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Liebe Mama, lieber Papa, liebe Lucia,
es tut mir leid, dass ich euch nicht Bescheid gebe. Dass ich einfach so verschwinden werde und dieser Brief hier mein einziger Abschied sein wird.
Ich bin ehrlich, ich will gar nicht wissen, wie ihr reagieren werdet. Vermutlich werden Mama und Lucia in Tränen ausbrechen und du, Papa, wirst sauer auf mich werden und versuchen für die anderen beiden stark zu sein. Ihr werdet mich für dumm und bescheuert erklären und natürlich eine Vermisstenanzeige aufgeben. Wer weiß, vielleicht findet ihr mich ja. Aber dann werde ich nicht glücklich sein. Weil, Mama, Papa, Lucia, ich bin freiwillig verschwunden, ja? Ich will ein neues Leben anfangen. Ein aufregendes und Schönes. Will das nicht jeder einmal? Ihr habt mich gelehrt, dass ich an meinen Träumen festhalten muss. Schaut, seid ihr jetzt stolz auf mich? Ich verwirkliche meinen Wunsch. Ich werde mich als Falke Freifliegen und hoffentlich in euren Gedanken kreisen. Ich will euch positiv in Erinnerung bleiben.
Mir tut es leid, dass ich euch eine ganze Menge Kummer bescheren werde. Und mir tut es leid, dass ich mich nicht anständig verabschiede. Aber vergesst nicht, ich liebe euch sehr. Ich gehe nur, weil es besser für mich ist.
Eure Aila

Mein Beitrag zum Ideenzauber 2019Where stories live. Discover now