Ich hatte mein T-Shirt gegen ein identisch aussehendes gewechselt, bevor ich zum Gästezimmer ging, um Jimin zu wecken, der bereits von dem Geräusch der aufgehenden Tür blinzelnd die Augen öffnete.
Ich hatte erst einmal nicht vor, es ihm zu sagen. Nicht, weil ich wirklich davon ausging, dass er sich todesmutig allein gegen den Jäger stellte, sondern weil mir klargeworden ist, dass ich diejenige war, die ihn um jeden Preis schützen wollte und ich mich dafür sicherlich mehr als leichtsinnig benehmen würde. Ich wusste, dass Jimin das nicht gutheißen würde und deswegen erwähnte ich die Verletzung nicht.
"Wie geht's dir?", fragte Jimin und hörte sich genauso unausgeschlafen an, wie ich mich fühlte. Diese Nacht hatte uns wohl beide ziemlich mitgenommen.
"Mir geht es gut", sagte ich beschwichtigend und setzte mich zu ihm ans Bett. "Und dir?"Jimin setzte sich stöhnend auf und reckte sich erstmal, ehe er seine Arme wieder sinken ließ und seine Hände auf meine Schultern legte.
"Gut, jetzt wo ich dich unbeschadet sehe."
Ich lächelte, auch wenn sich hinter diesem Lächeln ein unwohles Gefühl ausbreitete. Ich wollte Jimin nicht anlügen oder ihm etwas verheimlichen, aber vielleicht war es wirklich besser, wenn er nichts davon erfuhr. Er wirkte wirklich ziemlich erleichtert.
"Sollen wir frühstücken?", fragte ich und Jimin nickte.
"Habe ich da was von Frühstück gehört?", fragte dann noch eine kratzige Stimme hinter mir und ich sah, wie Mom den Kopf neugierig ins Zimmer hielt. Sie hatte wohl eine lange Nacht hinter sich.Während Mom duschte, bereiteten Jimin und ich zusammen das Frühstück vor. Das Brennen unter meiner Haut ließ sich dadurch zeitweise ausblenden und wir schafften es sogar uns in einem kleinen Lachanfall zu verlieren als Jimin und ich bei dem Trot Song mitsangen, der im Radio lief, als ich den Sender gewechselt hatte.
"Wow, ich hätte nicht gedacht, dass das die Musik eurer Generation ist", sagte Mom verblüfft, als sie den Raum betrat und sich anschließend an den gedeckten Tisch setzte. "Vor allem, da dein Freund ja ganz andere Musik macht", fügte sie noch hinzu und ich konnte nicht sagen, welche Emotion in ihrer Stimme mitklang.
"Du kannst Jimin auch gerne direkt ansprechen. Wir müssen nicht so reden, als wäre er gar nicht anwesend, Mom."
"Tut mir leid. Es ist nur so ungewohnt", erwiderte sie und sah uns beide entschuldigend an. Ich ließ die angespannten Schultern sinken und entschied mich dazu, nicht zickig nachzufragen, ob es für sie ungewohnt war, dass ich einen Freund hatte oder dass er ein international erfolgreicher Superstar war.Bei unserem Frühstück benahm sich Mom schließlich, war aber nicht weniger Neugierig und fragte Jimin über alles aus, was ihr gerade einfiel.
Er beantwortete jede Frage brav und schaffte es sogar, meine Mom ein paar Mal zum Lachen zu bringen, was sie enorm auflockerte und in ihm nicht nur das Idol sehen ließ, was er zum einen Teil war, sondern auch als den normalen, freundlichen und charmanten jungen Mann, der er ebenfalls war. Das erfüllte mich mit erleichterter Zufriedenheit.
Als wir alle fertig waren, räumten wir zusammen auf und dann verabschiedete Mom sich auch schon wieder, da sie noch ein spontanes Meeting hatte. Sie hatte ihr Businesskostüm schneller an, als ich bis drei zählen konnte, brauchte dafür an der Tür aber umso länger, um ihre Pumps mit dem Riemchen am Fußgelenk anzubekommen, so dass der Taxifahrer vor der Tür schon ungeduldig hupte.
"Stellt nichts verbotenes an", hatte sie uns noch halb als Warnung, halb als Befehl an den Kopf geworfen und war dann mit einem Lächeln auf den leicht geschminkten Lippen eilig verschwunden.Jimin nutzte sofort die Ungestörtheit, hob mich hoch und drückte mich an sich, als er mich von der Haustür weg, Richtung Wohnzimmer trug und mich verschmitzt angrinste.
"Das wird schwierig", gab er als Antwort auf Moms Forderung und wie er es sagte, hatte es etwas wirklich verbotenes an sich. Als Jimin seine Lippen dann das erste mal auf meine legte, wusste ich, dass darin nicht nur süße Zuneigung und Liebe mitschwang, sondern auch bittere Verzweiflung und Angst. Seine Hände wanderten über meine Taille und meinen Rücken und konnten scheinbar nicht genug von dem Gefühl bekommen. Auch ich musste mich diesen Berührungen beugen, aber das hielt nicht lange an, als Jimin wieder und wieder an meiner Seite entlangfuhr und statt eines wohligen Kribbeln, beinahe unerträgliche Lichtblitze durch meinen Körper schossen, was Jimin allerdings nicht zu bemerken schien, da er in seinen Handlungen zu ertrinken schien.
Nachdem Jimin mich auf die Couch gelegt und sich über mich gebeugt hatte, hielt ich ihn an der Brust zurück, bevor er seine ruhelosen Lippen wieder auf meine legen und seine Hand weiter an meinem Oberschenken auf und ab fahren lassen konnte.
"Was ist los?", fragte ich und musterte ihn besorgt. Jimin sah zerkämpft und müde aus, als ich ihn nun betrachtete und all die Fröhlichkeit, die noch beim Zubereiten des Frühstücks in ihm gesteckt hatte, war nun von etwas anderem überdeckt worden.

YOU ARE READING
Dreamland Meetings || park jimin
Fanfiction~Teil 1~ Jung Somin wird von Albträumen geplagt und findet kein Entkommen. Bis ihr der berühmte Park Jimin im Traum begegnet. Ihre erschreckende Albtraumwelt verwandelt sich in etwas neues und gemeinsam mit Jimin beginnt das geplagte Mädchen eine sc...