Kapitel 36

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Ensar: kardeşim (mein Bruder), ist alles in Ordnung?

Enes saß seid fünf Minuten im Nebenraum auf der Liege und starrte nur auf einen Punkt.

Der Arzt hatte ihm bereits viel Blut abgenommen.
Sein Gesicht war auch schon total blass, weswegen er aufgrund von Schwindelgefühl erstmal nicht aufstehen durfte.

Ensar: Enes lan, jetzt sprich endlich!

Ich war wirklich langsam wütend. Ich wollte ihn die ganze Zeit nicht nerven, aber jetzt reichte es.

Enes: was soll ich sagen? Wäre Sero mit ihr rausgegangen wäre das alles nie passiert!

Ensar: willst du ihm jetzt die Schuld für alles geben?

Enes: nein! Ich hab ja selber gesagt, dass sie es alleine schafft. Woher soll ich bitte wissen, dass irgendein Hurensohn sie absticht?!

Am Ende wurde er deutlich lauter.

Ensar: Enes...

Enes seufzte laut und sah mir dann in die Augen.

Ensar: willst du mir jetzt erklären, warum du so ausgerastet bist?

Enes: Leyla und ich hatten keinen guten Start und das zwischen uns, wird auch nie anders sein. Aber als ich sie so gesehen habe, sind die Sicherungen in mir durchgebrannt. Das hätte jedem passieren können. Verstehst du? Was wenn Ahsen das gewesen wäre? Ayla, Su und Ceyda waren auch dort. Wenn Granit nicht gekommen wäre, wäre uns das erst noch viel später aufgefallen und wahrscheinlich hätte sie nur noch mehr Blut verloren. Was ich damit sagen will, dass sie leiden musste. Ensar wir wissen beide, wie sich so ein Schmerz anfühlt. Sie muss sehr gelitten haben und ist deswegen auch sofort bewusstlos geworden. Kardeşim (mein Bruder), verstehst du jetzt, wieso mich das alles nur sehr mitnimmt?
Einen anderen Grund gibt es da nicht!

Einen anderen Grund gibt es nicht?
Und wieso glaube ich dir das nicht Enes Meral?

Ensar: und deine Tränen?

Enes sieht mich durchdringt an und schüttelt seinen Kopf.

Enes: Kurzschlussreaktion Bruder. Dieser Anblick hat jeden auseinandergenommen. Hast du Doğan nicht gesehen? Seine Reaktion war fast so wie deine. Granit war voll im Schock, was auch total normal ist. Von Su, Ceyda und Ayla will ich nicht anfangen. Schließlich sind das ihre beste Freundinnen. Ahsen war auch total durch den Wind und das wissen wir beide. Die einzigen die noch einigermaßen klar denken konnten, waren Mucho und Dardy.

Ach Enes, wieso redest du dich so heraus?
Wieso gibst du es nicht einfach zu?

Ensar: Hannah ist nicht mitgekommen.

Enes sah mich dann plötzlich voll genervt an und verdrehte die Augen.

Enes: komm mir nicht mit ihr. Lütfen (Bitte)
Ensar: warum? Warum hast du dich auf sie eingelassen?
Enes: wieso nicht? Bruder, das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für sowas.

Er hatte recht, denn Leylas Leben lag jetzt auf dem Spiel.

Ensar: eine Frage noch.

Enes stand langsam auf und ging Richtung Tür.

Ensar: wieso hasst du Leyla so?

Er sah mich nicht länger an und verschwand aus der Tür.

Lan, wenn ich den nicht ausquetsche.
Ich werde diesen Jungen nie verstehen.
Ahsen hatte sowas von Recht, mit diesem Jungen stimmte etwas nicht und das hatte was mit Leyla zu tun.

Aşık oldu bu. Resmen aşık oldu.
(Er hat sich verliebt. Er hat sich richtig verliebt)

Glaub ich nicht. Enes verliebt sich nicht so einfach und außerdem hat er jetzt Hannah.

İnanmıyorsan inanma be!
(Wenn du nicht glaubst, dann glaub doch nicht man)

Lan warum diskutiere ich mit mir selbst?

Eine Stunde später

Arzt: Die Operation haben wir nun erfolgreich beendet und auch die Durchblutung haben wir stoppen können. Es könnten immer noch ein paar Nebenwirkungen auftreten, doch Frau Özdemir ist jetzt erstmal im Aufwachraum. Wir geben Ihnen Bescheid, wenn sie wach ist.

Wir nickten als Bestätigung, bis ich Ahsen direkt in meine Arme zog und mich erleichtert an sie drückte.

Ahsen: aşkım, ben sana dedim. Hersey iyi olacak (Schatz, ich hab's dir gesagt. Es wird alles gut)

Ich lächelte und drückte sie gleich nur noch fester an mich.

Ach be, ben onsuz ne yaparım? (Was würde ich nur ohne sie tun?)

Yilmaz Amca: Enes oğlum (mein Sohn), ich bin dir für alles dankbar. Ohne dich wäre die Operation nie erfolgreich gewesen.

Enes schüttelte nur den Kopf und erwiderte seine Umarmung nur schnell.

Ich wusste ganz genau was in seinem Kopf vor sich ging.

Enes war das egal, Hauptsache ein Leben war gerettet.

Ganz sicher?

Was willst du schon wieder?

Ich bin nur deine innere Stimme und wir wissen beide, dass Enes das nicht für jeden getan hätte.

Lan sus! (Sei leise)

Ich seufzte leise und setzte mich dann mit meinem Baby auf dies Sitzplätze, bis sich irgendwann meine Augen vor Erschöpfung schlossen, obwohl es draußen bereits sehr hell war.

Im Hintergrund nahm ich nur nebenbei wahr, wie Ceyda und Granit über irgendwas diskutierten.

Dardan versuchte Suheyla zu irgendwas zu überreden.

Und Doğan beruhigte Ayla anscheinend, die sich trotzdem Sorgen um ihre beste Freundin machte.

Während Ahsen mir durchs Haar strich, spürte ich nun endlich wie mir die schwere Last von den Schultern fiel.

Es vergingen mit Sicherheit zwei Stunden, bis ich wieder wach war.

Yilmaz Amca: Kizlar (Mädels), wollt ihr nicht langsam nach Hause? Ihr seid auch total erschöpft.

Ayla: auf keinen Fall!
Ceyda: niemals!
Suheyla: nur über meine Leiche!
Ahsen: seh ich so aus?

Das war wohl genug Antwort für ihn, als er seine Hände beschützerisch vor sich hielt.

Kurz darauf kam der Arzt von vorhin auf uns zu.

Ohne zu zögern standen wir alle auf und warteten gespannt darauf, was er uns zu sagen hatte.

Arzt: Sie ist wach und das erste was sie gesagt hat „grüne Augen".

Er machte eine Pause und atmete tief durch.

Grüne Augen?

Arzt: und dann meinte sie, dass sie unbedingt mit Enes Meral sprechen muss.

kann sein, dass das Kapitel ein bisschen langweilig kommt aber ich wollte das nicht alles sofort so grob runter schreiben haha 😂
und ja, heute wird noch EIN Kapitel kommen. 🙈❣️

Sevme Beni - Mero428Où les histoires vivent. Découvrez maintenant