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"Unnies? Hat jemand von euch kurz Zeit für mich?", wollte ich wissen, nachdem ich meinen Kopf in den Übungsraum von Twice gesteckt hatte. Wir hatten gerade selbst Pause und die Zeit wollte ich nutzen, um bei den Älteren vorbeizuschauen. Sie waren immerhin zu neunt, weshalb ich mir irgendwie sicher war, dass sie die jetzige Situation zwischen mir und Yeji von sich selbst kannten und mir helfen können würden. Zumindest hoffte ich das ganz stark.

"Ja, Ryujin?" Sogleich kam Mina zusammen mit Momo auf mich zu und lächelte mich leicht an. Auch Chaeyoung schloss sich ihnen an und musterte mich neugierig, während ich mir etwas unruhig durch die Haare fuhr. "Können wir kurz irgendwo reden?", bat ich die drei und trat einen Schritt nach draußen. Sofort nickten sie und folgten mir, Mina deutete auf eine weitere Tür und wir betraten gemeinsam einen gerade leer stehenden Trainingsraum.

"Also, was gibt es? Wieso willst du mit uns reden?", fragte die Letztgenannte und sah mich fragend an. Momo und Chaeyoung beobachteten mich neugierig und warteten ab, was ich ihnen antworten würde, während ich mir wieder leicht durch die Haare fuhr und nach den passenden Worten suchte.

"Hattet ihr schon einmal eine komische Situation zwischen euch? Zum Beispiel eben, dass eine von euch jemand anderen aus Twice ignoriert hat, jedoch mit allen anderen normal interagiert hat?", versuchte ich zu erklären, was bei mir gerade abging und musterte die Reaktionen der Mädchen. Zwischen meinen Fingern zwirbelte ich unruhig eine orangene Haarsträhne, bemerkte aber nur, wie Chaeyoung und Mina etwas planlos wirkten, wohingegen Momo sich leicht anspannte.

"Inwiefern ignorieren? Meinst du kaltes, abweisendes Verhalten?", wollte sie wissen und zog leicht ihre Stirn kraus. Ich war irritiert davon, wie genau sie zu wissen schien, wovon ich sprach und wie unangenehm ihr das Gespräch wohl zu werden schien. Scheinbar hatte sie es tatsächlich schon einmal erlebt. Hoffentlich hatte ich keine alte Wunde aufgerissen.

"Ja, genau", bestätigte ich ihre Worte und sah, wie sie sich nun leicht auf die Lippe biss. Die anderen beiden schauten etwas verwundert zu ihr und musterten sie skeptisch, anscheinend wussten sie nicht, woher Momo diese Situation kannte und waren direkt etwas besorgt, doch darauf ging die brünette Tänzerin nicht ein. Stattdessen zog sie eine besorgte Miene und legte eine ihrer Hände auf meine Schulter, um mich leicht ermutigend anzulächeln.

"Für so etwas gibt es verschiedene Gründe, darum ist es schwer, etwas festes zu sagen. Versuch ihr einfach zu zeigen, dass du sie brauchst und sie an deiner Seite haben möchtest, wer auch immer sich so seltsam verhält. Es wird nicht für immer so sein, davor brauchst du also keine Angst haben. Und wenn du es schaffst, den Grund für ihr abweisendes Verhalten zu erfahren, kannst du auch mit ihr darüber reden. Mehr Ratschläge kann ich dir gerade leider nicht geben", sagte sie zu mir. Gegen Ende schien ihr Lächeln eher gequält zu sein, was mir Sorgen bereitete, jedoch überspielte sie es gekonnt und ich wusste, dass ich besser nicht nachhaken sollte.

Ich wollte immerhin kein Salz in die bereits aufgerissene Wunde streuen.

"Danke, Unnie... das ist wirklich lieb von dir", bedankte ich mich rasch und verbeugte mich einmal. Mina und Chaeyoung tauschten kurze Blicke miteinander aus, bisher hatten sie noch nichts für mich tun können und das wollten sie offensichtlich ändern. "Wenn du mal Ablenkung brauchst oder über etwas reden willst, kannst du uns gern aufsuchen, uns anschreiben oder anrufen, ja? Wir sind für dich da, Ryujinnie", lächelte Chaeyoung mich an, ehe sie mich einfach in ihre Arme schloss. Leise musste ich deshalb kichern und erwiderte die Umarmung, bei der sich Mina mit anschloss und schließlich auch Momo hinzu kam und wieder einmal schätzte ich mich glücklich, diese Mädchen kennen zu dürfen. Was würde ich nur ohne sie tun?

"Vielen Dank. Ich werde es im Hinterkopf behalten", wiederholte ich darum noch einmal, dieses Mal etwas leiser und langsam lösten wir uns wieder, bevor Mina mir einen mütterlichen Kuss auf die Stirn gab. "Braves Mädchen", grinste sie mich an und nach einem kleinen Schmunzeln meinerseits verließen wir auch schon wieder den Raum. Die drei Mädchen huschten in ihren Trainingsraum zu den anderen zurück und auch ich streckte meinen Kopf für einen Moment hinein, um mich zu verabschieden. Doch das, was ich dabei sah, ließ mich überrascht stocken.

Denn dort drüben stand Yeji, die gerade fest Jihyo umarmte und alles andere als glücklich wirkte.

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Best Friend ★ RyejiWhere stories live. Discover now