27 - jimin

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Als ich das nächste Mal aufwachte, war Yoongi schon weg. Die Erinnerung an seinen Kuss heute morgen blitze in meinem Kopf auf und sofort musste ich lächeln. Yoongis Küsse waren die besten, die es auf der ganzen weiten Welt gab.

Er war wohl schon lange wach, denn die Stelle an der er gelegen hatte war kalt und sein Schlafzeug lag am Fußende des Bettes. Vielleicht machte er ja Frühstück..? Wie spät war es denn überhaupt?
Ich drehte mich zu dem Wecker, der auf dem kleinen Nachttisch stand. Der kleine Zeiger war zwischen der elf und der zwölf und der große war kurz hinter der sechs. Also war es....halb elf! Ich klatschte in die Hände und zwinkerte dem Wecker freudig zu.

Einen Moment...halb elf? Das hieß ja, dass ich viiiel länger als sonst geschlafen hatte! Deshalb war Yoongi auch schon aufgestanden.
Och Menno, er machte jetzt bestimmt kein Frühstück... Nach einem  Schnauben begann ich mich zu Strecken und meine Ohren etwas zu bewegen, da sie morgens oft ein wenig langsam waren. Hier konnte ich viel tiefer schlafen, als in der alten Fabrik, wo immer mal wieder Waschbaren auftauchten. Meine Mami musste oft neue Verstecke suchen. Sie hat mich immer beschützt und aufgepasst, dass mich nichts frisst oder verletzt. Kurz lächelte ich bei dem Gedanken an sie und auch um meine traurige Stimmung zu vertrieben. Meine Mami hat nur positive Dinge verdient, da will ich nicht mit Tränen in den Augen an sie denken. Das würde sie bestimmt auch traurig machen.

Als ich es endlich geschafft hatte mich aus dem warmen Bett zu schälen und meine Sachen anzuziehen, lief ich zuerst in die Küche. Aber da war keine Spur von Yoongi, also lief ich weiter ins Wohnzimmer und dann ins Bad. Nichts, außer eine noch nasse Zahnbürste und ein paar Wassertropfen am Boden. Das hieß, er war vor kurzem noch hier.

Auf einmal hörte ich etwas. Ein paar dumpfe, sehr leise Klänge aus der hintersten Ecke der Wohnung. Yoongis Arbeitszimmer! Da hab ich noch nicht nachgesehen! Eigentlich hatte er ganz am Anfang mal gesagt, ich dürfte dort nicht rein, aber ich kann ja einfach sagen, dass ich es vergessen habe. Oder ich sage, ich hätte mich in seiner riesigen Wohnung verirrt.
Also ging ich den Gang entlang in den hinteren Teil der Wohnung. Überall war es noch so dunkel... Ich beschloss erstmal die dicken Vorhänge aufzuziehen und die Fenster zum Lüften aufzumachen. Die zwei Minuten konnte ich mir auch noch nehmen. Und zugegeben fühlte ich mich auch ein kleines bisschen schlecht, wenn ich nichts im Haushalt oder für Yoongi tat. Ich meine, er ließ mich hier einfach wohnen, teilte sogar sein Bett mit mir, machte mir Essen und hat mir kein einziges Mal das Gefühl gegeben nicht erwünscht zu sein. Er war echt toll.

Ich muss ihm unbedingt mal ein Geschenk machen. Vielleicht zu seinem Geburtstag? Dann musste ich nur herausfinden, wann dieser war.

Ich war vor der Tür zu Yoongis mysteriösem Arbeitszimmer angekommen und legte die Hand auf die Klinke. Wieder hörte ich ein paar gedämpfte Klänge, diesmal nur etwas lauter. Vorsichtig öffnete ich die Tür und steckte meinen Kopf in das Zimmer. Es war relativ dunkel, nur eine kleine Lampe in der Ecke des Zimmers brannte und an der Decke waren LED- Leisten angebracht. Sie leuchteten grün. Da wo das Licht war, konnte ich Yoongi erkennen, der an einem großen Holzkasten, ich glaube es war ein Flügel, saß und etwas aufschrieb. Ich vermutete es jedenfalls, da das Licht direkt in meine Richtung strahlte und ich mich sehr anstrengen musste überhaupt etwas in diesem Teil des Zimmers zu erkennen.

Ich ging nun richtig herein und schloss leise dir Tür hinter mir. Wieder ertönten Klänge und mein Blick huschte zu Yoongi. Er hatte die Hände auf dem Flügel und drückte ein paar Tasten. Es klang sehr schön, auch wenn es noch ein paar Lücken hatte. Ich setzte mich auf einen Drehstuhl, der vor einem riesigen Schreibtisch mit vielen interessanten  Geräten darauf, stand und sehr gemütlich aussah.
Gerne hätte ich ein paar von den Knöpfen gedrückt, aber ich traute mich nicht. Eigentlich hatte mir Yoongi ja auch nicht erlaubt hier einfach reingehen zu dürfen, da wollte ich jetzt nicht auch noch irgendwas von seinen Sachen kaputt machen.

Yoongis Lied war zu Ende und ich hörte, wie er etwas auf einen Block schrieb, den er auf dem Flügel liegen hatte. Er seufzte und fuhr sich durch die Haare. Gefiel ihm vielleicht nicht, was er da gemacht hatte?

„Also ich fand es sehr sehr schön, Yoongi."

Er zuckte so heftig zusammen, dass er fast von seinem Hocker fiel und erschreckte mich damit auch, sodass ein kurzes hohes Maunzen meinen Mund verließ.

„Jimin! Was machst du denn hier?"

innocent loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt