Special

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5 Monate später.

"Luc? Antreten." befehle ich barsch und warte ungeduldig auf ihn. Doch noch immer ertönt nur unzufriedenes Gemurmel. "Heute noch.." seufze ich gelangweilt und machte einer Wache klar, Luc zu holen. "ICH MACH DAS NI-LASS MICH LOS!" schnauzt ein purpurroter Lucifer und versucht sich vergeblich hinter einer Wache zu verstecken. Selbst diese hat unwahrscheinlich große Schwierigkeiten ernst zu bleiben. Jedoch muss eine Wache das tun. Sonst zeugt dies von geringem Respekt. Immerhin ist Lucifer noch immer mehrere Ränge über ihnen. Doch ich darf lachen. Und das tue ich auch, als Luc beschämt einen Schritt zur Seite geht. Glucksend halte ich mir eine Hand vor den Mund. Doch leider ist das keine all zu gute Möglichkeit einen Lachkrampf zu stoppen. Von seiner Seite aus, kommt kein Ton. Er schweigt. "Erdboden tue dich auf" flüstert er mit einem Blick auf den sauberen Marmorboden. Doch als er vermutlich sein Spiegelbild sieht, blickt er hastig weg und geht wieder seiner lieblings Beschäftigung nach. Mich mit Blicken zu töten. "D-du siehst aus wie...wie" heulend und nach Worten suchend fuchtel ich mit meinen Armen in der Luft herum. Für dieses Aussehen gibt es keine Beschreibung mehr. "Halt dein Mund! Hättest du nicht mit unfairen Mitteln gespielt, hättest du auch die Wette verloren! Kann ich mich endlich wieder umziehen?" sauer kneift er die Augen zusammen und stiert mich nieder, worauf ich entschuldigend meine Hände hebe. "Ich habe nicht mit unfairen Mitteln gekämpft. Oder wie du es auch immer nennen willst." meine ich grinsend und bekomme einen ungläubigen Blick zurück. "ICH NENNE ES BEINE" echot er laut und hebt verständnisslos seine Arme.
"Du meintest zu mir, dass du immer schneller sein wirst als ich. Also habe ich dir die Beine zusammengebunden und bin gerannt. Leider, mein Lieber kann ich deine Behauptung nicht mal annähernd nachvollziehen"
"Aber doch nicht mit zusammengebundenen Füßen, meine Fresse!" zickt er und verdreht seine Augen. Lächelnd nehme ich meine Chance war, gehe zurück auf meinen Thron, lehne mich lässig zurück und gähne.
Dann strecke ich belehrend meinen Zeigefinger aus. "Regel Nummer eins. Rechne nie mit dem Offensichtlichen."
Während er fassungslos dasteht, winke ich eine Wache heran.
"Meine Königin!" mit einer tiefen Verbeugung begrüßte sie mich.
"Sei so lieb und geleitet ihn bis zu seinem Gemacht. Wir wollen ja schließlich nicht, dass er wieder austickt und alles zertrümmert, was ihm gerade über den Weg läuft."
"Sehr wohl." dann verabschiedet sie sich und flüstert Luc etwas zu, woraufhin er kichert und zu mir schaut. "Angst?"
Herausfordernd hebt er seine Augenbraue, die ich jedoch geflissentlich ignoriere.
"Hätte ich Angst vor dir, dann würdest du jetzt hier setzen, nicht ich."
und schon fiel sein Lächeln in sich zusammen. Ein bisschen tut er mir ja schon leid. Aufgrunddessen, gebe ich mir einen Ruck, stolziere die Treppen hinunter und gebe ihm einen Kuss auf die Wange.
Schon ist er wieder glücklich. Warte mal... "Hast du das extra gemacht?!"
Mit einem Mal ist das ganze Mitleid verflogen. Dieser...
Wie kann er es wagen! Man sieht förmlich wie ihm der Schelm über das Gesicht huscht. "Das würde ich nie tun!"
Spöttisch hebe ich als Antwort darauf meine Augenbraue. "Ach nein?" "Nein!" meint er, und klatscht mir dann seine Griffel in das Gesicht. "Luc! Lass das. Sofort!"
"Aber sonst bekommst du Falten! Das wollen wir ja nicht oder? Also merk es dir. Zieh deine Augenbraue nicht so hoch."
Während ich vollkommen regungslos Luc betrachte und mich Frage, was nun schon wieder in seinem Gehirn los ist, liefert er mir unmittelbar darauf die Antwort als er beide Hände hebt und sie auf meine Wangen knallen lässt. "Du hast so weiche Haut. Ist dir das schon mal aufgefallen? Was tust du alles dafür? Gibt es bestimmte Cre-" mit einem Satz schleudere ich ihn von mir, sodass er Meter weiter auf dem Boden aufkommt. Seine Reaktion besteht aus einem monotonen "Au" Fluchend reibe ich mir über mein Gesicht, insbesondere meine Wangen haben viel bei dieser Attacke abbekommen. "Wie oft muss ich es dir noch sagen? Fass.mein.Gesicht.nicht.an!"
"Hörst du?" gefährlich funkeln meine Augen ihn an.
Sofort richtete er sich auf und salutiert gespielt. "Das verspreche ich dir. Bei meinem Vater."
"Bei deinem Vater? Ernsthaft Luc? Wir beide wissen das du ihn nicht ausstehen kanns-" er unterbricht mich mit einem geglucksten "Eben!". "Man sieht sich. Bis später wenn ich diese Scheiße hier.." er stockt kurz um an sich herunter zu schauen.
"In das nächste Höllenfeuer mit reingeschmissen habe."
Er trägt einen pinken Minirock, eine Strumpfhose, ein Top sowie pinke Sneakers.
Dann eilt er davon und die Wache hinterher. Und ich? Lege meinen Kopf in den Nacken und stoße die angehaltene Luft aus. Er ist irre!
Schwere Schritte kommen wieder auf mich zu, woraufhin ich erneut  den Kopf hebe. Begleitet von einer schimpfenden Wache, die an seinem Arm zerrt, lugt er um die Ecke. "Ich bin nicht irre!"
Dann verschwindet er wieder.
Verfluchte Gedankenleser!

Devilish GameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt