...Fußgänger und Radfahrer

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Heyho, was geht aaaaab? Ghetto-mäßige Begrüßung abgehakt und weiter im Text.

Gott, war das schlecht. Aber gut, egal.

Ich bin auch mal wieder da und habe Zeit gefunden zu schreiben. Okay, eigentlich warte ich gerade darauf, dass mein Internet endlich funktioniert und ich mir im Internet The Walking Dead ansehen kann. Hab da nämlich so n Plan: Ich muss bis 23 Uhr nochwas Staffel 1-3 gucken, damit ich dann im Fernsehen die 4. Staffel schauen kann.

Nichts ist unmöglich. Okay, das vielleicht schon, aber bei misfits habe ich auch nicht allzu lange gebraucht, um mir die ersten Staffeln reinzuziehen. Bis dann neue Schauspieler kamen und ich das scheiße fand. Aber bis dahin war das echt supi.

Ich habe jetzt endlich Ferien und nicht allzu viel zu tun und habe mir daher vorgenommen viel zu schreiben. Letzte Woche war übrigens Literaturwoche an meiner Schule und ich habe das erste Kapitel von Schnauze Alien und Regenbogenkaramellsommer auf mehreren Veranstaltungen vorgelesen. Das war wirklich eine tolle Erfahrung und am meisten hat mich das Lob meiner Deutschleistungskurslehrerin gefreut. Sie hat mir erzählt, dass sie selbst jemanden ihr sehr nahe stehenden an Krebs verloren hat und meine Art mit dem Thema umzugehen hat ihr sehr gefallen. Im Ernst, da musste ich fast heulen.

Am Mittwoch hatte ich dann meine zweite Fahrstunde und darum geht es auch heute.

Am Anfang saß ich im Auto und habe echt die Hälfte der Sachen vergessen, die man vor dem Fahren machen muss. Ich will da ja jetzt nicht ins Detail gehen, aber ich bin echt ein riesiger Torfkopf.

Voll motiviert habe ich meinen Sitz nach vorne eingestellt (hab ja kurze Beine) und die Handbremse gelöst und wollte gerade den ersten Gang einlegen, als mein Fahrlehrer mich unterbricht und fragt, was ich denn sehr sehr Wichtiges vergessen habe.

Und jetzt stellt euch mal diese Fahrstuhlmusik in meinem Kopf vor.

Dam dam dam dam dam dam dam, dam dam dam dam DAM DADAMDAMDAMDAM.

Und ich bin nicht drauf gekommen, dass ich mich nicht angeschnallt habe.

Gut, Gurt war dann irgendwann angelegt und ich konnte losfahren. Vom Parkplatz runter und in dem Gewerbegebiet da rumcruisen. (Kennt ihr das Lied wo die immer singen „Wir sind die coolsten wenn wir cruisen“ oder so? Das ist sooo lustig).

Also immer wieder da rumgefahren und höchstens den zweiten Gang eingelegt.

UND NUR EINMAL DEN MOTOR ABGEWÜRGT, BÄÄÄÄM BITCHACHOS.

Meine Fahrstunde war aber irgendwie zu der Uhrzeit, wo alle die dort arbeiten nach Hause gehen. Und ohne Mist jetzt, das war wie gesagt meine zweite Fahrstunde und ich entwickele jetzt schon eine Abneigung gegen die ganzen Fußgänger (wozu ich zu 99% meiner Aufenthalte in der Öffentlichkeit zähle, mal so nebenbei bemerkt.)

Die laufen einfach so mit Handy am Ohr über die Straße ohne nach links und rechts zu gucken und ich sage euch eins – als Fahranfänger ist man sehr froh, wenn man die Geschwindigkeit halten darf und nicht bremsen und anfahren muss, weil das am Anfang etwas schwierig ist.

Aber nein, weil die alle nicht nach rechts und links gucken und meine Vorfahrt missachten, musste ich immer wieder stehen bleiben. Sehr freundlich.

Oder man läuft einfach mal am rechten Straßenrand (MEINE FAHRBAHN), wenn links ein wunderschöner Fußgängerweg ist.

Soviel dazu.

Obwohl ich zugeben muss, dass ich bestimmt nicht besser war bisher, aber das nervt einfach unglaublich. Und dann gucken sie einen auch noch alle mit diesem „Komm schon, würg ihn ab, würg ihn ab!“- oder „Lass ihn explodieren“-Blick an.

Das beste war ja, als mein Fahrlehrer meinte, dass ich mal kurz anhalten soll und zufällig von rechts so eine echt lebensmüde Radfahrerin aus dem Busch (ich habe da jetzt ohne Scheiß keine Lücke drin gesehen) geschossen kommt.

Ich: „Hey, die hat ja echt Glück gehabt.“

Mein Fahrlehrer: „Stimmt, hätten wir nicht gebremst, würde die jetzt an unserer Scheibe kleben.“

Ich: „Aber dann hätten wir ein Foto machen können von ihr und so raufschreiben 'Unsere erste gemeinsame Radfahrerin'“. Ja, mein Fahrlehrer und ich verstehen uns schon ziemlich gut.

Dann sind wir jedenfalls weiter gefahren und irgendwann meinte mein Fahrlehrer, dass ich nicht wie sonst auch abbiegen, sondern gerade aus fahren soll.

Zur Hauptstraße.

Ich.

Zweite Fahrstunde.

Maximal zweiter Gang.

Maximal vierzig km/h oder so.

Aber ich wollte dann natürlich cool bleiben und fahre ran.

LEUTE, ich bin echt auf diese Hauptstraße rauf und im richtigen Straßenverkehr mitgefahren. DAS WAR SO ENDCOOL.

Und dann habe ich nur noch zwei Mal oder so den Motor an der Ampel (ich stand natürlich ganz vorne) abgewürgt.

Und dann waren da wieder diese Radfahrer, die alle auf der falschen Seite fahren und auf die ich Rücksicht nehmen muss. Aus Protest sollte man das eigentlich nicht tun, aber wir sind ja gute Menschen.

Ich musste dann die ganze Zeit beim Fahren grinsen und mein Fahrlehrer hat mir nicht einmal ins Lenkrad gegriffen oder so. Ich glaube ich habe mindestens zehn Mal wiederholt, dass das alles soooooo cool ist. Wir hatten also alle unseren Spaß.

Was ich aber eigentlich sagen wollte: Wir Fußgänger sind manchmal ganz schöne Arschlöcher. Ich auch, das gebe ich gerne zu. Ich versuche mich da jetzt echt zu bessern, wenn ich draußen unterwegs bin. Sonst ist das nämlich gar nicht so schlimm. Und wir wollen doch alle nicht riskieren, dass irgendwann mal so eine Soppel die Straßen lang brettert und aus Versehen ein paar Fußgänger aufgabelt, die auf ihrer Fahrbahn latschen oder Radfahrer, die anscheinend in Büschen wohnen. Wenn ich das doch irgendwann mal tun sollte, entschuldige ich mich jetzt schon dafür. Das wird nicht mit Absicht sein.

Aber hey, nehmt' s nicht persönlich Fußgänger und Radfahrer.

Aber hey, nimm' s nicht persönlich...Where stories live. Discover now