Kapitel 11

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{Geh,
Versuch uns beide zu verliern',
Für uns wird's erst weiter geh'n,
Wenn wir uns nicht mehr seh'n }

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Tom

Wie soll ich es ihr nur erklären? Mir schweifen so viele Gedanken durch den Kopf. Was, wenn sie mich danach nie wieder sehen will? Was, wenn sie mich hasst? Wenn sie einfach abhaut, mich nicht mal ausreden lässt? Schnell verdränge ich die Gedanken und versuche mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das, was ich hier gerade eigentlich versuche zu erklären. Ich hatte nie gedacht, dass es so schwierig wird die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Ehrlich gesagt, hätte ich auch nie Gedacht, dass ein Mädchen mich so um den Verstand bringen könnte. Ich schaue ihr tief in die Augen. Ihre wunderschönen grünen Augen. Schon wieder erwische ich mich selbst dabei, wie ich mich in ihnen verliere.

"Also was ist jetzt? Kommt da noch was, oder kann ich gleich wieder gehen? "

Wieso ist sie denn nur gleich wieder so zickig? Am liebsten würde ich ihr sagen, wie heiß sie ist, wenn sie sich so aufregt. Aber ich denk, sie würde sofort wieder weglaufen. Also fasse ich meinen gesamten Mut zusammen und fange an zu erzählen.

"Ist ja gut Süße. Ich hoffe du hasst mich nicht, wenn ich fertig bin...Es fing alles damit an, dass Bill seine Stimme verlor. Plötzlich schien alles vorbei zu sein. Alles, wofür es sich gelohnt hatte zu leben. Es war unser Traum, verstehst du? Bill ging es so schlecht, er viel in ein riesiges Loch aus Trauer, Selbstvorwürfen und Depressionen. Gustav? Den schien das ganze wenig zu interessieren. Er war froh, wieder bei seiner Familie sein zu können. Und Georg und ich? Wir gerieten auf die komplett falsche Bahn. Und war alles egal. Kein Geld mehr, der Traum kaputt. Also fingen wir an Drogen zu nehmen. Alex kam als erstes mit dem Zeug an. Er ist schon seit Ewigkeiten ein Freund von Bill und mir. Naja, jedenfalls kam er eines Tages mit diesem kleinen Päckchen mit weißem Pulver an..."

Mariella

Ich schaffe es nicht mehr, ihm in die Augen zu sehen. Meine Sicht wird glasig und meine Hände fangen an zu zittern. Wie er von seinem geplatzten Traum erzählt...Ich würde nichts lieber tun als ihn zu umarmen. Aber ich kann nicht. Drogen, Drogen und noch mehr Drogen. Ob er schon damit aufgehört hat? So leicht geht das doch gar nicht, oder?

"Hey, El? Hörst du mir überhaupt noch zu?" rüttelt mich seine wundervolle Stimme aus den Gedanken.

Vorsichtig legt er seine linke Hand unter mein Kinn und hebt meinen Kopf so in seine Richtung, dass ich ihm direkt in die Augen sehen kann. Seine Wangen sind nass, genau wie meine. Bei dem Anblick zerspringt mein Herz in tausend kleine Teile. Er sieht so gebrochen aus, so verletzlich, wie ein kleines Kind.

"El? Bitte rede mit mir! Ich weiss, du denkst wahrscheinlich nur noch schlecht über mich, aber die Geschichte ist noch lange nicht vorbei! Ich habe schon so viel Scheiße in meinem Leben gebaut, mir war wirklich alles egal, aber dann kamst du in mein Leben. Ich hätte nie Gedacht, dass mich ein Mensch so verändern könnte. Du zeigst mir, dass es mehr Dinge gibt, für die es sich lohnt zu kämpfen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich verlieben könnte, aber ich denke das ist passiert. Genau das. Ich liebe dich Mariella."

"Ich liebe dich" halt es in meinen Ohren immer wieder. Er liebt mich? Was für ein unpassender Zeitpunkt war das denn? Wie kann er mir erst erzählen, was er für ein Drogenjunkie ist, mir dann aber direkt seine Liebe gestehen? Ich würde so gerne antworten, dass ich ihn auch Liebe. Ihn küssen und alles vergessen was bis jetzt passiert ist. Den Vorfall mit Jenny, von der er mir immer noch nichts erzählt hat. Die Drogengewchichten, die Schulschwänzerei. Aber ich kann es einfach nicht.

Langsam stehe ich auf, greife mach meiner Tasche und mache mich auf den weg zur Leiter. Wie konnte ich mich nur auf ihn einlassen? Bei dem Blick nach unten wird mir ganz schlecht. Ich war noch nie gut im schätzen, aber dass es hoch ist, kann ich hundert Prozentig sagen!

"Bitte nicht, El. Hör mir wenigstens zu Ende zu!" höre ich Tom noch rufen, aber dafür ist es jetzt zu spät. Es wird mir einfach alles zu viel. Ich bin schon auf halber Strecke der Leiter angekommen. Wie in Trance klettere ich Stufe um Stufe nach unten, bis ich schließlich auf sicherem Boden angekommen bin. Ich renne so schnell es geht an den schäbigen Gebäuden vorbei, Krieg he durch das Loch im Zaun. Es hätte doch alles so schön werden können. Plötzlich höre ich einen Knall hinter mir. Ich wage es kaum mich umzudrehen, aber wie immer siegt die Neugier.

Als ich mich umdrehe, wird mir ruckartig schwarz vor Augen. Ich sehe eine agebrochene Sprosse der Leiter. Ich sehe Tom. Und ich sehe Blut. Viel Blut.

Hallo Leute :)
Also als erstes liegt hier wohl mal wieder eine Entschuldigung an. Ich hasse es selber so sehr, wenn ich eine Geschichte gern mag und dann nicht mehr geupdatet wird...
Ja ich weiss schon gar nicht mehr, wann ich hier das letzte mal geschrieben habe. Aber ich habe irgendwie gerade wieder Motivation gefunden etwas weiter zu schreiben. Ich hatte halt irgendwie eine Schreibblockade, viel für die Schule zu tun und einfach keine Lust mehr :D
Ich kann euch nichts versprechen, aber ich versuche wieder öfter zu updaten. Es kann natürlich sein, dass, dadurch, dass das jetzt solange her ist mit dem Schreiben, ich irgendwelche Denkfehler einbaue oder etwas nicht so wirklich sein kann, dann sagt mir das bitte! Ich hoffe ihr lest hier trotz der langen Zeit noch weiter.
Das Kapitel wird jetzt erstmal kurz, um zu gucken ob überhaupt noch Leser da sind! Meinungen und Votes wären wundervoll :)
xo Laura

never let you down  ➳ T.H.Where stories live. Discover now