3 | 𝐌𝐚𝐠𝐧𝐮𝐬 𝐥𝐢𝐞𝐛𝐭 𝐬𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐙𝐞𝐛𝐫𝐚𝐡𝐨𝐬𝐞

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Zum einen standen da Catarina mit den Kindern, zum anderen Alecs gesamte Familie. Maryse betrat vorneweg den Raum, hinter ihr Clary und sein Parabatai Jace. Isabelle drängte sich an Jace vorbei, um Alec stürmisch zu umarmen und Alec erkannte, dass sie den armen Simon hinter sich herschleifte.

Zugegeben... Alec war das auf die Schnelle zu viel. Vor allem, als neben Isabelle auch noch Max und Rafael an ihm festklebten. Alec mochte Umarmungen nicht besonders, jedenfalls nicht in dieser Menge. Isabelle übertrieb es gerne und zerquetschte ihn fast dabei.

,,Nimms mir nicht übel, wenn ich dich nicht umarme, Alec", begrüßte Jace ihn und hieß Magnus per Handschlag willkommen.
,,Schon gut, ich habe nichts dagegen", antwortete er an Jace gewandt und schob Izzy von sich weg.
,,Schön dich zu sehen. Alles gut bei dir?", fragte er sie schnell und schickte Max und Rafe an Magnus weiter, damit diese ihn mit Umarmungen konfrontieren konnten.
Izzy nickte. ,,Klar, aber heute war es ziemlich langweilig. Stell dir vor, es wurde nicht ein einziger lächerlicher Dämonenangriff gemeldet. Nicht einmal ein kleiner Drachendämon oder ein Gestaltwandler, den ich zu Brei schlagen konnte." - Izzy wirkte fast enttäuscht über die fehlende Gefahr.
Nun mischte sich Simon ein und schnitt seiner Freundin das Wort ab. ,,Das letzte Mal, als du behauptet hast, der Drachendämon wäre klein, war er an die zwei Meter groß und hat Feuer auf uns gespuckt", erinnerte er sie, doch sie zuckte nur die Schultern.
,,Es ist besser, als vor Langeweile zu sterben, mein Lieber."

,,Nun gut... Setzt euch, das Essen ist gleich fertig", verkündete Magnus nun laut und feierlich. Das ließ sich keiner zweimal sagen. Max und Rafael stürmten auf den Tisch zu, um sich die besten Plätze zu sichern und nahmen das Besteck in die Hände. Jace folgte ihnen selbstverständlich direkt und erklärte Rafael, dass man eine Gabel sehr wohl auch als Waffe gegen den bösen Hungerdämon verwenden konnte, der Kinder aufaß, die ihre Teller nicht leeraßen. Rafael sah ihn misstrauisch an, als wäre er nicht sicher, ob er ihm glaubte. Natürlich war dieser Dämon frei erfunden.

,,Erzähl ihm keinen Unsinn, Jace. Davon bekommt er nur Alpträume", sagte Clary warnend und Magnus trug den Topf herein und setzte sich neben Alec.
,,Ich bekomme davon keine Alpträume, Tante Clary. Ich bin kein Baby mehr. Bald schon werde ich meinen ersten Dämon besiegen", behauptete Rafael inbrünstig und reckte das Kinn. Alec sah, dass Magnus lächelte und musste mit einsteigen.
,,Rafe lügt", warf Max sofort ein und zeigte drohend mit der Gabel auf seinen kleinen Bruder. ,,Er träumt sehr wohl von Onkel Jace Geschichten. Ich bin mir ganz sicher."
,,Vergesst nicht, Jungs. Immer schön die Teller leeressen", sagte Jace.

Alles in allem war es ein typisches Familienessen. Max und Rafael unterhielten den ganzen Tisch, es wurde viel gelacht und Magnus trank zusammen mit Isabelle und Maryse einfach so drei Flaschen Wein. Während man es Magnus überhaupt nicht anmerkte, kicherte Isabelle übertrieben viel.
,,Das Essen hat wirklich fantastisch geschmeckt, Magnus", sagte sie, als sie ihr Teller von sich weg schob und sich zurücklehnte.
,,Ja, das kann man von Izzys Fraß nicht sagen, den sie uns heute Mittag serviert hat. Sie hat es Auflauf genannt, aber den sogenannten Auflauf konnte ich nicht identifizieren", gab Jace zum Besten und kassierte einen bösen Blick von Isabelle.

,,Wann fängt eigentlich die Party an, Dad?", fragte Max, der heftig an Alecs Arm rüttelte. Alec warf einen Blick auf die Uhr. ,,Grundgütiger, es ist schon spät. Magnus, wir müssen in einer halben Stunde fertig sein."
Das hörte der Hexenmeister gar nicht gerne und Alec hatte sofort seine geballte Aufmerksamkeit. Er sah Alec mit großen Augen an, als wolle er ihm sagen, dass ihm die Zeit niemals reichte, um sich partyfertig und ansehnlich zu machen. Alec wollte sagen, dass Magnus auch in seinem jetzigen Outfit perfekt aussah, aber das ließ er lieber. Magnus war mit seinen Partyoutfits sehr pingelig und perfektionistisch.

