«Hey Kookie» ۷ƙơơƙ

~2 - nouvelle mauvaise~

Mittlerweile war es Abend und ich hatte mein Handy seit ich aus der Dusche kam nicht angerührt.
Ich war dabei, meine Hausaufgaben zu machen, als meine Mutter mich zum Essen rief.
Mit einem Schnauben stand ich auf und verließ mein Zimmer, um mit meiner Mutter zu Abend zu essen.

Relativ lustlos stocherte ich in meiner Schüssel Ramen herum. Die Sache heute Mittag hatte mir den Appetit verdorben und ich war sowieso mit den Gedanken woanders, was auch meine Mutter zu bemerken schien.

"Kookie Schatz, ist alles in Ordnung?"

Ich schaute mit einem leisen 'hm?' von meiner Schüssel auf.
Als ich begriffen hatte, was sie von mir wollte, nickte ich und schaute wieder weg, bis sie sich räusperte.

"Es gibt da etwas, das ich dir sagen muss."

Sofort wendete ich mich ihr wieder zu und schaute sie interessiert an.

"Es geht um die Scheidung von deinem Vater und mir."

Ich legte den Kopf schief. "Ja, was ist damit?"

"Wir müssen festlegen, wo du nach der Scheidung leben wirst. Also hat das Jugendamt beschlossen, dich für ein halbes Jahr oder Jahr bei deinem Vater leben zu lassen, damit du dann entscheiden kannst, wo es dir besser gefällt...", erklärte sie und sah mich anschließend entschuldigend an.

Ich starrte ungläubig zurück.
"Nicht dein Ernst..."

"Ich fürchte leider schon, Kookie."

"Ich weiß auch ohne, dass ich zu dem ziehe, wo ich wohnen will und werde.", protestierte ich, doch ich wusste, es hatte keinen Wert. Also seufzte ich kurz auf und sah wieder zu meiner Mutter.
"Wann fährt mein Zug?"

"Freitagnachmittag. Wir dachten, dann kannst du dich über's Wochenende wieder ein wenig einleben."
antwortete sie und ich nickte niedergeschlagen.

"In Ordnung."
Ich stand auf und brachte meine, noch volle Schüssel in die Küche.
Mit den Worten "Hab keinen Hunger mehr." stapfte ich hoch in mein Zimmer und schloss laut die Tür hinter mir.

"Fuck, man!", rief ich und boxte gegen die Wand. Immer wieder und immer stärker boxte ich dagegen, in der Hoffnung, so meine Wut loswerden zu können.
Irgendwann bemerkte ich die kleinen roten Flecken auf dem Rauputz und schaute auf meine leicht blutenden und pochenden Knöchel. Sofort ging ich ins Bad und ließ Wasser drüber laufen. Ich zischte auf, als das kalte Wasser auf die Wunden traf und schüttelte meine Hand, bevor ich das Wasser abstelltr und mir ein Handtuch nahm, um vorsichtig meine Hände abzutrocknen.

Wieder in meinem Zimmer angekommen setzte ich mich auf's Bett und starrte auf den Boden.

Das ist nicht fair, dachte ich und auf ein Neues bildeten sich Tränen in meinen Augen. Dieses Mal versteckte ich sie nicht, ich ließ sie laufen.

Ich griff nach meinem Handy und öffnete WhatsApp. Dort schrieb ich meiner Schulfreundin Jisoo.

Jungkook
Hey, weißt du was?
20:23

Ji-hoee <33
Du hast nicht für
Englisch gelernt?
20:23

Jungkook
Warte, wir schreiben englisch?
Wann?
20:24

Ji-hoee <33
Übermorgen, du Idiot xd
20:25

Jungkook
Ohh, shit das hab
ich voll vergessen
20:25

Jungkook
Aber darum gehts
gar nicht.
20:26

Jungkook
Ich muss dir
was erzählen..
20:26

Ji-hoee <33
Na dann, hau raus ^3^
20:27

Jungkook
Ab Freitag bin
ich für ein halbes Jahr
oder länger bei
meinem Vater in Daegu.
20:27

Ji-hoee <33
Was, so lang?
Ich muss doch mein
kleines Häschen sehen!! T0T
20:28

Ji-hoee <33
Wirst du dann auf die
gleiche Schule gehen
auf der du vorher warst?
20:28

Jungkook
Na hoffentlich nicht
20:28

Ji-hoee <33
Warum?
20:28

Jungkook
Drei mal darfst
du raten..
20:29

Ji-hoee <33
...?
20:29

Ji-hoee <33
Ohhhh
20:30

Jungkook
Ja.. mein Zug
fährt Freitagnachmittag.
Um wie viel Uhr weiß ich
noch nicht :(
20:31

Ji-hoee <33
Ich vermiss dich
jetzt schon, Bunny~ :(((
20:31

Jungkook
Sehen uns ja morgen
in der Schule nochmal ;)
20:32

Ji-hoee <33
Stimmt ·~·
20:32

Ji-hoee <33
Naja bis morgen
schonmal, muss jetz
noch lernen -_-
20:33

Ji-hoee <33
Hab dich lieb, Häschen 💋💗
20:33

Jungkook
Bis morgen,
hab dich auch lieb ^^ <3
20:34

[Ji-hoee <33 ist offline]
[Jungkook ist offline]

Ich lehnte meinen Kopf an die Wand hinter mir und sah an die Decke. Mittlerweile waren meine Tränen getrocknet und ich hatte aufgehört, zu weinen. Ich rieb mir meine Augen und blinzelte ein paar Mal.

Plötzlich fiel es mir jedoch wieder ein:
Ich würde Taehyung wieder sehen.

Ich versuchte, mir Hoffnungen zu machen, mir einzureden, dass ich vielleicht auf eine andere Schule gehen würde oder er gewechselt hatte, obwohl ich wusste, dass die Chancen der beiden Optionen ziemlich gering waren.
Sollte ich ihn anschreiben und es ihm erzählen, oder sollte ich ihn überraschen, indem ich am Montag einfach bei seiner Schule aufkreuzte?
Ich ließ den Kopf sinken und atmete tief durch.

Bis Freitag musste ich eine Antwort haben.

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