Kapitel eins

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(Kathrine's Sicht)

Ich hörte etwas es hörte sich an wie das Klacken eines Feuerzeuges. Ich nahm ebenfalls den Geruch von Benzin wahr und dachte mir, wie widerlich das riecht. Ich spürte etwas Kühles, nasses in meinem Nacken, etwas was sich anfühlte wie eine Hand. Der Versuch von mir aufzustehen scheiterte aber ich gab nicht auf und versuchte es weiter aber leider ohne Erfolg. Ich versuchte zuschreien aber ich bekam kein Ton raus also schloss ich die Augen und ließ das Leid über mich ergehen ohne auch nur den Anschein zugeben, dass ich meine Augen nochmal öffne. Ein Schrei, ein leiser aber kraftvoller Schrei zwang mich dazu die Augen zu öffnen und zusehen das er tot war. Meiner kleiner Junge war Tod, sein Blut klebte überall, an den Wände, am Boden, an mir und an Doyle.

Ich versuchte ruhig zu bleiben, um meine Kräfte zu sparen aber dies war leider schwieriger als geplant. Es war schwierig nicht zu meinem kleinen hinzu gucken aber es gelang zwar nur sehr schwer aber es gelang mir solange bis er und Doyle weg waren und ich anfing zu weinen. Bis Doyle wieder reinkam, sich zu mir setzte und mich quälte. Jedes Mal, wenn ich versuchte wegzugucken wurde er aggressive und schlug zu und das jedes Mal härter als vorher. Doyle holte die Kleidung meines Sohnes, hielt sie mir vor die Augen und versuchte mich mit all möglichen Mitteln zum Reden zubekommen.

Ich begann mich auf etwas anderes zu konzentrieren und bemerkte erst jetzt, dass es nach Feuer roch. Es roch so stark, dass mir klar wurde das ich bestimmt in der nähe eines Kamines liegen musste. Plötzlich hörte ich einen dumpfen Knall, dann toten Stille, dann plötzlich Schüsse und im nächsten Moment spürte ich auch schon einen Schlag.

Ich spürte etwas Weiches an meiner Hand, etwas Warmes an meinen Beinen und etwas Zartes an meiner Wange. Als dann meine Augen öffnete sah ich JJ und lächelte schwach. Sie sagte zu mir: ,,Du bist im Krankenhaus Kathrine." ,,Wie lange war ich bewusstlos JJ?", fragte ich sie mit zitternder Stimme. ,,Du bist eine Woche bewusstlos gewesen aber schön, dass du nun endlich wach bist.", sagte sie und lachte ein wenig. ,,Was sagst du mir nicht JJ? Ich bin nicht doof, ich merke es, wenn du etwas überspielen möchtest.", sagte ich ihr mit einem etwas genervten Unterton.

Sie schaute mich ein wenig besorgt an und sagte dann mit Tränen in den Augen: ,,Wir haben die Leiche von deinem Sohn Hank gefunden. Ich sollte es dir nicht sagen hat Hotch zu mir gesagt. Ich vermute mal er wollte es dir selbst sagen also tu bitte überrascht, wenn er es dir sagt." ,,Ich weiß schon das Hank tot ist Doyle hat ihn vor meinen Augen getötet.", sagte ich zu ihr, begann zu weinen und schaute zu Boden.

Ich drehte mich nach einer Weile von ihr weg, wartete bis sie gegangen war und schlief ein. Am nächsten Morgen versuchte ich aufzustehen, was mir auch gelang aber es war anstrengend und ich versuchte ein paar Schritte zugehen. Ich erschrak mich aber als die Tür aufging, dass ich umfiel. ,,Das ist jetzt nicht dein Ernst Kathrine, oder? Du sollst dich doch noch ausruhen.", meinte er streng zu mir, half mir hoch und half mir zurück ins Krankenhausbett. Er deckte mich zu und wir unterhielten uns eine Weile überall mögliches bis er dann wieder losmusste.

Es vergingen zwei ganze Monate bis ich aus der Reha kam und wieder arbeiten durfte. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch in meinem Büro und las ein Buch über einen kleinen Jungen aus Palästina, es war ein trauriges Buch. Als es an der Tür klopfte erschrak ich mich ein wenig und noch bevor ich etwas sagen konnte stand Penelope schon in der Tür. ,,Wir haben einen neuen Fall. Kommst du?", fragte sie mich. Ich nickte und folgte ihr in den Konferenzraum.

,,Da jetzt alle da sind können wir ja anfangen. In Bosten gibt es einen Serienkiller, der seine Opfer erst foltert und dann erdrosselt.", meinte Penelope und zeigte uns die Bilder von den Tatorten. ,,Da wir nicht genau wissen, wie viele Opfer Bosten hat Fliegen wir in 30 Minuten.", sagte Hotch und verließ den Konferenzraum.

Ich holte meine Notfalltasche und fuhr zum Flugplatz des FBIs. Im Jet setzte ich mich neben Reid, versuchte beim ihm mitzulesen aber las zu schnell also ließ ich es sein und schaute aus dem Fenster.

Nach zweieinhalb Stunden Flug kamen wir in Bosten an, wir teilten uns auf. Die Hälfte fuhr zum Tatort und die andere zum Polizeirevier. Rossi und ich fuhren zum Tatort, um uns ein eigenes Bild vom Tatort zu machen und von dem Verhalten des Täters. Aber auch um uns auf die Beweise besser an sehen zu können, die man nicht in Beweismitteltüten packen kann. Aber wir erfuhren einfach zu wenig.

Nachdem wir mit dem Rest des Teams gesprochen hatten, fuhren wir ins Hotel. Ich ging direkt auf mein Zimmer, legte mich ins Bett und fing an ein wenig zu lesen. Anscheint bin ich wohl beim lesen eingeschlafen, denn als ich am Morgen wach wurde lag das Buch auf meiner Brust.

Ich stand langsam auf, ging Duschen, zog mich an und fuhr zum Büro. Dort angekommen war es bereits 9 Uhr und ich war die letzte die ankam. Ich setzte mich direkt an den Tisch in dem Konferenzraum neben Spencer, nahm mir eine Akte nach der anderen von den Morden und den Opfern und begann zu lesen und analysieren. Nach ungefähr zwei Stunden brauchte ich einen Kaffee also holte ich mir einen und bekam mit, wie Hotch am Telefonieren war. Ich vermutete mit seinem Sohn oder einem anderen oder einer anderen und merkte, wie ich eifersüchtig wurde ohne, dass ich wusste mit wem er telefonierte.

Als ich daran dachte, wie kompliziert das letzte Jahr für ihn war hatte ich plötzlich Tränen in den Augen. Denn er hatte letztes Jahr seine Frau verloren, weil sie von Goerge Foyet getötet wurden war und nun war er mit seinem Sohn Jack allein. Ich wendete meinen Blick von ihm ab, ging zurück in den Konferenzraum, setzte mich und schaute zu David Rossi rüber. Er machte sich wieder einmal irgendwelche Notizen, wahrscheinlich für ein neues Buch.

Ich erschreckte mich ein wenig als mir jemand auf die Schulter tippte. Als ich mich dann umdrehte sah ich, dass es nur Hotch war. Er lächelte mich an, was sehr selten war und was mich ebenfalls zum lächeln brachte. Wir hörten jemanden sich räuspern, ich drehte mich um und schaute ein wenig verlegen in die Runde.

,,Garcia hat angerufen, es gab einen weiteren Mord und es sind dieses Mal zwei Opfer.", meinte Reid und schaute mich so an als wüsste er nicht, was grade passiert war. ,,Kathrine und ich fahren zum Tatort, der Rest erstellt weiter das Profil. Ach ja, und bevor ich es vergesse Morgan kommt direkt zum Tatort." , sagte Hotch, verließ den Konferenzraum und ich folgte ihm.

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