Kapitel 1

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Mit einem dumpfen Schlag stellte Holly den Salat auf den Tisch.
"Sieht lecker aus.", meinte Lockwood.
"Aber ein Vitamin-Schock ist Mal wieder unumgänglich..."
"George!", zischte ich aber Holly sagte grimmig lächelnd: "Lass ihn. Der ist doch nur neidisch. George kriegt ja nicht Mal das Gehäuse aus seinem Apfel geschnitten."
George wurde rot: "Dann hol ich uns wenigstens noch den einen oder anderen Donut zum Nachtisch."
Holly verdrehte die Augen, stimmte schließlich aber auch zu. Seit George ihr Frühstücks-Porridge einmal "Erbrochenes" genannt hatte reagierte sie sehr sensibel auf jeden Kommentar zu ihrem Essen. Besonders bei George. Den störte das aber nicht im geringsten. Er machte einfach weiter wie eh und je.

Es klopfte.
"Hallo? Lucy? Lockwood?", fragte eine dumpfe Stimme von draußen. "Ich bin's. George. Hab den Schlüssel vergessen. Macht gefälligst mal einer auf?"
"Für die Donuts." sagte Lockwood, stand auf und öffnete. "Wo warst du denn so lange? War so viel los oder hattest du auf halbem Weg schon alles aufgefuttert und musstest nochmal hin?"
"Sehr witzig...", brummte George, schob sich an Lockwood vorbei, setzte sich hin, wünschte allerseits einen guten Appetit und fing an zu essen.
Mit vollem Mund nuschelte er: "Einsch musch man dir laschen. Deine Hackbällschen sind unschlagbar gut Holly."
"Freut mich ja wenn's dir schmeckt, aber das sind Hirse-Bällchen George", sagte Holly spitz. Lockwood grinste und auch ich drehte mich schnell um und täuschte ein Niesen vor während George wieder rosarot anlief: "Es ist trotzdem lecker. Egal wie es heißt." Er machte eine kurze Kaupause und fuhr dann fort: "Sag Mal Lockwood, haben wir eigentlich noch Aufträge zu erledigen?"
"Ja. In Kensington hat eine Mrs. Johnson aus der Sinclair Road von einem bedrückenden Gefühl in der Nacht berichtet. Viel Genaueres könnte sie nicht sagen, aber in ihrem Wohnzimmer soll es Nachts immer unglaublich kalt sein. Sonst hat sich in Chelsea der Besitzer von irgend einem Restaurant gemeldet. Sein Sohn soll Nachts den ehemaligen Besitzer des Lokals, einen gewissen Tom gesehen haben. Der hat eine Mitarbeiterin erstochen, ist dann aufgeflogen und hat Selbstmord begangen. Was darf's sein?"
"Ich finde die Dame aus Kensington interessanter.", sagte ich und Holly nickte zustimmend.
"Ich bin für Chelsea.",warf George ein.
"Ich auch.", meinte Lockwood. "Da können wir eben hinfahren und wenn wir schnell fertig sind danach sogar schon in Kensington vorbei schauen."
Holly nickte und ich zog die Schultern hoch. Mir war es egal.

Lockwood & Co. - Das kreischende BildWo Geschichten leben. Entdecke jetzt