Chapter 22

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5 Jahre später

Ich lebte mittlerweile mit einer portugiesischen Frau, die ich nicht liebte und nur zur Hälfte verstehen konnte, sowie 2 Kindern in Portugal. Lucia, die größte war 3 und Pablo, der jüngste war 8 Monate alt. Die Eltern meiner Frau waren sehr einflussreiche Leute, sie wollten warscheinlich nur jemanden der viel Geld hat und wo sie dachten, der Mann könnte sie gut versorgen.
Ich stürzte mich einfach hinein. Ich war 2 Jahre lang einsam in meinem viel zu großen Haus und starrte nur auf das Meer, warum also nicht ? Wie schonmal erwähnt hatte ich zwar kein Interesse an Beziehungen mit einer Frau, aber ich wollte auch nicht den Rest meines Lebens alleine sein.

Niemand anderes als Thomas konnte mich so glücklich machen wie er es damals gemacht hatte. Doch ich sollte ihn mir aus dem Kopf schlagen.
Nach 5 Jahren schwirrte er immer noch darin herum.

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Ich hatte Minoh und Brenda nie meinen richtigen Aufenthaltsort gesagt, wenn ich ihnen eine Postkarte schickte, dann immer nur mit verschiedenen Städten wie Amsterdam oder die letzte Karte aus Belgien. Hab ich aus irgendeinem Souvenir-shops aus aller Welt bekommen.

Von Thomas hatte ich nichts mehr gehört. Ich wollte es auch garnicht. Ich sollte nicht.
Er war in meinem alten Leben, das hier ist mein neues. Nur irgendwie... fehlte er mir schon.

„Papai Papai, da ist ein Fisch" rief Lucia und zog mich mit ihren kleinen Händen von der Liege zum Meer. Sie war so ein niedliches und abenteuerlustiges Mädchen.
„Schau! Ein ..."

„Eine Forelle, Lucia"

"Forelle" flüsterte sie und rannte dem noch auf dem Wasser springendem Fisch hinterher, bevor er ins tief abtauchte.

„Er ist weg" sagte sie traurig und setzte sich ins Wasser. Sie war verrückt nach Meerestieren. Es gab keinen Tag im Sommer an dem sie nicht zum Meer wollte. Seitdem hat sich mein Wissen, was Fische angeht auch ziemlich erweitert.

„Lucia, wollen wir etwas essen gehen ? mãe hat bestimmt Erdbeeren und Kuchen eingepackt" (mãe ist portugiesisch für Mami, Mutter ect")

„ohja, ich verhungere". Ich hielt ihr meine Hand hin, was sie dazu brachte aufzustehen und mit mir zu kommen.

„Können wir irgendwann mal wieder an den Strand ?" Fragte Lucia und schaute mich mit einem Grinsen an. Sie wusste genau, dass wir nich nicht lange am Strand waren.

„Wir sind doch erst seit ein einer halben Stunde hier"

„Aber die Fische-"

„Du hast doch welche in dem Aquarium in dem Wohnzimmer"

Sie sagte nichts mehr, was mich verwunderte. Normalerweise diskutierte sie immer wenn es um etwas ging was ihr am Herzen lag. Und diese ganzen Meerestiere lagen ihr mehr als am Herzen. Man könnte sagen es ist damit verwachsen.

„Wenn gutes Wetter ist, gehen wir morgen zu zweit, alleine zum Strand, einverstanden ?

„einverstanden" sie lächelte, entriss sich aus meiner Hand und rannte zu ihrer Mutter, die schon die ersten kleinen Kuchenstücke verteilte.

„Ich werde morgen mit Lucia noch mal zu Strand fahren, könntest du auf Pablo aufpassen ?" sprach ich zu Delia und sie nickte mit einem lächeln. Sie sprach zwar nicht viel zu mir, aber kümmerte sich reizend um die Kinder.

„Ich werde mal auf Toilette gehen.", sagte ich und gab Lucia einen Kuss auf den Kopf bevor ich ging. Immerhin hatte ich keine Ahnung wo ich hier eine Toilette finden konnte.

Bis ich irgendwann eine fand.
Ich trat hinein, und sah ihn.

Thomas

Er sah mich, und seine Kinnlage fiel ein wenig, bis er zu mir rannte und mich in seine Arme schloss.
Das Kribbeln auf meiner Haut ist nie gegangen, und die Schmetterlinge in meinem Bauch erlebten wieder. Es fühlte sich an wie im Traum. Doch es war keiner.

Londoner Bar | DylmasWhere stories live. Discover now