Kapitel 5 - Wettrennen

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„Ich denke, wir sollten noch zu den Männern von LaVolpe reiten. Sie könnten wichtige Informationen für uns haben", erklärte die junge Assassinin, als sie das Bordell verließen.

„Va bene. Suchen wir die Ställe auf", nickte Marco und folgte ihr durch die belebten Straßen der Stadt. Es war inzwischen später Nachmittag. Die Hausfrauen, die ihre Einkäufe erledigten, waren von den Straßen verschwunden und immer mehr zwielichtige Gestalten ließen sich abseits der dunklen Gassen blicken.

Sie erreichten einige Ställe und bestiegen ihre Pferde. Ophelia brachte sie durch die letzten Ausläufer des Stadtkerns, bis nur noch einzelne Höfe und weite Felder zu sehen waren.
„Es ist nicht sonderlich weit, einfach gen Süden nahe der äußeren Stadtmauer."

Sie ritten eine Zeit lang nebeneinander her. Als Ophelia merkte, dass Marco in eine andere Richtung sah, trieb die ihr Pferd an und ritt davon. Sie versuchte nicht, ihn abzuhängen. Vielmehr versuchte sie festzustellen , wie viel Spaß er verstand. Wenn sie mit Filippo und Jacopo unterwegs war und sie keinen direkten Auftrag verfolgten, dann war es üblich, dass sie ein unerwartetes Wettrennen oder andere Wettkämpfe begannen. Ophelia hatte festgestellt, dass sie mit ähnlich Denkenden oft besser zurecht kam. Schließlich war selbst Ezio einem Wettkampf nicht abgeneigt.

Als Ophelia an die erste Kreuzung kam, sah sie lachend kurz hinter sich, um zu sehen, ob Marco überhaupt versuchte sie einzuholen. Tatsächlich war der Venezianer nicht unweit hinter ihr. Er schien auch durchaus nicht unerfreut über die Situation. Ophelia ritt um die Kurve und trieb ihr Pferd weiter an. Sollte Marco doch mal zeigen, was er drauf hatte.
Die wenigen Passanten auf der Straße sprangen hastig beiseite, als die beiden Assassinen vorbei ritten und riefen ihnen durchaus einige Beleidigungen hinterher.
So legten sie eine ganze Strecke zurück, bis Ophelia schließlich kurz vor der Siedlung, in der sich LaVolpes Männer aufhielten, ihr Pferd zum Stehen brachte. Marco war nur unweit hinter ihr gewesen und war etwas überrascht davon, dass sie so plötzlich anhielt. Er ritt ein Stück an ihr vorbei und kam zum Stehen.
„Nicht schlecht", lachte Ophelia und tätschelte ihrem Pferd den Hals, sah dabei aber zu Marco hinüber.
„Macht ihr das häufiger so?", fragte Marco.
„Hin und wieder", grinste sie, „Es ist ein guter Test."
„Ihr wisst, ich hätte euch gleich eingeholt, nicht wahr?", lachte Marco und wendete sein Pferd in Richtung der Häuser.
„Man muss wissen, wann man aufhören muss", erwiderte Ophelia mit einem Grinsen und setzte den Weg in Richtung der Häuser fort, wo sie schließlich beim Versteck der Diebe ankamen.
Das Lokal war wie immer gut besucht. Ophelia brachte Marco durch den Innenhof in den hinteren Bereich des Gebäudes, wo in einem Raum unter anderem einige Karten und Notizen an der Wand hingen. Drei Gestalten beugten sich über einen Tisch und schienen zu Diskutieren.

„Ciao. Habt ihr etwas für uns?"

Ophelia Romano - Eine Assassin's Creed StoryTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang