Kapitel eins: I'm fucked.

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Ich war sowas von gefickt.

Nicht die gute Art von gefickt.
Eher die, wo man sich die Haare färbte und dann nach Japan rüber schwamm, um ein neues Leben zu beginnen (oder unterwegs abzusaufen).

Ich lief hinter der Bühne auf und ab und das unter dem besorgten Blick meines besten Freundes und Theaterkollegen Hoseok. Er verschränkte die Arme und räusperte sich irgendwann dunkel. "Jungkook, schau, wo hast du es denn zuletzt..." "Hyung, verdammte Scheiße, ich weiß, wo ich es verloren habe." Er zog eine Augenbraue hoch. "Wortwahl, Honeybunny, sonst bestraft Daddy dich."

Mit einem fahrigen Seufzen wandte ich mich zu ihm um. Jetzt war absolut nicht die Zeit für solche Scherze und das wusste er auch. Warum also war er so entspannt, während ich hier die Wände hochkrabbeln könnte? Normalerweise deckte sich meine Stimmung mit er von Hoseok, oder eben anders herum, doch heute wagte er sich zu scherzen, während ich verzweifelte. Scheinbar dachte er schon wieder weiter als ich. Hmpf. 

"Hoseok, das ist mein Ernst. Ich bin zurück gegangen, um es zu holen. Es ist weg, okay? In diesem Moment schon, könnte irgendein Arsch es zu ihm gebracht haben und ihm draus vorlesen, oder.... keine Ahnung was." Meine Hände fuhren durch meine Haare und gestresst lief ich weiter. So lange, bis Hoseok mich an den Schultern nahm und damit stoppte. Vorwurfsvoll sah ich ihn an und blinzelte aufgebracht. Was wagte er sich, mein Drama zu stoppen, das ging ja mal gar nicht. (Okay, in Wahrheit war ich ihm dankbar, denn ich regte mich nur noch mehr auf , wenn ich weiter hin und her lief, wie der letzte Depp.)

"Atmen", weiß er mich an und ich atmete. "So ist es brav, schön tief und gleichmäßig, wenn ich dir sage, dann pressen." Ich war done mit meinem Hyung. Ernsthaft, wie konnte er jetzt noch Späße machen? Böse sah ich ihn an und er umarmte mich locker. "Kookie, die Welt wird nicht unter gehen. Niemand weiß, dass es dir gehört. Selbst, wenn es Taehyung in die Hände fällt, warum sollte er dich verdächtigen? Er ist ein netter Kerl, oder? Er wird es nicht kaputt machen, das weiß ich." Er löste sich etwas von mir und strich mir über die Wange. Die tröstende Geste tat gut und einen Moment, wollte ich ihm einfach glauben, dass er recht hatte und ich mein Notizbuch hoffentlich unversehrt zurück bekam. 

"Wir kriegen heraus, wer dein Notizbuch hat und zur Not erprügeln wir es uns, aber sowas von, du hast mich noch nie so viele Menschen auf einmal töten sehen!" "Hyung, ich hab dich noch nie Menschen töten sehen, dabei bleibt es bitte auch." Ich schloss die Augen, konnte aber allein an der Art und Weise, wie er atmete festmachen, dass er mir widersprechen wollte. Also kam ich ihm zuvor. "Skyrim zählt nicht, Hyung!!"

Er wandte sich gespielt enttäuscht ab. "Fein", sagte er und gab mir das weltbeste Bitchface. Er war wohl der einzige, der das besser konnte, als ich. "Sehen wir zu, dass wir dein Buch wiederbekommen, bevor es Tae in die Hände fällt."

Ich nickte das nervös ab. Es war nicht auszudenken, was passieren würde, wenn er es lesen würde. Ich meine, wie merkwürdig war das Bitte? Ein Notizbuch, voll bis hinten hin. Siebenundzwanzig Kapitel Taekook. Was hatte ich mir dabei gedacht, als ich beschlossen hatte, ihn dann doch einfach mit mir selbst zusammen zu bringen? Warum habe ich überhaupt gedacht, ich kann schreiben? Warum war das plötzlich so kompliziert?

Die Kurzversion ist doch ziemlich einfach:

-Schwuler Junge will einen Teenieroman schreiben, einfach weil Bockwurst.

-Schwuler Junge sucht anderen hübschen Jungen als Male Lead, ein echtes Vorbild, damit der Roman authentisch wird.

-Schwuler Junge stalkt anderen hübschen Jungen und verliebt sich in ihn, weil anderer hübscher Junge ist das hinreißendte Wesen der Erde. Cool, sexy, liebenswerter Charakter, witzig, Boyfriendmaterial.

-Schwuler Junge scheißt auf Female Lead und wird selbst zum Female Lead... nur halt in male.

-Schwuler Junge schreibt Teenieroman.

-Schwuler Junge lässt Teenieroman im Studienzimmer liegen. Mit allem was dazu gehört, den Notizen, der Erstschrift, den Minddoodles und sonstigen Scheiß.

Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich hab das Buch gehütet, wie meinen Augapfel. Niemand wusste davon! Hoseok zählt nicht, der darf alles wissen, er weiß auch alles, Hosoek ist meine linke Hirnhälfte. "Sieht dir gar nicht ähnlich, was liegen zu lassen. Schon gar nicht das", bemerkte mein bester Freund spitzfindig. Dann grinste er mich an und boxte mich leicht vor die Schulter.

"Vielleicht war es ja Schicksal, Kookie."


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