2nd Chapter

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"Süß"

Süß? Ich war in ihren Augen nur süß?


Wenn schon, dann müsste sie mich heiß finden. Wieso ärgerte mich das gerade auch so?

Brauchte es doch gar nicht!

"Sindy?" wurden meine Gedanken durch Maritas Eintreffen unterbrochen.
"Hörst du nicht seinen schnellen Herzrhythmus? Wir müssen einen Arzt rufen!"


Konnte diese Dame sie nur anschreien?

"Ein Arzt muss her", schrie sie weiter.

Vielleicht sollte der Arzt mein rasendes Herz doch noch abchecken?

Schwer Luft holend beschleunigte sich das Schlagen meines Herzens immer weiter. Lag es an ihrer Nähe?

Oder warum beruhigte sich mein Herz, wenn ich ihren Duft nicht mehr wahrnehmen konnte?

Ein Arzt trat in den Raum und weitere Schritte hallten in den Fluren. Kurze Zeit später spürte ich diverse kalte und auch warme Hände an meinem Oberkörper. Doch mein Herz schlug ganz normal weiter.


"Eigenartig" erwähnte eine etwas tiefere männliche Stimme.
"Wann wurde dieses Gerät gekauft?" fragte er weiter.

Etwas überfordert reagierte die Oberschwester Marita mit stammelnden Selbstlauten.
"Na?" setzte er weiter an.

"Frau Martineck wird ein neues Gerät vorbeibringen", nuschelte die so taffe Oberschwester.


"Warum ist Ihnen das nicht vorher aufgefallen, Marita?" beschwerte sich der Unbekannte.

"Ich weiß es nicht", seufzte sie resigniert.
Mit "Sowas sollte sich besser nicht wiederholen" schritt der Unbekannte, gefolgt von anderen schreitenden Menschen, raus.


Schmatzende Geräusche ließen mich erwachen. Das leise Lachen einer Frau war zu hören.
Dominika?
War das Dominika?

"Hör auf, er hört uns vielleicht" war es nun deutlich genug. Die Stimme gehörte Dominika, des Mates meines Kumpels Sergej.

"Ist ja nicht das erste Mal, dass er uns beim Küssen zuguckt", entsetzt über die Wörter meines Kumpels, hätte ich ihm tausende Wörter an den Kopf setzen können. Würde ich nur nicht in einem Koma liegen.

Mir kam die Galle hoch an die Erinnerung, wie Sergej und Dominika auf andere wirkten. Deren Umgang war so vertraut miteinander. Die galten als das besondere Liebespärchen, den man konnte sie nur als Pack erleben, dafür war mein Kumpel zu eifersüchtig, um sie nur Sekunden allein zu lassen. Ich nehme es ihm nicht übel. Dominika galt als Naturschönheit, mit ihren großen braunen Augen und den langen Wimpern, die sie gerne mit Wimperntusche verlängerte. Dazu trug sie ihre dunkelbraunen Haare glatt. Ihr Körper fiel etwas üppiger aus, aber Sergej war auch nicht gerade eine Granate, soweit ich das als Mann beurteilen kann.

"Sergej" ermahnte sie ihn wieder.

"Ist ja gut. Schmoll jetzt nicht herum. Sonst muss ich dich wieder küssen" Ich wünschte ich könnte meine Augen verdrehen, um ihm zu zeigen, wie lächerlich er sich anhörte.


Aber das würde ihn nicht hindern, Dominika dennoch zu küssen.
Schon wieder ertönten die schmatzenden Geräusche und das Streifen der Kleidung.

Doch bald würden ihre Zungenküsse unterbrochen werden, denn dieses Gefühl von Gestern ließ mich wieder meinen Herzschlag pochen hören. Je intensiver dieser Duft von Schokolade mit dem Hauch an Orange meine Nase beflügelte umso eher kam sie zu mir ins Krankenzimmer.

DESTINY

Mittlerweile grübelte ich nicht mehr über diverse Fragen nach, die meine Sinne schlimmer verwirrten, als ich eh durcheinander war. Vor allem in ihrer Nähe.

