harry in den Flur. „Was gibt’s?“, wollte Louis sofort wissen. „Ich weiß wirklich nicht was ich gemacht hab Lou, aber es tut mir leid“, murmelte Harry so leise, dass es kaum hörbar war. „Gott, Harry sieh mich an, wenn du mit mir redest“, beschwerte sich der Ältere, da Harry immer noch den Boden musterte. Zögerlich hob Harry den Kopf an und sah in Louis‘ Gesicht. Warum sah Louis nur so wütend aus? Am liebsten hätte Harry seinen Blick wieder abgewendet, aber er wollte Louis nicht noch wütender machen.

„Warum entschuldigst du dich, wenn du noch nicht mal weißt wofür du dich entschuldigst?“, fragte Louis skeptisch. „Weil du offensichtlich wütend auf mich bist“, antwortete Harry. Seine Stimme war kaum zu verstehen, da er so leise sprach. Er war sich einfach nur unglaublich unsicher, da er nicht wusste was er getan hatte, um Louis zu verärgern. „Woher willst du wissen, dass ich wütend auf dich bin, Harold?“, wollte Louis wissen, während er den nervösen Harry beobachtete. „Du gehst mir schon den ganzen Tag aus dem Weg“, erklärte Harry, doch Louis musste bei dieser Aussage prompt lachen. „Wir sind nicht zusammen, Curly. Ich muss nicht jede einzelne Minute des Tages mit dir verbringen“, meinte Louis. Seufzend fuhr Harry sich durch sein Haar, das er immer noch aus dem Gesicht gebunden hatte. „ Das ist mir doch klar, aber du wirkst trotzdem so als wärst du sauer“, sagte der Jüngere.

„Oh, bist du dir sicher, dass dir das klar ist?“, hinterfragte Louis schnippisch. „Was soll das denn bedeuten?“, erkundigte sich Harry, während sein Herz immer schneller schlug. „Ich wollte mich nur noch mal vergewissern, dass dir das auch klar ist, damit du aufhörst dich wie ein eifersüchtiger Freund zu benehmen. Ich hätte vorhin was mit dem Mädchen aus unserer Vorlesung haben können, aber du hast mir alles ruiniert“, erklärte Louis. „Ihr Name ist Emily, Lou“, meinte Harry, doch Louis war das so was von egal. „Das spielt doch keine Rolle. Ich wollte sie ja nicht heiraten, sondern nur mit ihr schlafen“, versuchte Louis sich zu rechtfertigen. „Sie ist aber kein Objekt, Louis. Meinen Namen kennst du doch auch“, meinte Harry. „Willst du damit etwa sagen, dass ich dich auch wie ein Objekt behandel?“, hinterfragte der Ältere und bei dieser Frage wurde seine Stimme langsam lauter.

„Harry, ich bin nicht dafür da dich in den Arm zu nehmen, wenn dir was nicht passt oder dein Tag scheiße war! Dafür musst du dir jemand Anderen suchen. Wir haben nur Sex mit einander. Nur dazu bist du da und du hast dich dazu bereiterklärt, also tu nicht so als hätte ich dich unter falschem Vorwand darein gezogen“, meinte Louis lautstark. Harry hatte genug davon zu kriechen. Wenn Louis ihn anschrie, dann würde er es genauso zurückbekommen. „Gut, dann such dir in Zukunft jemand anderen dafür. Ich bin nicht dein Sexobjekt“, antwortete Harry, während er gefährlich nah an Louis trat. „So dringend kannst du den Sex doch gar nicht brauchen! Bist du so einsam, dass du keinen anderen Ausweg mehr siehst als dir Sexfreunde zu beschaffen?!“, brachte Harry boshaft und gefährlich leise zwischen den Lippen hervor.

Louis‘ Gesichtsausdruck fror für einige Sekunden zwischen purem Schock und Wut ein. Er konnte nicht fassen was Harry da gerade zu ihm gesagt hatte. Schweratmend trat er einige Schritte zurück, sodass er nicht mehr genau in Harrys Augen sehen musste. „Du hast doch keine Ahnung“, brachte Louis zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. „Was soll es denn sonst sein?“, fragte Harry mit kühler Stimme. „Haben Mummy und Daddy dich nicht genug geliebt?“, fügte der Lockenkopf fragend hinzu. Louis schluckte schwer, bevor er Harry seinen Rücken zuwendete. Seine Beine fühlten sich taub an, während sein Herz so schnell schlug als wäre er gerade einen Marathon gelaufen. Er hörte so schlecht als hätte man ihm Watte in die Ohren gestopft. Heftig atmend ging er auf seine Zimmertür zu. „Louis?“, fragte Harry als der Ältere einfach von dem Gespräch davonließ.