,,Geht euch ruhig umziehen. Wir machen hier fertig", sagte Maryse rasch, die Magnus Blick ebenfalls bemerkte. ,,Jace, würdest du mir helfen die Teller abzuräumen?"
Alec wollte gerne noch Jace Reaktion abwarten und Maryse danken, aber da spürte er schon Magnus Arm, der ihn packte und hinter sich herzog. Er schien froh zu sein, dass er die Kinder vorhin schon gezwungen hatte, sich umzuziehen.
,,Magnus, wir haben noch genug Zeit, entspann dich...", setzte Alec an, wurde aber rasch von Magnus unterbrochen.
,,0 Stunden, 28 Minuten und 22 Sekunden. Das ist keine Zeit, das ist eine Vollkatastrophe, Alexander!"

Im Zimmer angekommen tauschte Alec sein schwarzes T-Shirt gegen ein dunkelgraues T-Shirt und strich sich einmal durch die schwarzen Haare. Kurz betrachtete er sich im Spiegel und nickte zufrieden. So konnte er auf eine Party gehen.

Magnus verschwand für längere Zeit und Alec saß auf dem Bett, um auf ihn zu warten. Fast schon befürchtete er, dass Magnus zu spät auf seine eigene Party kommen würde, doch dann...

Alec konnte nichts weiter tun, als ihn ungläubig anzustarren. Er hätte gerne eine andere Reaktion gezeigt, aber es gab einfach nichts, was man darauf erwidern konnte. Magnus Outfit war alles andere als schlicht. Alec wusste um seinen extravaganten Modegeschmack, aber Magnus schien Silvester wirklich jedes Jahr zu übertreiben.

Kurz gesagt... Er sah aus wie eine Discokugel.

Zuerst betrachtete Alec die Haare. Immer noch waren die Spitzen rot gefärbt, aber nun funkelte das Glitzer in allen möglichen Farben. Seine katzenartigen Augen waren ohne Zweifel geschminkt und Alec konnte nicht behaupten, dass Magnus an buntem Lidschatten gespart hatte. Bei jedem Blinzeln bemerkte er einen neuen Farbtupfer. Sein Oberteil hätte schlicht sein können, wenn es einfach schwarz geblieben wäre, aber das war es natürlich nicht. Dicke Paillettenstreifen zogen sich durch den Stoff und funkelten genau wie seine Augen in allen möglichen Farben. Auf Magnus Hose schienen kleine Punkte abgebildet zu sein. Bei näherem Hinsehen bemerkte Alec aber, dass es sich nicht um Punkte handelte.
Nein, über Punkte hätte man vielleicht hinwegsehen können.
Doch es waren Zebras. Funkelnde, Glitzernde Zebras.
Dann waren da noch die Schuhe. Sie waren rot wie seine Haarspitzen und mit dicken, silbernen Schnallen versehen.
Alles in allem passte es zu Magnus, aber andererseits wurde man nahezu davon erschlagen.

Begeistert drehte Magnus sich einmal im Kreis.
,,Und? Was sagst du?", wollte er wissen und seine Augen strahlten vor Freude. Alec brachte es einfach nicht übers Herz, seine Begeisterung zu stoppen, indem er ihm sagte, dass ihm das zu viel war. Es war eben Magnus und wenn er es mochte, sollte er es tragen.
,,Du bist perfekt", sagte Alec daher.
Misstrauisch beäugte Magnus ihn. ,,Du findest das alles also nicht zu viel? Das hatte ich schon befürchtet."
,,Vielleicht ein bisschen, aber ich finde dich trotzdem perfekt wie du bist. Ich wünsche mir, dass du auch nächstes Jahr so bleibst wie du jetzt bist, Magnus. Als ich mit dir zusammen sein wollte, habe ich auch die verrückte und glitzernde Seite an dir akzeptiert."
Magnus schien wirklich gerührt zu sein und lächelte zufrieden. Dann erst musterte er Alecs triste Erscheinung.
,,Aber das kann nicht dein Ernst sein, Alec. Es ist Silvester. Das glitzernde Fest der Hexenmeister. Ich weiß, dass grau deine Sommerfarbe ist, aber dennoch... Das ist ein modischer Alptraum!"
Er schnippte mit den Fingern und auf Alecs Oberteil erschienen winzige Glitzerpartikel, die ihn zwar nicht so sehr auffallen ließen wie Magnus, aber trotzdem gut erkennbar waren.
,,Bevor du was sagst... Tus für mich. Nur heute."
Auffordernd hielt er Alec seine Hand hin.
Und Alec griff nach ihr.

Happy New Year ᵐᵃˡᵉᶜ ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt