‼️#27‼️

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Nachdem Frederik weg war, bin ich nicht mehr eingeschlafen. Ich hab mich einfach in mein Bett gesetzt und angefangen, zu zeichnen. Ich habe angefangen mit einfachen Kritzeleien, bis ich zu einem Portrait anfing. Mit einem Kugelschreiber ist es gar nicht so einfach zu schattieren oder zu verblenden, aber jetzt nach vier Stunden bin ich fast schon fertig. Ich bin so konzentriert in meine Arbeit, dass ich die Tür nicht einmal höre. Erst, als sich das Bett leicht nach unten wölbt, schaue ich hoch und blicke direkt in das Gesicht von Frederik. „Na, Zoe? So konzentriert?" Lachend versucht er, auf mein Blatt zu spicken, doch schnell halte ich es weg. Wenn er sehen würde, dass ich Ihn wieder gezeichnet habe, würde er mich für verrückt halten, aber ich kann einfach nicht anders. Ich zeichne einfach drauf los und achte nicht darauf, was genau ich zeichne. Schmunzelnd schaut er mich an, doch hört auf, auf meine Zeichnung zu starren. „Also, Zoe, ich wollte nur noch einmal deine Wunden an deinem Arm und an deinem Bauch überprüfen." Nickend halte ich ihm mein Arm entgegen, damit er den Verband entfernen kann. Langsam beginnt er, den Verband einzuwickeln, bis die Kompressen frei liegen. Auch diese nimmt er vorsichtig weg, bis meine Wunden zum Vorschein kommen. Es ist ungewohnt, dass ich genähte Wunden habe, da ich so sonst immer normal zuwachsen lassen habe. Vorsichtig gucke ich zu Frederik, der sich mein Arm ganz genau anguckt.

Schnell husche ich in die Umkleidekabine der Mädchen, um mich schon umzuziehen. Ich habe noch fast fünf Minuten, bis die anderen Mädchen kommen. Schnell meine Schuhe ausgezogen, Hose gewechselt und andere Schuhe an. Nur noch mein Oberteil. Ich höre schon Schritte auf dem Flur, also muss ich jetzt schnell machen. Hektisch ziehe ich mir mein Pullover über meinen Kopf und greife schon nach meinem Sport-Pullover, als ich meine Mitschülerinnen in der Tür stehen sehe. Natürlich gucken Sie auf meinen Arm, der mit Narben übersät ist. Geschockt starren wir uns gegenseitig an, bis ich aus meiner Starre erwache und schnell mein normales Oberteil über meinen Kopf ziehe. Das gehässige Lachen der Mädchen schallt durch die ganze Umkleide und auch nervige Sprüche kommen dazu. Mit Tränen in den Augen packe ich meine Sachen und renne einfach raus aus der Schule, auf dem Weg nach Hause. Zwei Sachen sind klar. Meine Klasse wird mich jetzt noch mehr ausschließen und mein Vater wird mich anschreien, weshalb ich jetzt schon zu Hause bin.

Tränen sammeln sich in meinen Augen, als ich an diesen Tag zurückdenke. Ich hatte Recht behalten. Meine Klasse hat mich noch mehr gemobbt, als vorher und auch mein Vater hat mich angeschrien, sogar geschlagen. Erst, als mir ein paar Tränen über mein Gesicht laufen und ich aufschluchze, guckt Frederik zu mir hoch und bemerkt erst dann, dass ich weine. Sofort lässt er meinen Arm los und drückt mich an sich. „Shhh alles gut, Zoe. Alles wird gut, vertrau mir. Beruhig dich, alles wird gut." Sanft streicht er mir über meinen Rücken, was mich sofort verstummen lässt. Die Tränen werden weniger und ich höre auch auf zu schluchzen. Er beruhigt mich immer wieder aufs neue. „Tut mir leid. Ich bin es einfach noch nicht gewohnt, dass man sich so um mich kümmert." Verstehen nickt er und lächelt mich noch einmal aufmunternd an. „Ich bin stolz auf dich, Zoe. Dass du dich nicht mehr verletzt hast und dass du keine anderweitig dummen Aktionen gemacht hast. Du bist auf dem guten Weg." Etwas erleichtert lächle ich Ihn an. Er glaubt an mich. Er denkt, ich könnte es wirklich schaffen. Er ist auf meiner Seite und unterstützt mich. Ich bin Ihm einfach dankbar. Schnell verbindet er wieder meinen Arm, bis mit einem Mal die Tür aufgeht und Schwester Nancy in das Zimmer gestürmt kommt. „Frederik, schnell in die Notaufnahme! Wir brauchen jetzt jeden zuständigen Arzt! Autounfall!" Sofort verschwindet Frederik mit Nancy und lässt mich verwirrt im Zimmer zurück. Sollte ich hinterher gehen? Auf jeden Fall!

Why me? || Frederik Seehauser FFDonde viven las historias. Descúbrelo ahora