Louis hörte nichts um sich herum. Er öffnete seine Zimmertür und schloss sie sofort hinter sich, bevor er seinen Körper an der Tür hinunter sinken ließ. „Lou?“, fragte Zayn, sobald er seinen Freund sah. Der Blauäugige schlang die Arme um seinen Körper und drückte sich selbst fest, während Tränen über seine Wangen kullerten. „Hey, hey Louis“, sagte Zayn, während er sich neben seinem Freund auf dem Boden niederließ. „Zayn“, weinte der Ältere, wobei seine Stimme nur wenig Sekunden später versagte. Zayn hatte seinen Freund noch nie so laut weinen gehört. Besorgt legte er seine Arme um den Körper des Kleineren. „Komm her“, flüsterte Zayn, während er Louis beruhigend über den Rücken strich. „Ich bin da. Ich bin immer für dich da“, murmelte er in Louis‘ Ohr. Louis krallte sich verzweifelt an Zayns Shirt, während die Tränen ununterbrochen weiterliefen.

Zayn wusste genau was Louis in solchen Situationen hören wollte, denn er hatte es schon häufig mitgemacht. Trotzdem tat es ihm weh zu sehen wie verletzt sein bester Freund war. „Ich lass dich nicht allein“, sagte Zayn ernst, während er seine Arme fester um Louis‘ Rücken legte. Der Schwarzhaarige wusste, was Louis in solchen Momenten dachte. Er hatte Angst, dass ihn niemand liebte und dass er sein Leben lang einsam sein würde.

Nachdem Louis‘ Eltern sich getrennt hatten als er noch recht jung gewesen war, hatte er sich nie für gut genug gehalten. In seinen Augen war er für seine Eltern nur eine Enttäuschung gewesen und er hatte das Gefühl, dass sie sich deshalb voneinander getrennt hatten. Danach hatte seine Mum Mark kennengelernt und die beiden hatten vier Mädchen bekommen. Louis hatte sich um seine Schwestern kümmern müssen, wenn seine Mutter und Mark arbeiten gewesen waren, doch er hatte sich nie so gefühlt als hätte sich jemand um ihn gekümmert. Wenn die Zwillinge mal wieder nicht gehört hatten oder Lottie und Fizzy ihm gegenüber schnippisch geworden waren, hatte er die Arme um sich selbst geschlungen und geweint. Eine liebe Umarmung und ein paar Wörter hätten ihm schon gereicht, um sich wieder zu beruhigen. Er wollte doch nur wissen, dass jemand ihn liebte und sich um ihn kümmerte. Vor einigen Monaten erst hatte seine Mutter sich von Mark scheiden lassen und nun suchte sie nach einem anderen Mann. In den Sommerferien hatte Louis sich erneut um seine Schwestern gekümmert, um seiner Mutter etwas von der Arbeit abzunehmen.

Nach dem ersten Mal Sex hatte Louis endlich das gefunden, wonach er gesucht hatte. Er wusste nun wie er sich jemandem nah und verbunden fühlen konnte, dennoch konnte er sich nicht auf eine einzige Person verlassen. Eine Beziehung konnte in die Brüche gehen und dann würde er wieder alleine sein, so wie seinem Mum es jetzt war. Aus diesem Grund hatte er nur Sexbeziehungen. Sie waren einfacher und gaben ihm genau das was er wollte. Ok, vielleicht war es nicht genau das was er wollte, denn es war keine Liebe, doch es kam dem nah genug. An einem Abend, an dem Louis sich schlechter als sonst gefühlt hatte, hatte er sich Zayn anvertraut und ihm all das erzählt. Seitdem waren die beiden unzertrennlich.

