15th Chapter

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Die Sonne verfing sich in den Blättern der Bäume, während mein Blick aus dem Fenster wanderte. Versunken in meinen Gedanken merkte ich viel zu spät, wie jemand an meine Schulter klopfte und mich von meinem Tagtraum wegriss.

"Asher" entdeckte ich die verheulte Miene meiner Mutter, als sie mich schnell in ihre Arme nahm und mir merklich die Luft wegblieb. Hatte sie eine Kraft drauf.
"Mutter", presste ich heraus, wobei sie noch immer nicht den Griff lockerte.
"Wieso liegst du nicht im Bett?" stellte sie mich zur Rede, ohne mein Gesicht aus den Augen zu verlieren.
"Ich lag 4 Wochen drauf? Glaubst du nicht, es reicht mit dem Erholen?" fügte ich ironisch hinzu und ließ meinen Blick zu der offenstehenden Tür gleiten, als ein mürrisch dreinblickender Mikolaj erschien.

Genervt fuhr er sich durch sein volles Haar und kam, ohne meinen Blick zu erwidern, ins Zimmer, dabei kickte er mit seinem Fuß die Tür zu.
Fauler Sack.

"Asher" erhellte sich dann doch seine Miene, als er zu mir gelaufen kam. Komischerweise drückte er mich in seine Brust, dabei fühlte sich überhaupt der Unfallgrund dafür an, als wäre es erst gestern passiert.
"Setz dich, Junge" Ich verkniff mir ein Gegenargument und befolgte seinen Rat.

Meine Eltern gesellten sich zu mir, als ich das Wort ergriff.


"Ich bin kein Geist" Vater seufzte und Mutter konnte ihm eine auf sein Nacken geben.

"Hört auf mich so anzustarren, als wäre ich von den Toten aufgewacht"
"Wie wars denn in der Hölle?" merkte mein Vater ironisch an, als er wieder mahnenden Worte von meiner Mutter bekam und wir gleichzeitig unsere Augen verdrehten. Am Ende kamen mein Vater und ich auf eine komische Art und Weise doch noch klar.

"Eines muss ich gestehen, es war ziemlich heiß" witzelte ich zurück und dankte der Mondgöttin für die belanglose Konversation.
"Der Junge teilt meinen Humor" amüsierte sich mein Vater während Irisa nur irgendwas zu sich nuschelte.
"Naja immerhin hat er etwas von dir" konterte sie zurück.

"Bitte! Meine Augen. Vergiss das nicht. Ist eigentlich dir als erstes aufgefallen", still beobachtete ich, wie mein Vater einfach ihre Nase stupste und ich könnte wetten, sie trieben es nur wegen mir nicht miteinander. Ekelhaft.

Es war definitiv Zeit das Thema zu wechseln.

"Wann sollte ich zur Polizeistation?" Mein Vater richtete sich abrupt auf und schaute in die Ferne. Eine bekannte Vermeidung des Themas, aber ich musste nachhaken. Das war mein Problem und nicht die meines Vaters.

"Mikolaj, wir sollten wirklich darüber reden", fügte sich meine Mutter ein.
Resigniert plumpste er wieder auf seinen Stuhl und kam endlich zu Wort.
"Mirand, ein treuer Gefährte unseres Rudels ist ein Polizist unter den Menschen, eigentlich wurde er von mir dazu gebeten, unter ihnen zu verweilen", fragend blickte ich ihn an, als er voran ging.

"um in heiklen Situationen einen Partner zu haben, wie in deinem Fall. Er wird später vorbeikommen mit dem zuständigen Kommissar und werden dir zu dem... " Er stockte und hielt dann inne. Ich beließ es dabei. Man konnte es ihm ansehen, wie unangenehm er sich dabei fühlte.

