•29 - aufgeklärt•

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~Min Yoongi~

Er hätte sich sehr viel erwartet, hatte sich schon viele Reaktionen seiner Mutter ausgemalt, aber ihre tatsächliche Reaktion war erschreckend.

Als erstes sah sie überrascht aus, dann begann sie, zu lachen, hörte aber schon nach wenigen Sekunden wieder damit auf und bekam einen ernsten Gesichtsausdruck.

"Nein", antwortete sie schließlich auf Yoongis Frage, "ich gehe nicht fremd. Ich liebe deinen Vater."
Verwirrt sah Yoongi seiner Mutter in die Augen. „Aber... was hat das alles dann zu bedeuten? Du bist immer so lange weg, und..."
In diesem Moment erst viel ihm auf, dass er eigentlich ja gar nichts gegen seine Mutter in der Hand hatte. Alle seine Vermutungen waren nur Vermutungen gewesen.

Doch Yoongis Mutter schien zu verstehen, wieso ihr Sohn solche Zweifel gehabt hatte, oder wenigstens schien sie es zu akzeptieren.
„Es mag dir nicht aufgefallen sein", begann sie dann langsam, zu sprechen, „aber mit unserem Vermögen geht es langsam abwärts. Nicht abwärts abwärts natürlich, es sind nur winzig kleine Verluste, die unsere Firmen machen, aber ein Verlust ist und bleibt eben ein Verlust. Du weißt, dass wir mehr als nur gut über die Runden kommen würden, wenn wir jetzt einfach überall Insolvenz melden würden, aber trotzdem wollen wir keine Verluste machen. Es geht immerhin um deine Zukunft und die unserer Enkel."

Yoongis Mutter wusste, dass er sich nicht um das Geschlecht desjenigen scherte, in den er sich verliebte, aber trotzdem wollte sie Enkel, selbst, wenn diese „nur" adoptiert wären.

„Deshalb habe ich abends oft länger Zeit damit verbracht, umher zu fahren und mit allen möglichen Menschen zu reden. Es ist mir fast immer gelungen. Ich wollte es dir nur nicht sagen, weil ich nicht wollte, dass du dir irgendwelche Sorgen machst. Mittlerweile ist ja alles wieder im Lot."
Auf einmal hellte ihr Gesicht sich auf.
„Und die Katzen sind bei uns eingezogen!"

~Park Jimin~

Jin und Jimin waren schnell wieder gegangen, als auch Yoongi sich aus dem Staub gemacht hatte.
Jetzt saßen sie in Jimins Zimmer auf dessen hartem Bett und redeten, wie sie es so oft getan hatten.

„Morgen nach der Schule werden wir versuchen, wieder zu Yoongi zu gehen", bestimmte Jin, doch Jimin wagte zu bezweifeln, ob das denn möglich wäre.
Es war großartig, dass er es geschafft hatte, Jimin zu ermöglichen, Yoongi einmal zu besuchen und er fragte sich immer noch, wie viele Fäden der Ältere hatte ziehen müssen, aber er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass genau das noch ein zweites Mal möglich sein sollte.

Aber Jin schien sich in dem Punkt keine Sorgen zu machen, er redete einfach weiter und irgendwann hörte Jimin nicht mehr zu, er dachte nur die ganze Zeit über das Geschehene und vor allem über Yoongi nach.
Als sich eine Stille zwischen den beiden breit machte, atmete Jimin tief durch und nahm seinen Mut zusammen.

„Hyung", fing er endlich an, die Fragen zu stellen, die ihm auf der Zunge brannten, „was denkst du, was hat das zu bedeuten? Die Fotos. Denkst du, es könnte irgendetwas passieren? Wieso bist du plötzlich so ambitioniert wegen Yoongi und mir? Und... wie haben zwei Männer eigentlich Sex?"

Exchange Your Body (YoonMin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt