Mister Nadelstreifenanzug

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Wo zur Hölle waren meine Kopfhörer?

Ich hatte sie doch erst heute morgen zusammen mit meinem Handy in die Taschen meiner Winterjacke gesteckt? Oder etwa nicht? Sollte ich jetzt allen ernstes noch einmal zurücklaufen und im Hörsaal nachsehen?

Frustriert warf ich meine Arme, soweit das eingehüllt in fünf lagen Stoff eben ging, in die Luft und drehte mich auf dem Absatz um, um zurück zum Campus zu laufen. Da ich mich allerdings im Augenblick auf einer viel befahrenen Straße befand und quasi von den Menschenmassen auf dem Zebrastreifen über die Straße geschoben wurde, stellte sich diese Bewegung als nicht wirklich durchdacht heraus. Kaum hatte ich auch nur Anstalten gemacht stehenzubleiben, da wurde ich schon von den Fußgängern buchstäblich überrollt. Und wenn ich das Wort "Überrollt" benutze, dann meine ich dass auch dementsprechend dramatisch. Ein etwas pummeliger Mann mit Schnauzer in einem Marineblauen Nadelstreifenanzug erfasste mich als erster als ich drohte mitsamt meinem Blätterhaufen aus Notizen im Arm auf dem Asphalt aufzuschlagen.

"Autsch" war das einzige was ich, von der Situation überrumpelt herausbrachte. " Na Hoppla. Was machen sie denn für Sachen junge Dame". Die Stimme des Mannes im Anzug war wegen der ganzen Rettungsaktion unangenehm nahe an meinem Ohr und ich konnte einen Anflug der Abscheu nicht unterdrücken, obwohl er mich wahrscheinlich vor einem Jahr im Koma bewahrt hatte. Durch meine Tollpatschigkeit wurden auch einige Leute neben uns auf meine nun auf dem Boden liegende Tasche mit dem Blätterhaufen daneben aufmerksam und überschütten mich sofort, genauso wie der Anzugmann, mit diesen typischen geheuchelten Fragen ob den auch alles in Ordnung wäre.

" Ach Gottchen was ist hier denn passiert".

" Alles Ok mit ihr".

" Sollten wir nicht Lieber einen Krankenwagen Rufen, sie Blutet ja an der Hand".

Beim letzten Satz, der aus dem Mund einer extrem dünnen, älteren Frau im Chanel Kostüm stammte, wurde ich hellhörig. Mit einem Blick auf meine Linke Hand stellte ich fest das ich tatsächlich leicht aus einigen kleinen Schnitten in der Handfläche blutete. Mein Gott die waren höchstwahrscheinlich durch das Papier entstanden das auf dem Boden... als ich mich suchend nach meinen Habseligkeiten umdrehte bemerkte ich das diese bereits von einem, wie ich erkennen konnte, jungen Mann aufgesammelt wurden. Mister Anzugmann hatte mich derweil wieder losgelassen und beäugte mich neugierig. Sowieso beäugten mich irgendwie alle ziemlich neugierig und nur teilweise wirklich noch besorgt. Hatten die etwa noch nie ein Mädchen mit blauen Haaren gesehen oder was? Genervt von den eindeutig Verurteilenden Blicken die sie mir nun bei genauerem betrachten zuwarfen, richtete ich meine verrutschte Jacke und setzte meine Wollmütze wieder auf. Ja Ja ich weiß schon, so ein angeblich verwahrlostes Aussehen mit dieser Haarfarbe und auch noch den zerschlissenen Jeans ließ jeden an ein unzivilisiertes Mädchen denken das etwas zu wenig Allgemeinbildung abbekommen hatte.

Ich machte mich daran dem Männlichen Wesen zu helfen das immer noch dabei war meine Sachen aufzusammeln. Dankbar lächelnd Kniete ich mich neben ihm auf den Boden und nahm ihm meine Uninotizen aus dem Schoß. " Vielen Dank, aber ich glaube den Rest schaffe ich auch alleine. Sie hätten sich doch nicht wegen mir die Hände schmutzig machen müssen." Ach wie ich das hasste einen auf nettes unschuldiges Mädchen machen zu müssen." Ist doch gar kein Problem. Es gehört sich doch für einen Gentleman einer Lady in Nöten", er machte eigenartige Anführungszeichen mit den Fingern," zu helfen." Sagte er mit einer tiefen Stimme bevor er ein freundliches Lächeln aufsetzte. Würg... ach du heilige scheiße hatte der Rosa Plüschwolken zum Frühstück. "Ja Ähh vielen dank nochmal" brachte ich noch heraus bevor ich mich langsam aufrichtete, meinen Rucksack wieder aufsetzte und die Blätter an mich presste. Er tat es mir gleich, weshalb ich gleich einen Schritt zurückweichen musste. Das er attraktiv war, mit seinen Schwarzen Haaren und denn grünen Augen, das hatte ich ja bereits mittbekommen, aber jetzt da er wieder stand stach er sogar noch mehr aus der Menge heraus. Und ich meine hier nicht seiner Kleidung, denn er trug einfache schwarze Jeans mit einer ebenfalls schwarzen Daunenjacke.

Er war einfach ziemlich groß. Mindesten über 1.90, muskulös und auch etwas Furchteinflößend so wir er mich um fast zwei Köpfen überragte. Ich konnte ihn mir gut als versessenes Fitnessmodell vorstellen das seine Tage damit verbrachte Kalorien zu berechnen und Eiweißshakes zu trinken. "Also ich sollte dann mal gehen, komme sowieso schon zu spät. Du kommst alleine klar"? Er schob seine Hände in die Taschen seiner Jeans und sah mich erwartungsvoll an. Aus meinen Gedanken gerissen nickte ich nur, drückte meine Sachen fester an mich und schob mich am selbsternannten Gentleman vorbei, dessen Blicke ich die ganze zeit im Rücken spüren konnte. Ich drehte mich erst um als ich an der nächsten Hausbiegung vorbei war. Doch er war wie vom Erdboden verschluckt. Vor mir war nur die wieder von Autos befahrenen Kreuzung. Komischer Typ. Attraktiv keine Frage, er war sicher in jedermanns Beuteschema, dennoch hatte er etwas Merkwürdiges an sich das ich nicht beschreiben konnte. Da ich ihn nirgendwo entdecken konnte und ich nach diesem Zwischenfall auch keine Lust mehr hatte nach meinen Kopfhörern zu suchen, machte ich mich endlich auf den Weg nach Hause



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Hey Leute
Schön dass ihr euch bis zu meiner Story verirrt habt😂

Vorab will ich sagen das das hier meine erste Geschichte ist die ich hochlade also bitte kein hate oder  irgendsowas😅 XD

Bitte lasst mich wenn ihr Bock habt wissen wie es euch bis jetzt gefällt
Cuz i need Inspiration 😂😂😂😂

Das etwas andere Leben der Anne MellowWhere stories live. Discover now