Erinnerung 08

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Obwohl du so getan hast, als wäre beim Arzt nichts passiert, wussten wir alle, es ist etwas passiert. Nur wolltest du es uns nicht erzählen. Wir haben es knapp einen Monat vorher erfahren von dir. Als du weinend von den Proben abgehauen bist. Du bist erst spät abends Zuhause aufgetaucht. Wir hatten dir eine heiße Schokolade gemacht. So wie du es immer bei uns gemacht hast. Und wir haben auf dich gewartet, bis du endlich kamst. Niemand wollte vorher ins Bett gehen. Wir wollten dich zusammen trösten.
Und dann standest du vor uns. Geschwollene Augen vom Weinen, die dazu auch noch rot unterlaufen waren, Wangen voller getrockneter Tränen.
Wir hatten dich in eine Umarmung gezogen und erst nach 15 Minuten losgelassen. Zusammen sind wir also ins Wohnzimmer gegangen und Jeongguk hat dir die Schokolade in die Hand gedrückt.

„Tut mir leid, Jungs..."

hattest du uns damals als erstes gesagt. Wir alle hatten ein ungutes Gefühl.
Du hattest dich kurz geräuspert.

„Es tut mir so leid, dass ich nicht für euch da sein kann!"

Du klangst damals so verzweifelt und weinerlich, dass du erneut in Tränen ausbrachst. Du kamst gar nicht mehr hinterher, dein Speichel zu schlucken. Wir dachten, es sei, weil du schon wieder geweint hattest.
Aber nun weiß ich, dass es nicht daran lag.

„Ich will euch doch gar nicht alleine lassen..!"

Immer wieder musstest du dich räuspern und erst in dem Moment fiel mir auf, dass deine Stimme ganz rau klang. Ich ging davon aus, dass es so war, weil du den ganzen Tag nichts getrunken hattest, du hattest kein Geld mit, warst nicht Zuhause und du hattest auch kein Trinken dabei.
Aber es lag nicht daran, oder? Ich habe recht, oder?

„Was ist los, Hyung? Beruhige dich doch..."

Hatte Jeongguk dich gebeten, er konnte dich nicht weinen sehen.

„Ich kann nicht länger bei euch bleiben..! Ich kann euch nicht mehr begleiten... Oh Gott..."

Wir wusste nicht, was du damit sagen wolltest.

„Seokjin Hyung, beruhige dich. Dann erzählst du uns, was los ist, ja?"

Du hattest kaum merklich genickt. Und hattest dich nach unendlich vielen Tränen beruhigt. Taehyung hatte dich eine Taschentuchpackung gegeben, damit du die Tränen weg wischen konntest.

„I-ich habe-"

Du atmetest zittrig aus.

„Ich habe Kehlkopfkrebs."

Das hattest du uns ins Gesicht gesagt, sahst uns unsicher ins Gesicht. Wir sahen dich wie versteinert an. Und dann fingen wir alle an zu weinen.

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Kennt ihr das, wenn ihr vor Ideen sprüht, aber mit dem, was ihr geschrieben habt, unzufrieden seid? So geht es mir im Moment ;-;
Liebe Grüße

∂єαя ѕєσкʝιи  ~KNJ×KSJWhere stories live. Discover now