12. Türchen

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Pov Patrick

‚Bist du schon da?' fragte er erneut. Grinsend öffnete ich die Tastatur und tippte meine Nachricht ein. ‚Ja ich bin jetzt da. :)' schreib ich zu zurück und sah zu ihm auf. Schnell hatte ich mich etwas hinter den Busch gestellt und beobachtete ihn. Als er die Nachricht gelesen hatte, sah er sofort auf und blickte sich um. Anschließend hatte er mich nicht entdeckt, denn er sah wieder auf sein Handy und tippte darauf herum.

‚Wo bist du? XD' fragte er und ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. ‚Tja, das wüsstest du jetzt wohl gerne. XD' schrieb ich zurück, um ihn zappeln zu lassen ‚Ach komm schon. Darf ich dich nicht sehen?' fragte er und ich sah seinen enttäuschten Blick.

Am liebsten wäre ich jetzt zu ihm hin gegangen und ihn umarmt, doch ich wollte ihn noch etwas zappeln lassen. ‚Keine Sorge du wirst mich schon noch zu Gesicht bekommen. Ich brauche nur etwas Zeit. Bin etwas schüchtern.' schrieb ich ehrlich. ‚Du bist schüchtern? Hätte ich nicht gedacht. Naja aber du müsstest mich mal erleben, wie unglaublich schüchtern ich bin. Vor allem in der Öffentlichkeit. Im Internet ist es für mich wiederum kein Problem.' kam es zurück.

‚Echt, du kommst mir aber auch nicht so schüchtern vor. Ich könnte mich zum Beispiel nicht in die Öffentlichkeit stellen und etwas vorspielen.' meinte ich ehrlich. ‚Anfangs bin ich aufgeregt, aber sobald ich spiele, vergesse ich alles um mich herum.' schrieb er zurück.

Nun steckte Manu sein Handy wieder in seine Jackentasche und begann weiter zu spielen. Grinsend steckte ich mein Handy ebenfalls weg und kam von Busch hervor und hörte ihm weiter zu. Heute hörte ich sogar bis zum Schluss zu. Wie immer warf ich zum Schluss etwas Geld in seinen Koffer und machte mich anschließend auf den Weg nach Hause.

Bei meiner Wohnung angekommen, sperrte ich die Tür auf und betrat meine Garderobe. Schnell hatte ich meine Schuh ausgezogen, um anschließend in mein Schlafzimmer zu gehen und mich auf mein Bett zu werfen. Ich sah schließlich auf mein Handy, um zu checken, ob Manuel was geschrieben hatte. ‚Und wie habe ich gespielt?' fragte er neugierig. ‚Wie immer super toll :)' antwortete ich ihm und wie immer grinste ich dabei.

Ich war einfach so unglaublich verliebt in diesen Mann, obwohl ich ihn nicht richtig kannte. Aber von Anfang an, hatte er etwas Magisches an sich. Er sah einfach aus wie ein Engel. Wow, verdammt. Schon lange hatte ich mich nicht mehr so gut gefühlt. Verliebt sein fühlte sich so toll an.

‚Hey, aber wirst du dich mir dann irgendwann zeigen? Ich bin schon neugierig wer mir hier schreibt.' seine Sehnsucht nach eine# r Antwort konnte ich verstehen. Mir würde es nicht anders ergehen. ‚Ich werde mich dir schon noch zeigen keine Sorge :).' munterte ich ihn auf. ‚Oh ja natürlich, ich freue mich schon darauf dir endlich gegenüber stehen zu dürfen. :)' kam es zurück und am liebsten hätte ich ihm jetzt einfach ein Bild von mir geschickt. Doch ich riss mich zusammen.

‚Und was machst du jetzt noch?' fragte Manu. ‚Ich liege in meinem Bett und schreibe mit dir xD' bei der Aussage musste ich lachen. ‚Oh ich fühle mich geehrt. Anschließend bin ich schon so berühmt, dass du mit mir schreiben willst xD' prallte er weshalb ich zu kichern begann.

‚Das hättest du wohl gerne. Ne, es ist nur einfach sehr leer und einsam im Bett so ganz alleine. xD' schrieb ich und als die Nachricht abgesendet war, hätte ich sie am liebsten wieder zurückgezogen. Was dachte er nun von mir. Das ich auf einen One-Night-Stand aus war? Ich hoffte, er nahm das alles nicht zu ernst, was ich geschrieben hatte.

Mir wurde eiskalt als er nicht zurück schrieb und offline ging. Verdammt, natürlich hatte ich wieder alles vermasselt. Ich war auch echt so ein Idiot. Durch das ganze Adrenalin habe ich komplett die Kontrolle verloren und wieder einmal eine Person vergrault.

Plötzlich kam Manu wieder online und es änderte sich zu „schreibt". Erleichtert atmete ich auf und wartete auf seine Antwort. ‚Sorry meine Mom kam kurz ins Zimmer, um sich zu verabschieden, weil sie in die Arbeit geht.' erklärte er mir was mich erleichtert ausatmen ließ. ‚Und gerne komme ich vorbei und leiste dir in deinem leeren, kalten Bett Gesellschaft.' Hinten dran hing er einen Smilie, der pervers grinste.

Nun war ich dich etwas durcheinander, machte trotzdem mit. ‚Natürlich, komm her. Ich hatte eh schon lange niemanden mehr zum Kuscheln.' dabei schickte ich noch den gleichen Smile zurück. ‚Du scheinst auch schon lange niemanden gehabt zu haben ... oder?' Das hatte ich jetzt nicht erwartete. Er war von dem einen Moment zum anderen echt ernst geworden.

Trotzdem entschied ich mich seine Frage ehrlich zu beantworten. ‚Ja du hast Recht. Es hat aber nie gepasst. Zu zickig, anhänglich oder zu unterwürfig. Kam mir immer so vor als würde es nur diese Arten von Menschen geben. Ich möchte jemanden haben, der über meine schlechten Witze lachte und mir auch mal kontert, wenn ich einen blöden Spruch ab lasse. Aber viele haben es über sich ergehen lassen, darüber gelacht oder mich beleidigt.'

‚Ja so ging es mir auch öfters, nur nicht unterwürfig sondern eher dominant. Hey ich bin doch kein Hund, der rumgeführt werden will.' schrieb Manuel empört. ‚Ok so was geht auch wieder gar nicht.' stimmte ich ihm zu. ‚Jup. Du, ich will nicht unhöflich sein, aber ich gehe jetzt schlafen, da ich morgen früh raus muss. Gute Nacht.' verabschiedete er sich von mir.

‚Gute Nacht' tippe ich schnell ein und schickte die Nachricht ab. Anschließend legte ich mein Handy weg und stand von meinem Bett auf, um mich bettfertig zu machen. Als ich dann im Bett lag hingen meine Gedanken nur bei Manuel. Wie gerne ich mit ihm gekuschelt hätte. 

Adventspecial #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt