Kapitel 4

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Ich hatte das Gefühl nichtmal fünf Minuten geschlafen zu haben, als mein Handy mich aus dem Schlaf riss. „Hm?", grummelte ich ins Telefon und die Stimme meines Bruders drang an mein Ohr. „Was ist das denn für eine Begrüßung?", fragte er lachend und ich verdrehte die Augen. „Was willst du Sam?" „Ich wollte dich fragen, ob du mit frühstücken kommen willst? Wir sind bei dir in der Nähe und würden dich gleich abholen." „Wir?" „Ja wir. Oliver und ich. Unsere Schicht ist gleich zu Ende." „Wie viel Zeit hab ich noch?" „Fünfzehn Minuten!" „Okay...", murmelte ich und legte auf. Ich machte mich also schnell fertig und wartet auf Sam. Es klingelte und schnell ging ich zur Tür. „Wo willst du denn so schnell hin?", fragte Liv grinsend und ich drehte mich um. „Zu meinem Bruder. Wir gehen frühstücken." „Ist das seine Jacke?" fragte sie und nickte auf die Jacke in meinem Arm. „Ja.", log ich schnell und sie schien zufriedenen. „Lange Nacht gehabt?", fragte Sam als ich hinter ihm einstieg. Ich nickte und sah den Mann neben ihm an. „Hi ich bin Oliver. Der Kollege deines Bruders." „Freut mich ich bin Lucia." Er nickte und sah dann wieder nach vorn. Wir hielten vor einer Bäckerei an und setzten uns rein. „Hast du keinen Hunger?" Ich schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck von meinem Tee. „Alles gut?" Ich nickte und sah Sam an. „Ich bin einfach müde..." „Was hast du denn gemacht? Warst du feiern?" Ich sah meinen Bruder an, sagte aber nichts. Er lachte und ich war verwirrt. „Ja ich weiß... Guter Scherz. Du und Feiern. Aber ich habe dir doch gesagt, dass du rechtzeitig ins Bett gehen und nicht so viel und lange lernen sollst."„Es... es war halt ein spannendes Thema...", haspelte ich und Sam lachte lauter. „Apropos feiern. Hast du was mitbekommen, dass in der Nähe der Uni ein Rave stattgefunden hat? Dort wurden Drogen von Schülern an Schüler verkauft. Haben ein paar von Denen in Gewahrsam genommen.", sagte Oliver und mein Herzschlag beschleunigte sich. Ehe ich antworten konnte, setzte mein Bruder zum Sprechen an. „Da fragst du die Falsche Olli. Die einzigen Partys die sie veranstaltet sind Lesepartys." „Es ist doch nichts verkehrt daran. So bringt sie sich wenigstens nicht in Gefahr und wir auch nicht wegen nicht legaler Machenschaften verhaftet." Sam nickte und sah mich an. „Ich hab sie halt gut erzogen." Ich lachte kurz auf und nickte. „Klar... DU hast mich erzogen." „Was soll das denn heißen?" „Das weißt du genau Mr. Unruhestifter." Er lachte und ich legte Mitchs Jacke auf die andere Seite. „Hast du ne neue Jacke?" „Ne ist nicht meine. Wir waren gestern auswärts essen und da wurde mir die Jacke geliehen, da es doch echt kalt war und ich meine Jacke vergessen habe." Mein Bruder nickte und biss von seinem Brötchen ab. „Oh eine Football Jacke. Der Freund meiner Tochter spielt auch bei den Maroons.", sagte Oliver und ich sah ihn an. „Echt?" „Ja. Meine Tochter geht auch auf die Uni hier. Sie heißt Annabella. Vielleicht kennst du sie. Ihr Freund ist Quarterback der Football Mannschaft." Ich verschluckte mich fast an meinem Tee und räusperte mich. „Ich hab nicht so viel mit Football zu tun." Oliver nickte und aß dann weiter.
„Du kannst mich übrigens am Campus rauslassen." Sam sah mich durch den Rückspiegel an und grinste. „Samstags Lesestunde?" „Nein... Abgeben der Jacke." Er nickte und bog in die Straße ab. „Also dann... Danke fürs Frühstück." „Na aber gerne doch. So kann ich sichergehen, dass du noch am leben und nicht vor einem Buch verhungert oder verdurstet bist." Ich verdrehte die Augen und Sam lachte. Schnell stieg ich aus und ging zu einem der Wohntrakte. Ich ging die Tür rein und war überrascht wie leise es hier war - schliefen wohl alle noch ihren Rausch aus. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich überhaupt nicht wusste, wo Mitch eigentlich wohnte. Wie gerufen kam ein Typ um die Ecke und grinste mich an. „Na musst du auch von deinem ONS verschwinden?" „Von meinem was?" Er zwinkerte mir zu und sah dann an mir runter. „Ein Footballer... Nicht schlecht." „Wovon redest du?" „Nicht so scheinheilig... Wir alle haben mal Fehler gemacht." „Okay ehe noch mehr Mist aus deinem Mund kommt, kannst du mir vielleicht helfen. Weißt du wo Mitch... Carter oder so wohnt?" „Der QB?" Ich nickte und er grinste. „Von einem zum anderen... Du weißt aber schon, dass er vergeben ist? Mit der Zicke würde ich mich nicht anlegen, wenn ich du wäre." „Das lass mal meine Sorge sein. Weißt du jetzt wo er wohnt?" Er nickte und gab mir eine kurze Wegbeschreibung. Ich fand mich also vor einer Tür wieder und ehe ich klopfen konnte ging sie auf. „Stalkst du mich etwa?" Ich grinste und schüttelte erleichtert den Kopf. „Nein. Wollte dir lediglich deine Jacke zurück bringen." Er nahm sie grinsend und erst jetzt fiel mir auf, dass Mitch kein Shirt trug. Schnell sah ich auf den Boden und der Quarterback lachte. „Was? Noch nie n halbnackten Kerl gesehen?" „Sehr witzig.", grummelte ich und merkte wie ich rot wurde. „Hast du kurz Zeit?" Ich nickte und Mitch zog mich in die Wohnung. „Ich geh kurz duschen. Fühl dich wie zu Hause.", rief er und verschwand ins Badezimmer. Ich setzte mich also auf die Couch und sah mich um. Die Wohnung war ziemlich klein, hatte aber alles, was man brauchte. Eine Tür ging auf und ein weiterer oberkörperfreier Typ stand im Zimmer.

Chicago LoveWhere stories live. Discover now