"Es... es tut mir leid" verwundert, wechselten meine Augen von meiner Mutter zu meinem Vater.
Sekunden verstrichen, in dem ich einfach meinen Blick starr auf ihn gerichtet hielt. Es war einfach... Ich konnte es nicht einmal in Worte fassen, wie die erste Entschuldigung meines Vaters, die sogar an mich gerichtet war, einschätzen sollte.

„, dass ich dich da nicht rausholen konnte", erläuterte er sich. Moment. Stopp. Gab er sich selbst die Schuld an meinem egoistischen Handeln? An dem, dass ich mich wie ein pubertierender Junge mich verhalten habe und von meinen Problemen weggelaufen war, anstatt diese ins Gesicht zu treten?

Daran war verdammt nochmal nicht mein Vater schuld. Sondern der Schuldige war ich. Beschwichtigend erhob ich meine Hand.

"Du brauchst dich keinesfalls bei mir entschuldigen", begann ich mit relativ fester Stimme.


"Asher, ich bin dein Vater"

"Dennoch trägst du nicht die Schuld." eskalierte meine Stimme.
"Sondern ich. Das war meine Eigene" gab ich zu und erblickte das feine Lächeln meiner Mutter, die dann einfach ihr Gesicht schwenken konnte.

"Jungs" nuschelte sie einfach.
"Und deswegen Vater", setzte ich unbeirrt fort.
"Danke für deine Unterstützung, aber das muss ich jetzt nun in die Hand nehmen." Jegliche Gefühlsregung konnte man auf seinem Gesicht sehen. Angefangen von Verwunderung zu Realisation damit es mit Stolz enden konnte.

"Irisa, ich glaube unser Sohn hier wird endlich Erwachsen", begann mein Vater zum ersten Mal vor meiner Anwesenheit glücklich zu lachen.


Zwei Stunden später sah ich, wie meine Tür geöffnet wurde und mich jemand beim Mittagessen stören musste.

Abrupt hielt ich inne, als meine Augen auf Jordan hängen blieben, wie er Beine gespreizt einfach dastand und mittlerweile seine Arme vor seiner Brust verschränkt hatte. Insgeheim ahnte ich nichts Gutes dabei und ich begann sichtlich Angst zu bekommen.
Überhaupt, als er plötzlich seine Hand hob und mittels ausgestrecktem Zeigefinger auf mich zeigte.
"Du" Ich glaube, ich erlebte gerade einen Traum, in dem Jordan zu Superman mutierte.

Mein Löffel fiel in die Suppe, als er zu mir schritt und mich mit einem Ruck auf meine Beine stellte. Nun ging das alles ins Absurde.
Denn der Typ zuckte einfach einen Rasierer aus seiner Tasche und deutete auf einen leeren Stuhl.
"Na los, nimm Platz", nuschelte er zu mir rüber. Erst da merkte ich, wie er hin und wieder zur Tür blickte.
Was ging hier vor?

Ich entschied mich einfach mitzuspielen, erst recht, als ich ihren Duft vernahm. Destiny.


Gekonnt setzte ich mich auf den leeren Stuhl und wartete ab.

Und dann trat sie einfach hinein, in Ihrer simplen Krankenschwesterkleidung und hatte einfach einen teuflischen Grinser aufgelegt. Langsamen Schrittes erklärte sie sich, dabei versuchte ich krankhaft, nicht in ihrem offenen Ausschnitt zu starren. Dabei fiel der Gedanke auf Sergej, der hätte das bestimmt bis jetzt getan.

"Schatz" betonte sie meinen Kosenamen für sie.

"Ich glaube, du benötigst einen neuen Haarschnitt“, wenn das nicht erschreckend genug war, dann wurde es erst recht, als Jordan den Rasierer daraufhin anknipste.
"Keine Sorge. Schlimmstenfalls kriegst du eine Glatze." Wieso hörte sich das wie ein Racheakt gegenüber meinen Kosenamen für sie an?

D e s t i n y - My gorgeous Mate Where stories live. Discover now