Verloren

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Nach einigen Minuten in der Mabel ihren Bruder und mich durch den Wald geschliffen hat, kamen wir endlich bei der Mystery Shack an. Dort lies sie mein mittlerweile sogar leicht schmerzendes Handgelenk los und lieg in den Laden, laut nach ihrem Großonkel Stan schreiend. Ich seufzte. Nichtmal Dipper könnte sie jetzt noch umstimmen und sobald Stanley hört das er damit Geld verdient, ist es beschlossene Sache. Na ganz toll. Dipper und ich trotteten Mabel nicht halb so begeistert hinterher, wobei Dipper an der Kasse bei Wendy stehen blieb, da sie ihn bereits ausfragte, was Mabel jetzt wieder vor hat. Da er nun beschäftigt war, ging ich nun alleine auf die Suche nach Mabel, was eigentlich leichter war als erwartet. Sobald ich den Shop hinter mir gelassen hatte, hörte ich auch schon, wie sie mit ihrem Gronkel sprach. „Aber Gronkel Stan! Das wäre die Gelegenheit für Anika!" jammerte sie. Nein, wäre es nicht! Gerade als ich was einwerfen wollte sprach Stan. „Was interessiert mich das denn? Wir sind eine Touristenfalle, keine Bühne oder sowas...", grummelt er, was mich innerlich ziemlich erleichterte. „Aber Gronkel Stan!" „Kein Aber", meinte er und ich war innerlich meines Sieges sicher, als dieses gerissene kleine Biest den Katastrophalen Einfall hatte, den ich bereits befürchtete. „Aber wir könnten Eintritt verlangen" Da wurde er hellhörig. „Red weiter..." murmelte er, mit seinen Gedanken wahrscheinlich schon bei den Überlegungen, wie teuer er die Tickets macht. „Ich dachte, du könntest an der Kasse sitzen! Wendy, die Mädels und ich übernehmen die Flyer und Dipper lässt seine Magie im Internet spielen!" Wie konnte sie das alles so schnell durchplanen? „Und wann soll das sein?" Damit wusste ich, dass ich bereits verloren hatte. Er wollte das Geld. Und wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war er wie Mabel unaufhaltsam. Geschlagen lies ich den Kopf hängen und stapfte zurück in den Shop, wo ich Dipper und Wendy über Flyer-Design-Ideen diskutieren hörte. Ich hatte verloren. Eigentlich sollte man meinen, ich müsste ein Mitspracherecht haben, aber hier ist das wohl anders. Ich seufzte. Das wird so peinlich... ich werde mich vor der ganzen Stadt bloßstellen. Ich seufzte leise. „Ich geh dann mal wieder nach Hause" Dipper sah mich überrascht an „Wir sind doch grade erst angekommen", meinte er verwirrt. „Ja und ich will wieder nach Hause", hab ich trotzig zurück und marschierte erhobenen Hauptes aus der Tür. Sobald ich allerdings tiefer im Wald war, setzte ich mich auf einen nahegelegenen Stein und Schloss die Augen. Ich nahm tiefe Atemzüge und genoss die frische Luft und das leise rascheln der Blätter im Wind. Es war so friedlich... „So so, was haben die Pines denn angestellt?", hörte ich eine familiäre Stimme. Ich wusste nicht ob sie von vor mir kam, neben mir oder doch nur in meinem Kopf war. „Mabel war von meinem Gitarren Spiel so begeistert, dass sie jetzt ein ganzes Konzert bis Freitag organisiert...", murmelte ich, oder eher jammerte. „Klingt doch gut, dann kriegst du die Aufmerksamkeit die du verdienst. Noch früher als geplant." Nun öffnete ich meine Augen. Dad stand in seiner menschlichen Form vor mir und grinste mich an. Er meinte Seltsammageddon, da war ich mir sicher. „Ja, schon, aber das ist was anderes! Ich habe Lampenfieber und wenn es so wie die Puppen Show wird, wird die halbe Stadt da sein! Vielleicht sogar die North Wests oder andere feinere Leute. Mit meiner einfachen Kleidung wird das schon peinlich und so wie ich mich kenne werde ich nicht mal die Töne treffen!" Ich redete mich immer weiter rein und vergrub am Ende mein Gesicht in meinem Händen. Das wird ein absolutes Desaster, dass wusste ich jetzt schon. Dad nahm meine Handgelenke und zog sie auseinander, so dass mein Gesicht frei lag. „Mach Dir mal keine Sorgen, so schlimm wird es schon nicht. Und um dein Outfit musst du dir erst recht keine Sorgen machen, darum kümmern wir uns" Ich sah überrascht zu ihm hoch. Ich hätte nicht gedacht, dass Bill Cipher so aufmunternd sein kann. Aber es half. Ich lächelte leicht und nickte. Er wird schon einen Plan haben.

Der Natcho ist echtWhere stories live. Discover now