Vorsichtig küsste Zayn Louis‘ Schläfe und drückte ihn fest an sich. Der kleinere Körper zitterte immer noch in Zayns Armen, doch langsam schien Louis sich wieder zu beruhigen. „Manchmal denke ich…“, schluchzte Louis, bevor er sich einige der Tränen aus dem Gesicht wischte. „Manchmal denke ich, dass ich es nicht verdiene geliebt zu werden, Zayn“, erklärte er mit zitternder Stimme. „Hey, denk so was gar nicht ernst“, griff Zayn sofort ein. „Du bist mein bester Freund und ich liebe dich. Und irgendwo da draußen wird jemand sein, der dich noch viel mehr lieben wird. Jemand, der sofort erkennen wird wie toll du bist“, sprach Zayn, während er durch Louis‘ Haar wuschelte. „Ich glaube, diese Person existiert nicht, Zayn“, meinte Louis, während er seinen Kopf gegen Zayns Brust legte und einmal tief einatmete. „Du musst nur geduldig sein, Lou“, entgegnete Zayn. „Komm wir setzen uns wieder aufs Bett“, meinte der Schwarzhaarige. Zusammen standen die beiden vom Boden auf und liefen zum Bett hinüber.

Seufzend ließ Louis sich auf seinem Bett fallen und legte seine Arme um seinen Oberkörper. „Hey, das lassen wir mal ganz schnell sein“, meinte Zayn und löste den Klammergriff, den Louis um sich selbst hatte. „Was soll ich jetzt wegen Harry machen?“, fragte Louis stattdessen und setzte sich dicht neben seinen besten Freund. „Er hat doch garantiert gemerkt, dass etwas nicht gestimmt hat“, seufzte Louis erschöpft. „Louis mit dir ist alles in Ordnung. Er hat dich verletzt und dafür sollte er sich entschuldigen. Natürlich konnte er nicht wissen was seine Wörter für einen Effekt auf dich haben, aber das entschuldigt nicht was er getan hat. Harry ist daran schuld und nicht du. Du musst absolut nichts erklären“, versuchte Zayn dem Kleineren klar zu machen. „Ich war auch ziemlich gemein zu ihm“, musste Louis nun zugeben.

„Was hat er überhaupt gesagt?“, wollte Zayn nun wissen. Die Castings beim X Factor waren schon lange vergessen auch wenn sie im Hintergrund immer noch auf dem Bildschirm des Fernsehers zu sehen waren. „Er hat mich gefragt, ob ich Sex wirklich so dringend brauche…und ob das daran liegt, dass ich mich einsam fühle, da meine Eltern mich nicht genug geliebt haben“, murmelte Louis verletzt. Diese Worte taten immer noch weh, aber den Schock hatte er jetzt erst mal überstanden. „Ich hab nicht gedacht, dass er so sein kann. Auch wenn ich mehr als nur unhöflich zu ihm gewesen war, ist er nie so fies gewesen“, meinte Louis geistesabwesend. „Vielleicht hast du ihn ebenfalls verletzt, Lou“, erklärte Zayn. Louis musste zugeben, dass das der Fall sein konnte, doch Harry hatte genau gewusst worauf er sich eingelassen hatte. Louis hatte ihm von Anfang an klar gemacht, dass es nicht mehr als Sex sein würde.

„Zayn, er weiß unter welchen Bedingungen wir miteinander Sex hatten. Das war ein Bonus unter Freunden. Ich finde ihn attraktiv, er findet mich attraktiv, also warum nicht?“, legte Louis seine Position dar. „Du weißt, dass ich nicht zu mehr in der Lage bin, Zayn. Beziehungen sind nicht mein Ding“, fügte er hinzu. „Woher willst du das wissen, wenn du es noch nie ausprobiert hast?“, wollte Zayn achselzuckend wissen. „Willst du mir damit sagen, dass ich eine Beziehung mit Harry eingehen soll?“, fragte Louis mit großen Augen. Das konnte Zayn doch nicht ernst meinen. Auf Zayns Lippen bildete sich ein breites Lächeln, doch Louis konnte diese Zufriedenheit seines besten Freundes nicht verstehen. „Warum freust du dich denn so?“, erkundigte sich Louis bei dem Schwarzhaarigen. „Die Idee eine Beziehung mit Harry einzugehen kam von dir. Ich hab nichts in diese Richtung gesagt, was Harry in irgendeiner Art beinhaltet. Ich hab nur gesagt, dass du es noch nie mit einer Beziehung probiert hast. Das diese mit Harry sein könnte, hast du für dich selbst entschieden“, sagte der etwas Größere.

„Bitte erinner mich noch mal daran, warum ich überhaupt mit dir befreundet bin“, bat Louis mit einem entnervten Blick. Lachend stieß Zayn mit seiner Schulter gegen Louis‘ und entlockte dem Älteren somit ein Lächeln.

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Vielen Dank für die Votes und die Kommentare, die ich bisher von euch bekommen habe :D Und, wer hätte erwartet wie es wirklich in Louis aussieht?

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