Fish & Chips und mehr...

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Als die beiden jungen Männer am Abend glücklich und sonnenverbrannt wieder bei Tobys Studenten-WG ankamen, schlichen sie kichernd an der unteren Wohnung der Vermieterin vorbei, durch den Flur und zur Treppe. Es war gar nicht so einfach, leise zu sein, da ihre Arme voll waren mit Badesachen, dem Picknickkorb, der Decke und einer Tüte voll riesiger Portionen Fisch & Chips.

„Pssssst!" Toby sah aus, als müsse er vor Gekicher gleich platzen.

Ezra prustete unterdrückt, denn er wollte die alte Lady ebenso wenig vor ihre Tür locken und konzentrierte sich darauf, nicht zu stolpern oder den Korb irgendwo anzuschlagen, was sie verraten könnte. „Ja, ja, pssssssst!"

Oben angekommen, verschwanden sie schnellstens in der Wohnung, schlossen die Tür hinter sich und lachten.

„Und was machen wir jetzt, mein Captain?"

„Das fragst du? Erst ein Teppich-Picknick und dann eine gemeinsame Dusche?"

Toby nickte begeistert. Das wären genau seine Vorschläge gewesen. Ganz spontan breitete er die Stranddecke im Wohnzimmer aus, während Ezra auf die Idee kam, Kerzen anzuzünden. Für einen Typen mit technischem Beruf war er, wenn's drauf ankam, verdammt romantisch.

Schließlich lagen die beiden auf der Decke nebeneinander auf dem Rücken. Ihre Fish & Chips hatten sie aus dem Zeitungspapier gewickelt und sich auf den Bauch gepackt. So konnten sie gierig mit den Fingern essen und gleichzeitig so tun, als wären sie noch am Strand.

„Schau mal, die Wolke da oben!", gab Toby vor und zeigte oben an die Decke über ihnen.

„Hmmm, sieht aus wie ein Wal."

„Ein Wal?"

„Ja, guck, da ist die Fontäne ..."

„Ach Quatsch, das ist seine Fluke!"

„Als ob!"

Während Toby jetzt so tat, als versuche er die Flukenfontäne zu sehen, stibitzte Ezra ein paar von seinen Chips und freute sich, weil der Blonde es nicht bemerkte.

„Danke für den Tag", sagte er dann und meinte es absolut ehrlich. Zwar gab es noch längst keine Garantie, ob seine Alpträume verschwinden würden, aber ohne die Geduld, Beharrlichkeit und den Einsatz seines Freundes, könnte er wohl immer noch nicht schwimmen und das schon gar nicht im offenen Meer.

Der Jüngere schaute ihn mit seinen diamant-blauen Augen an und lächelte voller Stolz und Liebe.

„Hab' ich gern gemacht."

Mit diesen Worten nahm er die Reste im Zeitungspapier fort, setzte sich auf Knien hoch und beugte sich über Ezra, um ihn zu küssen. Ihre Lippen fanden sich wie von selbst und Toby realisierte in dem Augenblick, dass der Geschmack von Meersalz etwas war, was er aus seinem früheren Leben mit dem U-Boot Captain verband. Es gab diese Momente, wo er sich an irgendetwas erinnerte und jede dieser Erinnerungen verstärkte das Band zwischen ihm und seinem Geliebten. So begann er fordernder zu küssen, was Ezra nur zu gern erwiderte. Ihr Atem mischte sich und sein Rhythmus veränderte sich, ihr Zungenspiel wurde wilder. Der Blonde stützte sich mit einem Arm, fuhr mit der anderen Hand über Ezras Seite und unter dessen T-Shirt. Seine Haut war samtig vom Bad in der See und Toby wollte mehr davon. Er zog an dem Stoff und der Rothaarige, der gerade noch seine Hände in Tobys Nacken und Schopf hatte, lachte auf und zog sich das T-Shirt über den Kopf aus.

„Na los, du auch! Und zwar ganz... ", wies er den Jüngeren an, der sich das nicht zweimal sagen ließ und begeistert mitbekam, wie Ezra auch gleich seine Hosen loswurde. Kaum waren sie aus ihren lästigen Klamotten befreit, da drängten sie sich wieder aneinander. Toby gab ein Zeichen für den Rothaarigen, sich wieder auf den Rücken zu legen, dann stieg er über Ezra, wobei er sich so positionierte, dass er rittlings auf seinen Schenkeln saß. Die Brust des Mannes hob sich vor Erregung.

„Du hast Sonnenbrand, mein Captain", begann der Blonde.

„Du auch, was sollen wir da machen?"

Toby überlegte nicht, denn er wusste, was er sowieso tun wollte. „Wie wäre es mit ablecken?", neckte er.

„Hmmm, könnte mir gefallen ..."

Mit einem lustvollen Lächeln beugte sich Toby nun vor und zu Ezra herunter, um ihm eine Spur vom Nabel hoch über die Brust zu lecken, und zwar ganz langsam, während er spürte, wie der Mann unter ihm eine Erektion bekam. Er selbst wurde ebenfalls hart und begann, sich lustvoll an dem anderen zu reiben. Ezra legte ihm eine Hand an den Po, um ihn zu liebkosen, die andere hob Tobys Kinn an, denn er wollte ihn wieder küssen.

„Du schmeckst salzig", raunte er mit tiefer Stimme, die ein Hinweis auf seine fortschreitende Erregung war.

„Mmmm...erkst du das erst jetzt, mein Captain?"

Mit einem glucksenden Lachen verneinte Ezra und küsste abermals, gieriger als zuvor und auch sein Verlangen an anderer Stelle wurde größer. Tobys Drängen und Reiben bescherte beiden heißkalte Schauer und ein zunehmendes Ziehen und Prickeln, so dass sie zum nächsten Schritt übergehen wollten.

„Wünsch dir was", brachte der Rothaarige zwischen Küssen hervor und suchte den Blick des anderen. Toby hatte sich gewiss eine Belohnung verdient, für seinen Schwimmkurs. Der Blonde hatte genau verstanden und flüsterte seinen Wunsch mit heißem Atem an Ezras Ohr. Es kitzelte, aber das war nicht der Grund, warum der Captain lächelte. Eher war es, weil sich wohl nicht vermeiden lassen würde, die alte Dame in der unteren Wohnung wieder einmal zu schockieren und Toby das bei seinem Wunsch wohl nicht bedacht hatte.

„Na los, dann hoch mit dir und leg dich hin", nahm er die Sache dann in die Hand.


Glastonbury Love StoryWhere stories live. Discover now