Chapter 20

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„Der Gesprächspartner ist zur Zeit leider nicht erreichbar. Bitte versuchen sie es später noch einmal. Vielen Dank." Erklang es durch den Hörer. Ich drückte auf den roten Knopf und legte auf, um es noch einmal zu probieren.

Doch die Antwort war die selbe wie beim ersten Mal. Was ist wenn ihm etwas passiert ist ? Es ist meine Schuld, meine Schuld mich jemals auf Kaya eingelassen zu haben. Ich hätte ihm einfach sagen sollen, dass ich nach so kurzer Zeit mich verguckt habe. Warum hab ich es nicht getan ? Warum war ich nur so dumm ?

„Ich werde jetzt gehen" sagte ich zu Minoh und Brenda, drückte ihm sein Telefon in die Hand, zog mir meine Jacke über und verließ die Bar bzw die kleine Wohnung über der Bar, bevor sie noch irgendetwas sagen konnten.

Ich wusste nicht wo er sein könnte oder wo ich anfangen sollte zu suchen.
Vielleicht sollte ich einfach von Thomas seiner Wohnung aus anfangen zu suchen, da wo ich ihn das letzte gesehen habe. Es war zwar eine lange Strecke, aber ich könnte den Weg mit dem Auto später nachfahren, da es ja eh bei Thomas stand.

Die Sonne strahlte auf die Dächer der Kleinstadt und tauten den weiß und fest gefrorenen Schnee auf. Der Schnee der manchmal unberührt, manchmal mit Dreck und manchmal mit gelber Farbe gespritzt wurde. Ew.
Der Winter in diesem Jahr war schon schön, nur dunkel. Es ließ einen, wenn man Abends alleine auf der Couch lag und Netflix schaute, noch mehr allein fühlen. Ich feierte Weihnachten dieses Jahr mit meiner Mutter kurz bevor sie starb. Wir haben es jedes Jahr so gemacht, dass ich sie am 24. Dezember gegen 16:00 abgeholt habe und wir zusammen über den kleinen Weihnachtsmarkt gefahren sind. Ich schob sie immer im Rollstuhl und spendierte ihr hier und da mal ein Glühwein oder Kräppelchen. Danach sind wir zu mir ins Haus gefahren und haben mit einen Weihnachtsfilm aus der Kindheit geschaut. Ich vermisste meine Mutter.

Nach etwa einer halben Stunde zu Fuß, konnte ich schon das kleine Virtel erkennen und meine Schritte verschnellten sich automatisch.
Vielleicht war er dich Zuhause geblieben? Vielleicht war er da?
Das wäre aber ziemlich unwahrscheinlich, ich sah ihn wie er aus dem Haus stürmte und dem Auto langsam hinterher lief.

„heY du da im Mantel, du Schnösel !"
Ich drehte mich langsam um. Ich mochte es garnicht als "Schnösel" oder "verwöhntes Kind" genannt zu werden. Denn das war ich nicht.
„Was willst du ?" fragte ich und steckte meine Hände in die Manteltaschen.

„Sag deinem Freund, dass wenn er sich zu viel gespritzt hat, er doch wenigstens die paar Schritte noch in seine Wohnung laufen soll!" schrie der jüngere und hob seinen Hand.

Ich sah rüber in die Richtung in dessen seine Hand zeigte und sah den blonden am Geländer stützten. Warscheinlich tief im Schlaf versunken.

„Werd ich" murmelte ich, bevor sich der Jüngling der Nachbarschaft verzog und ich schnellen Schrittes zu Thomas lief.

Was meinte der Junge mit gespritzt?
Thomas nimmt doch keine Drogen ... oder ?

Ich kniete mich vor den Blonden und strich ihm sanft über seine kalte Wange.
Seine Hände waren sehr leicht um die dünnen Geländerstäbe gedreht und sein Kopf lehnte ebenso daran. Sein Gesicht war Blass, und seine Lippen schon fast lila von der nächtlichen Kälte.
Wer weiß wie lange er schon hier war.

Ich strich ihm sanft über die Stirn.
Er war ein Anblick für die Götter. Die kleinen blonden Strähnen fielen ihm auf dir Stirn. Hauch zaet und weich sahen sie aus.

Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn, und suchte dann in seiner Jackentasche nach seinem Schlüssel.

Nachdem ich den gefunden hatte, hüpfte ich die paar Treppen nach oben und schloss den Hauseingang auf. Ich lies den Schlüssel in meine Tasche gleiten und trug Thomas mit einen Schwung über meiner Schulter.

Londoner Bar | DylmasWhere stories live. Discover now