Vollkommen

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Dimas Sicht:
Ich weiß, ich sollte meinen Blick abwenden und mich ganz auf die Versammlung konzentrieren, aber ich kann einfach nicht, zu sehr gefällt mir der Anblick von Aurora. Ihr Kopf liegt auf der Schulter einer älteren Frau, höchstwahrscheinlich ihrer Mutter, denn sie sehen sich verdammt ähnlich. Die braunen Wellen passen einfach perfekt zu den hellen braunen manchmal grün erscheinenden Augen, aber gerade sind sie geschlossen. Sie ist doch tatsächlich einfach eingenickt. Zu gern würde ich wissen, was sie den ganzen Tag gemacht hat und mit wem sie ihre Zeit verbringt. Was ist wohl ihr Lieblingsgericht? Ich möchte sie kennenlernen. Keine Fassade von ihr, sondern sie. Die ungeschminkte Wahrheit. Ich möchte sie in und auswendig kennen und sie unendlich glücklich machen.

Im Hintergrund bekomme ich mit, dass mein alpha seine Rede beendet. "Hat noch irgendjemand Fragen?", erklingt meine Stimme härter, als ich eigentlich wollte. Aurora schreckt auf und sieht sich um. Warum ist sie so erschöpft? Eine ältere Dame hebt die Hand. "Ja?", bitte ich sie darum zu sprechen. "Wird auch der Busverkehr flüssiger? Ihr müsst ihn immerhin nicht mehr überwachen", spricht sie leise. "Der Busverkehr wird flüssiger und die Preise sinken", antworte unser Alpha.
"Dima was starst du denn so in der linken Hälfte an?”, fragt Niko über den Mindlink.
"Meine Mate", antworte ich in einem kühlen Ton. Er blickt mich ernst von der Seite an und schon höre ich seine Stimme in meinem Kopf, "Die im schwarzen Nike Pullover?" "Ja, das ist sie", antworte ich ihm und erhebe mich, da die Versammlung offiziell vorbei ist. Kurz bevor ich unseren Treffpunkt erreiche, sticht mir ein cremefarbener Mantel ins Auge. Vorsicht nehme ich ihn von dem goldenen Haken und halte Ausschau nach der schönsten Frau die ich je zu sehen bekommen habe.

Plötzlich treffen meine Augen auf ein glänzendes Paar braunes. Ein lächeln legt sich auf meine Lippen und ich frage mich, wie eine so schöne Frau an meine Seite gehören kann. Mit ihr an meiner Seite fühle ich mich vollkommen. Ich halte ihr den Mantel hin, sodass sie ihn leichter anziehen kann. "Dankeschön", bedankt sie sich und bindet ihren Mantel zu. "Du brauchst mir nicht zu danken. Komm ich fahr dich nach Hause", spreche ich liebevoll zu ihr. Ich nehme vorsichtig ihre Hand. "Ich bin mit meinen Eltern hier. Mein Stiefvater wird sonnst wütend", niedergeschlagen schaut sie auf ihre Hände. Warum hat ihr Stiefvater so viel Macht über sie? "Gut, ich begleite dich zum Auto. Falls du jemals Probleme zu Hause hast, kannst du zu mir kommen. Ich will, dass du dir dessen bewusst bist", gleichzeitig verspreche ich mir selbst auf sie aufzupassen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ihr etwas zustöst und ich nicht da war.

Ich halte ihr die Tür auf und sie tritt als erste in die Kälte. Aurora zieht unsere verschrenkten Hände in ihre flauschige Manteltasche und ein starkes kribbeln macht sich in meinem Magen breit. "Bekomme ich vielleicht deine Nummer?", fragt sie mich. Ich kann nicht anders und muss einfach dümmlich Grinsen. Ihre Wangen sind auf Grund der Kälte gerötet und ihre geröteten Augen sind ganz groß. "Natürlich mein Engel. Ich gehöre ganz dir", antworte ich ihr. Plötzlich bleibt sie stehen. "Du gehörst nicht mir. Du gehörst zu mir. An meine Seite. Du bist kein Goldfisch, den ich in einem Aquarium halte, Dima", macht sie mir klar, wobei ihre Stimme etwas höher ist als sonnst. Wie süß. Ich löse meine Hand aus ihrer und lege sie an ihre Wange. Behutsam küsse ich ihre Stirn. "Das hast du sehr schön gesagt", und wieder muss ich grinsen. "Das ist nicht lustig Dima", herrscht sie mich an. "Ich weiß", versicher ich ihr und sehe sie eindringlich an. Ich hole eine Visitenkarte aus meiner Brusttaschen. "Ruf mich an, wann immer du willst", ich drehe die Karte noch einmal zwischen meinen Fingern, bevor ich sie in ihre flauschige Manteltasche  stecke. "Und hier du frierst", sage ich und binde ihr meinen dunkelblauen Schal um. "Gute Nacht Aurora" "Gute Nacht Dima" Kurz bevor ich sie vor dem Auto, in dem sich ihre Eltern bereits befinden, stehen lasse, treffen ihre weichen rosigen Lippen meine Wange. Mein Magen krampft sich zusammen. Mein Herzschlag verschnellert sich. Ich drehe um und gehe auf meinen Audi zu. Dieses Mädchen macht mich verrückt.

Hello MateWhere stories live. Discover now