Ich nahm es einfach an. Auch als sie ins Zimmer trat und mit einem "UPS " Dominika und Sergej auseinander schrecken ließ.

"Entschuldigung, ich wollte euch nicht stören. Machts ruhig weiter. Ich schließe nur kurz ein neues Herzrhythmus Gerät an"
Wie konnte nur rein der Klang ihrer zerbrechlichen Stimme mich aus der Fassung bringen?
"Aber habt ihr kein schlechtes Gewissen? Vor eurem Freund aufeinander her zu fallen?"
Zu gern hätte ich Sergejs Miene dabei gesehen, während Dominika ihn sicher über Gedankenverbindung alles Mögliche auf den Kopf warf.

Abgelenkt durch meine Gedanken, bekam ich erst recht spät mit, wie ihr Atem mein Ohr ganz leicht striff und mir eine Gänsehaut am Körper brachte. Sie roch so gut und ein noch nie verspürtes Gefühl überkam mich.
Verlangen. Verlangen Sie MEINS zu nennen.

Unwillkürlich rutschte mein Kopf zur Seite und folgte ihrem Duft. Unberechenbar zog sie mich einfach an. Ich fühlte mich gefangen, in von meinem Wolf kontrollierbaren Gefühlen.
"OMG. Hast du das gesehen, Sergej?" kamen die Schreie von Dominika dazwischen.
"Er hat seinen Kopf zu ihr hingedreht" leider befand sich mein Kopf noch immer zur Seite gedreht.

Kurz war es still im Zimmer, bis sich zarte Finger an mein Gesicht legten.

"Anscheinend hat er das" ihr Atem, der nach Minze roch, schnalzte mein Gesicht. Mein Herz kapitulierte und setzte 2 Mal aus, dass das neue angeschlossene Messgerät wiedergab.


Ihre Haarspitzen kitzelten meine Nase, als wäre dies nicht schlimm genug, vernahm ich ihren nach Kokos riechenden Shampoo.

Es war betörend, gleichzeitig frustrierend, dass ich sie nicht sehen konnte.
"Ich sollte euch wieder in Ruhe mit eurem Freund lassen", vernahm ich ihre leise Stimme. Als ihre Schritte entfernter klangen und mein Herz sich wieder beruhigen konnte, überforderte sie mich wieder.


"Habe meine Kugelschreiber vergessen." Sie kam wieder zurück.

Mein Herz drehte durch. Meine Atmung beschleunigte sich. Mein Blut kam in Wallungen und ich verlor den Kampf über meine Gefühle, die meinen Körper überrumpelten.
"Entschuldigt die Störung" hörte ich sie wieder, bevor sie die Tür mitriss und schloss.

"Asher, hörst du uns etwa?" mein Kumpel gesellte sich an meiner Bettseite, während Dominika auf der anderen Seite Platz nahm und die Matratze nachgab.

"Du magst sie doch, oder?" fragte Sergej weiter.
"Destiny" fügte Dominika hinzu und wie auf Kommando vernahm das Gerät meinen Puls etwas schneller auf als gewohnt.


"Bingo" kicherte Dominika, laut genug.

"Und ich habe mir immer gedacht. Du wärst schwul" merkte mein Kumpel an. Nur weil ich mein Interesse nicht so offensichtlich gezeigt hatte, war ich schwul? Ein Grund, warum ich ihn teilweise nicht verstand.

"Das ist doch gut, wenn er ein Lebenszeichen zeigt", kommentierte Dominika nebenbei und ließ Sergej auf Seufzen.


"Ich denke schon"
Ich hoffte, es zu mindestens auch.

"Kann es sein, dass diese Krankenschwester sein Mate ist?" ließ Dominika die Frage im Raum stehen.
"Vermutlich, anders kann ich mir seine Reaktion nicht beantworten", antwortete ihr Mate ihre Frage.

Und das ließ mich verwirrt zurück, als meine Freunde aus dem Zimmer traten.
Destiny my Mate? 

D e s t i n y - My gorgeous Mate Where stories live. Discover now