Kapitel 20

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Jungkook POV

Blitzschnell habe ich meine Hand von seiner gelöst und bevor er auch nur irgendwie darauf reagieren kann, trifft sie auch schon mitten in sein Gesicht. Dass ich auf Mitleid gespielt habe, ist nur eine kleine Ablenkung gewesen. Ich meine, was zur Hölle ist hier bitteschön los?! Bis vor fünf Minuten wusste ich nicht einmal, dass es Vampire gibt. Ich hab immer gedacht, die werden zur Unterhaltung im Fernsehen gespielt. Aber das hier alles ist echt, meine Angst ist beweis genug. Vorhin hab ich mir so gut wie nur möglich nichts anmerken lassen, was er mir auch offensichtlich abgekauft hat. Keine Sekunde später bin ich auch schon aus der Türe verschwunden und ich lasse einen verwirrten Jimin einfach im Raum stehen. Ich renne um mein Leben, ohne einen Blick über meine Schulter zu werfen, denn ich will gar nicht erst wissen, wozu dieses Monster fähig ist und wie dicht er bereits hinter mir ist.

Ich biege an der nächsten Ecke rechts ab und steuere auf die Toiletten zu. So schnell es geht verschwinde ich in einer der Kabinen, um eine kleine Pause einlegen zu können. Meine Lungen brennen und mein Rachen fühlt sich trocken an. Ich schliesse meine Augen, dennoch spüre ich, wie sich mein Brustkorb unregelmässig hebt und senkt. Allmählich beruhige ich mich, aber dann...

Vor meinem inneren Auge tauchen all diese Bilder auf, Jimin mit den Fangzähnen, meine Albträume, er war immer wieder ein übernatürliches Wesen. Auch dieser Satz kreist immer noch in meinen Gedanken umher "vertraust du mir, so schickst du dich selbst in die Hölle." In den Träumen hat er mich jede Nacht verfolgt und umgebracht, warum sollte es in der Realität anders sein? Er will mich garantiert umbringen und ich dachte anfangs noch, er würde sich nur so gefühlskalt zeigen, um cool zu wirken. Naja, falsch gedacht. Nun macht auch der Satz aus meinen Träumen Sinn, das weist doch alles nur so darauf hin, dass er mit mir nicht bloss eine hübsche kleine Teeparty veranstalten will. Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, wie ich hier noch lebendig raus kommen soll.

In diesem Moment höre ich das Quietschen der Tür und wie jemand hineinkommt. In der Hoffnung, dass er mich so nicht findet, halte ich die Luft an, wer weiss, vielleicht kann er das sogar hören. Seine Stimme hallt in dem nicht allzu grossen Raum umher: "Jungkook, es bringt nichts, die Luft anzuhalten, ich kann deinen Herzschlag hören und dieser verrät mir auch, wie viel Angst du hast, also komm raus und zwing mich nicht, dir etwas anzutun."

Geschockt von seinen Worten, bleibe ich aber auf der Kloschüssel sitzen und bin nicht im Stande, etwas zu tun. Mir wird auch schon leicht schwummrig, da ich immer noch nicht atme. Ich nehme einen Seufzer auf der anderen Seite der Kabinentür wahr und im nächsten Moment ist diese auch schon eingeschlagen worden. Vor Schreck ziehe ich scharf die Luft ein und brülle ihn an: "Sag mal, spinnst du?! Die hätte mich treffen können!" Ein leichtes Schmunzeln bildet sich auf seinem Gesicht. "Ich dachte mir halt, wenn du nicht raus kommst, dann komm ich rein.", dies sagt er so gelassen, dass es gar unmenschlich ist. Naja ein Mensch ist er ja sowieso nicht, von daher...

Ich stehe auf und will ihm noch eine reinhauen, um dann fliehen zu können. Er muss sich das aber schon gedacht haben, denn er blockt meine Faust ganz locker mit seiner Hand ab. Ich muss schon sagen, auch wenn er nicht gerade die grössten Hände hat, hat er trotzdem einen festen Griff. Ich versuche es mit der anderen Hand, doch auch diese blockt er gekonnt ab. Dann drückt er mich gegen die Wand und umklammert meine Handgelenke, sodass ich nichts mehr tun kann. Mein Versuch, mich loszureissen, scheitert kläglich. Schlussendlich gebe ich auf und sehe ihn erwartungsvoll an, um ihn zum Sprechen zu bringen.

Aus einem mir unerklärlichen Grund nähert er sich mir mit seinem Gesicht. Ich fühle mich etwas unwohl, wenn er mir so nah ist und was da in meiner Magengegend geschieht, fühlt sich auch nicht ganz normal an. Als er zu reden beginnt, ist er mir mittlerweile so nahe, sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren kann. "Ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht, dass du so reagierst. Aber so wie es aussieht, willst du mir jetzt doch nicht helfen. Ich weiss, dass du Yoongi nicht sonderlich magst, dennoch habe ich daran geglaubt, dass du ihm helfen wirst. Was denkst du, werde ich nun mit dir tun?" Nach dem letzten Satz wird mir bewusst, weshalb er mir so nah gekommen ist, er wird mir jetzt einfach das Blut bis auf den letzten Tropfen aussaugen. Er wird mich umbringen! Aber was soll man schon anderes von einem Monster erwarten, ich war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.

"Das ist aber gemein von dir, dass du mich als Monster bezeichnest", ich reisse meine Augen auf, er kann also Gedanken lesen?? "Ja, das kann ich", er lacht leicht auf über meine Reaktion. Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken. Aber statt mich zu beissen, lässt er eines meiner Handgelenke los und zieht mich am anderen hinter sich her. Auf dem Flur bleiben wir stehen und er fasst mir links und rechts an den Kopf. In einer Romanze wäre dies nun die Kussszene, doch dem ist nicht so. Er schaut mir intensiv in die Augen und es kommt mir so vor, als würde er mich hypnotisieren. Mir wird leicht schwindelig und meine Sicht verschlechtert sich allmählich. Zwischendurch kann ich noch ein leises Gemurmel hören "Ich hätte das nicht tun sollen..." Dann ist alles schwarz...

Hunderte schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen umher, es ist, als würde ich gerade aus einem Traum erwachen. Als meine Sicht wieder klar ist, sehe ich ein blasses Gesicht vor mir.

"Jimin, was tun wir hier? Wo sind alle anderen?"

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haha ich hoffe, J~ wird mich jz nicht hassen, falls die Story nicht so verlaufen ist, wie sie es sich vorgestellt hat XD Aber naja, vor der hab ich eh keine Angst :P

Bis dann

~C. :3

A Painful LifeWhere stories live. Discover now